Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug

Titel: Dune Legenden 02 - Der Kreuzzug
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
war.
    Iblis schrie weiter, bis das Schiff ins Herz der Sonne tauchte.

115
     
    Die Wahl des Zeitpunkts ist von überragender Bedeutung, insbesondere bei einer Überraschungsaktion.
    Vorian Atreides,
    Memoiren ohne Schande
     
     
    Gewaltige knollenförmige Gebilde ragten rund um Norma Cevna auf, eine wahre Stadt, in der ihre Phantasie zum Leben erweckt worden war. Überall wurden Raumfaltschiffe neu gebaut oder ältere Einheiten mit den neuen Triebwerken ausgerüstet. Mit Unterstützung zahlreicher militärischer Arbeitskräfte, beträchtlicher Subventionen der Liga und einer erneuerten Bereitschaft, den Djihad fortzusetzen, machte die Arbeit in den Werften von Kolhar atemberaubende Fortschritte. Normas Traum wurde Wirklichkeit.
    Die Industrieanlagen erstreckten sich über tausend Kilometer in jede Richtung. Die geschäftige Produktionsstätte hatte sich in einem kolossalen Netzwerk über die ehemaligen Sumpfebenen von Kolhar ausgebreitet. Die einzelnen Bereiche wurden durch Hochgeschwindigkeitszüge verbunden, deren weiße Suspensorkapseln unsichtbaren Gleisen folgten.
    Trotzdem hatte sich Norma nie so leer und verloren gefühlt. Sie stand neben ihrem aufgeregten achtjährigen Sohn Adrien im Schatten eines kolossalen Raumschiffs, und Tränen liefen ihr über das Gesicht. Der Djihad-Offizier, der wartend vor ihr stand, schien sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen, nachdem er die schreckliche Neuigkeit überbracht hatte.
    Ich habe es in meiner Vision gesehen. Ich wusste, dass Aurelius nie mehr zu mir zurückkehren wird.
    Norma musste ihre persönlichen Sorgen in den Hintergrund drängen. Es war viel zu spät, sich zu beklagen, wie wenig Zeit sie mit ihrem Ehemann verbracht und wie viele Jahre ihres Lebens sie an den Krieg verloren hatte. Sie hatte noch viel Arbeit zu erledigen und musste die gefährlichen Navigationsprobleme lösen. Andernfalls würden viele Djihadis und Söldner sterben.
    Ich muss dafür sorgen, dass auch meine andere, die größere Vision Wirklichkeit wird.
    Inzwischen gab es siebenunddreißig militärische Raumschiffe mit den neuen Holtzman-Triebwerken. Weitere dreiundfünfzig befanden sich im Bau und würden bald in den Dienst gestellt werden können. Die hoch aufragenden Skelette in unterschiedlichen Bauphasen waren schwarz und mit goldenen und silbernen Fahnen der Liga behängt. Schwärme von Suspensorgerüsten und Arbeitsplattformen umschwebten jedes Schiff.
    Obwohl der militärische Führungsstab des Djihad die gesamte Flotte der VenKee-Raumschiffe beschlagnahmt hatte, wurde es der Firma weiterhin gestattet, größere Warenmengen auf Abruf zu verschiffen. Zum Glück hatte es in letzter Zeit keine größeren Katastrophen gegeben, aber das konnte nur eine Frage der Zeit sein.
    In den vergangenen Monaten waren ausschließlich erfolgreiche Frachttransporte abgewickelt worden, wodurch viel Geld in die Kassen von VenKee floss. Auch die Aristokraten, die von ihrer täglichen Dosis Melange abhängig geworden waren, wurden regelmäßig mit Gewürz beliefert. Da von Liga-Parlamentariern eine Erhöhung der Mengen gefordert worden war, bestand die Möglichkeit, dass die Armee des Djihad der Firma erlaubte, ein paar Raumfaltschiffe für sich zu behalten, um den »dringenden Bedarf« der Liga zu decken. Unterdessen hatte Norma auch mehrere herkömmliche Frachtschiffe losgeschickt, um den Transport benötigter Güter zu übernehmen.
    Dank der Konzessionen, die Aurelius ausgehandelt hatte, würde VenKee Enterprises überleben. Vielleicht würde das Geschäft eines Tages sogar florieren. Doch dazu musste ihre Glückssträhne anhalten ...
    Norma wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, aber der Strom war noch nicht versiegt. Diese Reaktion war so menschlich. Sie war es gewohnt, sich in ihrer Arbeit zu vergraben, wodurch sie alltäglichen Konflikten und kleinlichen Auseinandersetzungen auf der persönlichen, geschäftlichen und politischen Ebene entfloh. Obwohl ihr erweiterter Geist sich Reisen durch ein in sich gefaltetes Universum vorstellen konnte, war sie plötzlich nicht in der Lage, sich einer schrecklichen privaten Realität zu entziehen.
    »Ein Untersuchungsteam der Liga hat den Asteroideneinschlag auf Ginaz ausgewertet«, sagte der Offizier mit belegter Stimme. Norma kannte nicht einmal seinen Namen. »Auf dem Archipel gab es zehntausende Tote, viele davon begabte Söldner. Ich vermute, dass wir niemals erfahren werden, was genau sich zugetragen hat.«
    Norma hatte keinen Zweifel am
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher