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Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Titel: Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)
Autoren: Jennifer Ashley
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auch in ihrem Temperament bemerkbar machte. Sie waren ein wildes, unberechenbares Volk, das an Magie glaubte. Und nach allem, was Egan gesehen hatte, glaubte er gleichfalls daran.
    Seine Zigeunervorfahren waren Valentin deutlich anzusehen. Egan schätzte ihn auf ungefähr dreißig Jahre. Er war beinahe so groß wie Egan mit seinen eins fünfundneunzig und hatte große blaue Augen, die von schwarzen Wimpern umrahmt waren. Er stand stocksteif da, trug einen edlen, nachtblauen Uniformrock, Kniebundhosen und hohe schwarze Stiefel. Mehrere Messer hingen an seiner grün-goldenen Schärpe.
    Als Baron bekleidete Valentin den dritthöchsten Rang in der nvengarianischen Aristokratie, gleich nach den Herzögen und Grafen. Er hatte den wachen Blick der meisten Nvengarianer, allerdings auch etwas Gefährliches.
    Egan erkundigte sich in fließendem Nvengarianisch: »Warum hat Damien Sie gewählt, um Zarabeth herzubringen?«
    Falls Valentin von Egans Sprachkenntnissen überrascht sein sollte, ließ er es sich nicht anmerken. »Er vertraut mir. Warum wählte er Sie, um sie zu verstecken?«
    »Auch mir vertraut er.«
    Valentin musterte ihn. »Ich habe mir heute die Burg sehr gründlich angesehen. Am Tor und unten an der Klippe lässt sie sich gut verteidigen, im Inneren hingegen gibt es zu viele Löcher, Nischen und Winkel. Hier ist es nicht sicher.«
    Natürlich hatte er recht, aber das wollte Egan ihm gegenüber nicht unbedingt zugeben. »Sie trotzt den Feinden der MacDonalds seit achthundert Jahren.«
    »Wilden Schotten mit Schwertern und Äxten, keinen nvengarianischen Meuchelmördern auf leisen Sohlen und mit vergifteten Pfeilen.«
    Egan verstand seine Sorge und teilte sie. »Es wird immer jemand bei ihr sein. Wir werden eine Wache vor ihrer Zimmertür postieren, und Zarabeth darf nirgends ohne bewaffnete Eskorte hingehen.«
    »Und die Ross-Brüder? Ich habe mich eingehend mit den MacDonalds befasst, und der Ross-Clan war mit euch verfeindet. Würden sie Zarabeth verraten, um euch zu hintergehen?«
    »Adam Ross ist ein guter Mann«, sagte Egan. »Die Tage der blutigen Clanfehden sind vorbei. Die Forty-five beendeten sie, und die Räumungen sorgen dafür, dass wir nie wieder stark werden.«
    Er konnte Valentin ansehen, dass dieser ihm nicht ganz glaubte, und Egan wusste auch, warum. Nvengarianer hegten Feindschaften über Generationen, über Jahrhunderte, wohingegen die Highlander unlängst begriffen hatten, dass sie die Vergangenheit begraben mussten, wenn sie überleben wollten.
    Die Highlander erholten sich gerade erst von den Greueltaten von Culloden, und Egan befürchtete, dass nichts wieder wie früher werden würde. Diejenigen, die ehedem vermutlich versucht hätten, sich an den Engländern zu rächen, arbeiteten heute in den Fabriken von Glasgow. Die Highlands waren stiller und einsamer denn je.
    Sogar die Clanmuster, die seine Leute und die Ross-Brüder trugen, waren erst kürzlich angeschafft worden. Seit Culloden nämlich war es ihnen verboten gewesen, ihre Farben zu tragen oder ihre eigene Sprache zu sprechen. Mit der Aufnahme der Highland-Regimenter in die Armee wurde der Tartanbann aufgehoben. Seitdem lebte das Interesse an den klassischen Clanmustern wieder auf, zumal die Schotten in den Romanen von Walter Scott und anderen geradezu verklärt wurden. Es bildeten sich sogar Gesellschaften, die sich einzig der Wiederbelebung alter Traditionen verschrieben. Sämtliche Kilts in Egans Familie waren zerstört gewesen, kein Fetzen war mehr aus der Zeit vor Culloden übrig.
    »Ich behalte diesen Adam Ross im Auge«, erklärte Valentin.
    »Ja, tun Sie das. Er wird Sie ebenfalls beobachten.«
    Valentin nickte kurz. »So soll es sein.«
    Wieder musterte Egan den Mann. Valentin hatte nicht näher erläutert, warum Damien ihm vertraute. Er war aalglatt und vorsichtig, wie viele Nvengarianer, aber nun fiel Egan auf, dass seine Augen ein wenig anders waren, von einem sehr dunklen Blau, die Iris etwas größer als normal.
    »Oh Gott«, stöhnte er. »Sie sind doch nicht einer von den verdammten Logosh, oder?«
    Logosh waren dämonische Gestaltwandler, die in den Bergen von Nvengaria lebten und jede Gestalt annehmen konnten, die sie wollten – tierisch oder menschlich. Egans Freund, der Großherzog Alexander, war ebenfalls einer von ihnen, seine Wahltiergestalt war die eines Panthers.
    Valentin lüpfte die Brauen. »Sie sind ein guter Beobachter. Allerdings bin ich kein Vollblut. Meine Mutter war halb-logosh, und ich habe einige
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