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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe
Autoren: Christine Feehan
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Jemand muss euch beide betäubt haben,
jemand, der sich im Palazzo aufhält. Und es hat auf jeden Fall zwei Leute
erfordert, um euch beide hier heraufzubringen. Es ist nicht besonders weit,
aber der Pfad ist steil, und da ihr beide betäubt wart, kann es nicht leicht
gewesen sein. Es wäre sinnvoller gewesen, euch gleich ins Meer zu werfen. Einer
von ihnen hatte es anscheinend eilig, sich schnell wieder davonzumachen.«
    »Was ist mit meiner Familie,
Byron?« Antoniettas Finger zupften an seinem Ärmel. »Vielleicht liegen sie
gerade alle betäubt in ihren Betten und sind ihrem Schicksal hilflos ausgeliefert,
während wir hier reden. Geh bitte zu ihnen.«
    »Mir scheint es wahrscheinlicher,
dass diese Männer irgendetwas suchen wollten und nicht unbedingt vorhatten,
deine ganze Familie umzubringen.«
    Antonietta schnappte nach Luft
und legte eine Hand an ihre Kehle. »Wir besitzen viele Kostbarkeiten,
unschätzbare Kunstwerke und Schmuck. Unsere Schiffe befördern wertvolle Waren,
das Verzeichnis der Güter wird normalerweise im Palazzo und nicht in den Büros
am Hafen aufbewahrt, weil das Sicherheitssystem hier bei uns weit besser ist.
Sie könnten es auf alles Mögliche abgesehen haben!«
    »Gehen Sie schon, Byron«,
drängte auch Don Giovanni ihn. »Sie müssen sich vergewissern, ob meine Familie
in Sicherheit ist. Scarletti ist ein alter und angesehener Name. Wir dürfen
keinerlei Zweifel an unserem Ruf aufkommen lassen. Überzeugen Sie sich davon,
dass nichts aus dem Büro entwendet worden ist.«
    »Ich soll euch beide ohne jeden
Schutz hier oben auf den Klippen lassen? Das wäre viel zu gefährlich.« Byron
richtete sich auf, half dabei gleichzeitig dem alten Mann auf die Beine und zog
dann auch Antonietta hoch. »Ihr kommt beide mit mir zum Palazzo zurück. Leg
deine Arme um meinen Hals, Antonietta.«
    In ihr regte sich Widerspruch.
Sie war zu schwer. Er konnte unmöglich sie beide tragen. Außerdem musste er
sich beeilen.
    Da sie Byrons Ungeduld spürte,
sagte Antonietta jedoch nichts, sondern tat, was er ihr befohlen hatte, und
schlang beide Arme um seinen Hals. Ihr Körper presste sich eng an seinen.
Byrons muskulöser Körper war hart wie ein Baumstamm. Noch nie hatte sie sich
weiblicher als in diesem Augenblick gefühlt, noch nie so eindringlich
wahrgenommen, wie weich und rund ihre Formen waren. Sie verschmolz förmlich mit
Byron.
    Antonietta war froh, dass es
Nacht war und die Dunkelheit die leichte Röte verbarg, die ihre Wangen färbte. Sie
hätte an die Ehre ihres Familiennamens denken sollen, stattdessen dachte sie an
ihn: Byron Justicano. Sie klammerte sich fest an ihn. Einer seiner Arme legte
sich schützend um ihre Taille. Fast im selben Moment fühlte sie, dass ihre Füße
den Boden verließen. Ihr Großvater schrie erschrocken auf und setzte sich gegen
den festen Griff zur Wehr. Byron murmelte ihm leise etwas zu, das sie nicht
verstehen konnte, aber sein Ton klang gebieterisch. Ihr Großvater gab nach und
wurde so still, dass sie glaubte, er wäre in Ohnmacht gefallen.
    Sie hielt ihr Gesicht in den
Wind, völlig entspannt und gelöst und bereit, jeden Augenblick auszukosten.
Sie war blind, aber sie lebte. Ihre Welt bestand hauptsächlich aus Hören und
Fühlen, aber diese Welt war reich und erfüllt, und Antonietta wollte alles
kennen lernen, was das Leben zu bieten hatte. Schwerelos schwebte sie durch die
Luft, während unter ihr das Meer schäumte und toste und sich über ihr Wolken
ballten. Und sie war in Byrons Armen sicher und geborgen.
    Was die schlimmste Nacht ihres
Lebens hätte sein sollen, entpuppte sich als unvergleichliches Erlebnis.
»Byron.« Sie wisperte seinen Namen. Schmerz lag in ihrer Stimme, aber sie
glaubte, der Wind würde den Klang mit sich nehmen und weit aufs Meer
hinaustragen, wo niemand ihre geheimsten Sehnsüchte hören konnte.
    Byron vergrub sein Gesicht in
ihrem duftenden Haar, als sie sich in den Himmel erhoben. Antonietta strahlte
keinerlei Furcht aus. Er hatte sie kaum jemals verängstigt erlebt. Da ihre
Denkmuster in ganz anderen Bahnen verliefen, konnte er ihre Gedanken nicht so
leicht lesen wie die der meisten Menschen. Nun, da sein Herz wieder in normalem
Rhythmus schlug, konnte er die Art und Weise bewundern, wie sie dort oben auf
den Klippen um ihr Leben gekämpft hatte. Sie war eine ungewöhnliche Frau, und
sie gehörte zu ihm. Sie hatte es nur noch nicht erkannt.
    Antonietta hatte eine starke
Persönlichkeit und war entschlossen, selbst über ihr Leben
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