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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin
Autoren: Jennifer Ashley
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herzubringen.«
    »Warum?«
    Die Matriarchin seufzte. »Immer wollen sie wissen, war-um. Können sie nicht einfach gehorchen?« Sie schwenkte ihre Hand, und Samantha fiel auf die Knie. Scharfkantige Steine schnitten ihr in die Haut. »Weil wir Tain am leichtesten versklaven konnten, indem wir dich schnappten. Ich will Rache für meinen geliebten Kehksut, die gibt Bahkat mir, und danach bin ich sein.«
    »Stimmt, Merrick hat mir schon erzählt, was für eine Dämonenhure du bist«, zischte Samantha böse.
    »Wie bitte?«, mischte Merrick sich ein. »Kannst du vielleicht aufhören, sie alle sauer zu machen? Siehst du die Schwerter an meiner Gurgel? Das Blut?«
    »Tain ist Lebensmagie«, erwiderte Samantha. »Seine Magie kann in diesem Energiezentrum und bei so viel Todesmagie nichts ausrichten. Also könnt ihr ihn im Moment für nichts benutzen.« Das hoffte sie jedenfalls.
    »Tain braucht keine Magie, um Köpfe abzuschneiden«, konterte die Matriarchin. »Dafür genügen seine phantastischen Muskeln.«
    »Zudem besitzt er reichlich Magie«, ergänzte Bahkat. »Er hat sich mir gegeben, und ich mache ihn stark.«
    Bahkat trat zu Tain und leckte ihm mit der Zunge über die Lippen. Tain rührte sich nicht. Er stand bloß stocksteif da, die Schwerter an Merricks Hals gekreuzt.
    Plötzlich sprang Logan los, ganz wütender, knurrender Wolf, und stürzte sich auf die Matriarchin. Schreiend ging sie zu Boden, und Blut schoss aus ihrer Kehle. Bahkat machte eine angewiderte Geste, worauf Logan durch die Luft flog, mit Wucht gegen die Felswand knallte und an den Rand der Klippe rollte. Stumm kratzte er mit seinen Pfoten, um sich Halt zu verschaffen, dann fiel er über die Kante.
    »Du Dreckskerl!«, fauchte Samantha.
    Im nächsten Moment gingen alle Geräusche im Gewehrdonner unter, als Ed auf Bahkat feuerte. Dieser schnippte mit den Fingern, und das Gewehr schwang in hohem Bogen aus. Dann wurde auch Ed in die Höhe gerissen und gegen die Felswand geschleudert. Stöhnend sackte er in sich zusammen und ließ das Gewehr fallen. Mike eilte zu ihm und kniete sich entsetzt neben seinen Freund.
    Die Matriarchin lachte und rappelte sich wieder auf, doch Samantha hatte ihre Glock in der Hand, deren Gewicht allein schon beruhigend auf sie wirkte. Sie zielte und feuerte drei Mal hintereinander auf die Dämonin, mühelos den Rückstoß der Waffe abfangend.
    Zwar glaubte sie nicht, dass die Kugeln tödlich wären, aber immerhin brachten sie die Dämonin zum Stolpern. Gleichzeitig lief Samantha auf sie zu, packte sie um die Taille und warf sie hinaus auf den Felsvorsprung.
    Als die Matriarchin sich wieder aufrichtete, fiel ihr Blendzauber von ihr ab, und Samantha blickte in das strenge faltige
     Gesicht der Hausdame.
    »Was zur Hölle …?«, hauchte Samantha entgeistert.
    »Leg dich nicht mit mir an!«, keuchte die Frau. »Ich bin deine Matriarchin. Du stehst unter meinem Befehl.«
    Bahkat beobachtete alles ungerührt. »Sie
war
deine Matriarchin«, korrigierte er mit eisiger Stimme. »Sie war eine gute Schülerin und Geliebte. Aber jetzt, da ich den Unsterblichen habe, brauche ich sie nicht mehr.«
    Er streckte eine Hand aus, als wollte er nach der Matriarchin greifen, doch dann ballte er die Faust. Die Matriarchin verwandelte sich wieder in die schöne Frau zurück, die ihn ängstlich anstarrte und aufschrie.
    Nun begann ihr Körper zu schrumpfen, als würde er von einer unsichtbaren Kraft zusammengepresst, während ihre Schreie immer entsetzlicher wurden. Blut sprudelte überall aus ihrer Haut, bevor ihre Schreie in einem Gurgeln erstickten. Es dauerte quälend lange, bis sie auf einen Haufen Haut und Knochen reduziert war, der sich langsam in Staub auflöste.
    Samantha sah auf den Aschehaufen, der sanft im Wind aufwirbelte. Sie hielt ihre Waffe noch fest in der Hand.
    Endlich rührte Tain sich. Er nahm die Schwerter von Merricks Hals und schickte aus den Spitzen einen Magieschwall auf den Dämon, der nach Tod stank. Merrick krachte gegen die Mauer neben Ed und Mike. Die Wunde an seinem Hals blutete stark.
    Nun wusste Samantha, dass sie Tain verloren hatte. Sein heiles Auge war vollkommen ausdruckslos, die Pupille übergroß, so dass sie das Blau fast ganz verschlang, und er schien Samantha gar nicht zu erkennen.
    Sie liebte ihn, hatte ihn immer geliebt, doch es war eine sinnlose, unmögliche Liebe. Er war ein Unsterblicher, der selbst in seinen besten Momenten stets an der Grenze zum Wahn gewandelt war. Seine Brüder mochten ihn geheilt
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