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Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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fest, dass er die harte, aber ehrliche Arbeit sehr genoss. Und es war eine erstaunlich befriedigende Erfahrung, frischen Fisch zu essen, den er selbst gefangen hatte.
    Die Jungen Estes und Kagin freundeten sich bald mit ihm an, ohne etwas von der Wahrheit zu ahnen. Vors Herz floss über, wenn er sich daran erinnerte, was Xavier Harkonnen ihm über sein Familienleben mit Octa erzählt hatte. Vieles davon hatte er nicht verstanden ... bis jetzt.
    »Du hättest noch einmal heiraten sollen, Leronica«, sagte er eines Abends zu ihr, als sie am felsigen Strand entlangspazierten. »Du hast eine glückliche Familie verdient, genauso wie deine Jungen. Ich habe viele caladanische Männer kennen gelernt, die ausgezeichnet zu dir passen würden.«
    Sie hob die Augenbrauen. »Ich lebe jetzt seit über einem Jahr als Witwe. Missfällt es dir, dass ich immer noch zu haben bin?«
    »Missfallen ist der falsche Ausdruck ... es erstaunt mich. Sind die Fischer mit Blindheit geschlagen, dass sie nicht erkennen, was für eine wunderbare Frau frei in ihrem Dorf herumläuft?«
    »Viele sind es.« Sie bedachte ihn mit einem spöttischen Lächeln und stemmte dann die Hände in die Hüften. »Außerdem steht es dir nicht zu, mir erzählen zu wollen, wie ich mein Leben führen soll. Ich werde so lange warten, bis ich mich entschieden habe ... bis ich den richtigen Mann entdeckt habe.« Sie reckte sich auf Zehenspitzen empor, um ihn zu küssen. »In deinen Briefen über exotische Abenteuer und erstaunliche Planeten habe ich viel vom Universum kennen gelernt. Caladan ist eine schöne Welt, aber du hast mir die Sterne schmackhaft gemacht, die bislang außerhalb meiner Reichweite waren.«
    Wehmütig blickte sie auf das endlose stille Meer hinaus. »Meine Unzufriedenheit mit dieser Welt und diesem Leben nimmt zu. Ich wünsche mir mehr für meine Söhne. Wenn ich an die Liga der Edlen denke, die Städte auf Salusa Secundus und Giedi Primus, stelle ich mir Estes und Kagin als Senatoren, Mediziner oder sogar Künstler mit adligen Mäzenen vor. Hier auf Caladan können sie nur Fischer werden. Ich will nicht, dass sie sich mit bescheidenen Lebenszielen zufrieden geben.«
     
    * * *
     
    Trotz des Friedens und der Einsamkeit konnte Vor dem Djihad nicht auf Dauer entfliehen. Die gesamte Menschheit war durch Serenas Märtyrertod aufgerüttelt worden, und die Cymek-Rebellen – einschließlich seines Vaters Agamemnon – hatten dem Allgeist schwere Niederlagen zugefügt. Vor glaubte, dass es der Armee des Djihad mit einem koordinierten Vorstoß gelingen könnte, die Computer bald zu besiegen. Aber danach drohte ein weiterer schwieriger Kampf ...
    Als der Djihad-Kurier auf Caladan eintraf, wusste er genau, wo er Vor finden würde. Seinen letzten Anweisungen hatte Primero Harkonnen eine genaue Ortsbeschreibung hinzugefügt.
    Vor hatte ein ungutes Gefühl, als er sah, wie der Uniformierte über den Strand zu ihm gelaufen kam. Quinto Paolos gerötetem Gesicht war anzusehen, dass er sich auf einer sehr wichtigen Mission befand. Vor hockte auf einem Felsen und lauschte dem rauschenden Wiegenlied der Flut. »Primero Atreides! Ich überbringe Ihnen eine dringende und private Botschaft von Primero Harkonnen.«
    Leronica entfernte sich, damit die Männer unter sich waren. »Ich muss sowieso in der Taverne nach dem Rechten sehen. Ihr könnt in Ruhe über militärische Geheimnisse ...«
    Doch Vor hielt sie am Handgelenk fest. »Vor dir habe ich keine Geheimnisse.« Er wandte sich wieder dem Offizier zu und wartete.
    »Ich komme direkt von Tlulax. Primero Harkonnen hat mir einen Auftrag von höchster Priorität erteilt. Er befahl mir, Zimia zu meiden und meine Botschaft keinem anderen Angehörigen der Armee des Djihad anzuvertrauen. Er wollte nicht, dass seine Worte in die falschen Hände geraten. Er sagte, dass ich zu Ihnen gehen soll und dass ich Sie auf Caladan bei dieser Frau finden würde.«
    Vors Herz klopfte schnell, weil er wusste, dass der Primero sich niemals aus einer Laune heraus über das Protokoll hinwegsetzen würde.
    »Der Primero sagte zu mir: ›Es genügt, wenn mein bester Freund die Wahrheit erfährt.‹«
    Der junge Offizier hielt ein flaches, versiegeltes Paket in den leicht zitternden Händen. Er versuchte, die Haltung zu wahren und ruhig zu atmen, aber er wirkte völlig verkrampft. Xavier mochte auf solche Formalitäten Wert legen, aber Vor wollte einfach nur die Botschaft hören. »Heraus damit, Quinto! Wie lautet die Nachricht?«
    Paolo
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