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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren
Autoren: StarCraft
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»es ist – ich will überhaupt keinen von Ihnen.«
    Er wünschte, er hätte die Worte ungeschehen machen können, kaum dass sie ihm über die Lippen gekommen waren. Aber es war natürlich schon zu spät.
    »Professor, ganz gleich, wie wenig Sie uns mögen, letztendlich würden wir doch unser Leben geben, um Ihres zu retten. Sorgen Sie nur dafür, dass Sie uns dabei nicht im Weg stehen und uns an unserem Job hindern.«
    Sie drehte sich um und schritt davon. Ein paar Sekunden später drängten sich eine andere Frau und drei Männer, die Jake nicht kannte, an ihm vorbei – wahrscheinlich Angehörige von Dahls Sicherheitsteam –, die sich gegenseitig anstießen und ihm auf eine Weise zugrinsten, die er nicht interpretieren konnte.
    Einen Augenblick lang stand Jake alleine da. Er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass er die Sache falsch angegangen war… und zwar in jeglicher Hinsicht und absolut jedem gegenüber.

    KAPITEL 3

    Jake hatte sich noch nie in der Gesellschaft so vieler Marines befunden, und er musste zugeben, dass sie ihm Unbehagen einflößten. Selbst ein unbeschwerter Mensch und nun wieder optimistisch angesichts der Aussicht auf die Ausgrabung des »Tempels«, erkannte er, dass es nicht die Freundlichkeit einiger war, die ihn entnervte. Und da er auch schon hinreichend mit wortkargen und verdrossenen Leuten – Darius kam ihm da in den Sinn – zusammengearbeitet hatte, wusste er, dass es auch nicht am herablassenden und bisweilen feindseligen Verhalten der anderen, weniger geselligen Marines lag.
    Nein, es war das Wissen, dass die Nettesten an Bord des Schiffes einst zu derart schändlichen Verbrechen fähig gewesen waren, dass Jake der Schweiß ausbrach, wenn er nur daran dachte.
    Marcus Wright war so einer. Aber er sah wenigstens auch so aus, fand Jake, als der groß gewachsene Mann ihn kurz durch das Schiff führte. Und es bedurfte keiner besonders lebhaften Fantasie, sich vorzustellen, wie diese raue Stimme, heiser vom Zigarettenrauchen seit er zehn war, Drohungen knurrte, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließen.
    Marcus Wright, so hatte Kendra Jake flüsternd erzählt, hatte gefoltert, getötet und sieben Menschen gefressen, bevor man ihn geschnappt hatte.
    Wright war fast zwei Meter groß und wog über hundert Kilo, die sich aus purer Muskelmasse zusammenzusetzen schienen; er hatte kurz geschorenes, blassgelbes Haar, Augen von verwaschenem Blau und eine Narbe, die von der Schläfe bis zum Kieferknochen reichte.
    »Wir transportieren gerne Wissenschaftler«, sagte Wright mit einer Stimme, die sich anhörte, als gurgelte er mit Glasscherben. Er lächelte, in seinen wässrigblauen Augen leuchtete Freude, und seltsamerweise glaubte Jake ihm. »Wir sind natürlich zum Kämpfen ausgebildet. Das ist unser Job. Aber ich für meinen Teil habe nichts dagegen, wenn auf einem Flug mal nichts passiert.«
    Er drückte mit einer tellergroßen Hand eine Tür auf. »Das ist die Messe«, sagte Wright. »Die Kombüse ist immer offen, sollten Sie spät nachts noch Appetit bekommen.«
    Jake blinzelte ob des Wortes »Appetit«, und er fragte sich, ob es von der Resoz herrührte oder etwas war, das Wright durch den Kopf gegangen war, als er sich zum Verspeisen seines jüngsten Opfers niedergelassen hatte. Er fragte sich außerdem, ob in diesem ausgeschrubbten Gehirn noch so viel von Wrights alter Persönlichkeit übrig war, um ihn die Ironie in der Tatsache erkennen zu lassen, dass der Speiseraum der erste Ort war, den er dem Gast an Bord des Schiffes zeigte.
    Und er fragte sich, wie gut die Resoz unterm Strich wirklich funktionierte.
    »Danke«, brachte Jake hervor. »Werde ich mir merken.«
    Das Gefährt, einst ein stolzes Kriegsschiff, war umgebaut worden, damit es eine große Menge von Zivilisten und Fracht transportieren konnte. Man hatte Wände hochgezogen, die große Räume in kleinere Schlafquartiere für die einunddreißig Leute, die zu Jakes Team gehörten, unterteilten; als Betten dienten jedoch immer noch Militärpritschen, und sie schliefen zu acht in einem Raum. Die Ausrüstung des Teams – die wahrscheinlich mehr wert war als das ganze Schiff, dachte Jake – war sorgfältig in den Frachträumen verstaut.
    So zerschrammt und spartanisch sie auch sein mochte, wenn es sein musste, konnte die Gray Tiger ohne Zweifel immer noch brüllen. Die Waffensysteme schienen auf dem neuesten Stand zu sein, soweit Jake das beurteilen konnte. Einmal hatte Jake auch einen Blick in einen Raum geworfen,
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