Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
dazugehörenden Geschichte.«
    »Ich weiß. Wenn Sie mir den Nachtisch servieren, könnten Sie ihn dann bitte fragen, ob er sich zu mir setzen möchte?«
    »Soll ich ihm sagen, wer Sie sind, Sir?«
    »Glauben Sie, daß er das noch nicht weiß?«
    »Das wäre sehr wahrscheinlich, Sir, aber immerhin ...«
    »Die Vorsicht dahin, wo sie hingehört«, sagte Teg. »Tischen Sie auf!«
    Delnays Interesse war schon lange erwacht, bevor der Kellner ihm Tegs Botschaft überbrachte. Die ersten Worte, die er von sich gab, als er Teg gegenüber Platz nahm, waren: »Das war die bemerkenswerteste gastronomische Vorstellung, die ich je gesehen habe. Sind Sie sicher, daß Sie noch einen Nachtisch vertragen können?«
    »Zwei oder drei mindestens noch«, sagte Teg.
    »Verblüffend!«
    Teg belud einen Löffel mit honigsüßem Konfekt. Er verzehrte die Ladung und sagte dann: »Dieses Lokal ist ein Juwel.«
    »Ich habe seine Existenz sorgfältig geheimgehalten«, sagte Delnay. »Ein paar ausgewählten Freunden habe ich natürlich davon erzählt. Auf was darf ich die Ehre Ihrer Einladung zurückführen?«
    »Sind Sie je von einer Geehrten Mater ... äh ... gekennzeichnet worden?«
    »Götter der Verdammnis, nein! Dafür bin ich nicht wichtig genug.«
    »Ich bin in der Hoffnung hergekommen, Sie bitten zu können, Ihr Leben zu riskieren, Delnay.«
    »Auf welche Weise?« Er zögerte nicht eine Sekunde. Das war beruhigend.
    »Es gibt einen Ort in Ysai, an dem sich meine Veteranen treffen. Ich möchte dort hingehen und so viele wie möglich von ihnen treffen.«
    »Über die Straße? In voller Uniform?«
    »Auf jedwede Weise, die Sie arrangieren können.«
    Delnay legte einen Finger an seine Unterlippe, lehnte sich zurück und sah Teg an. »Wissen Sie, eine Gestalt wie Sie kann man nicht so einfach tarnen. Es könnte allerdings eine Möglichkeit geben ...« Er nickte nachdenklich vor sich hin. »Ja.« Er lächelte. »Aber ich fürchte, sie wird Ihnen nicht zusagen.«
    »An was denken Sie?«
    »Man müßte Sie etwas ausstopfen und ein paar andere Veränderungen vornehmen. Wir staffieren Sie als Bordano-Vorarbeiter aus. Sie werden natürlich nach Kloake stinken. Und Sie müssen dabei so tun, als würden Sie's nicht mal bemerken.«
    »Warum, glauben Sie, könnte das klappen?« fragte Teg.
    »Oh, es wird heute nacht ein Unwetter geben. Normal um diese Jahreszeit. Damit die Feuchtigkeit runterkommt, für das Getreide des nächsten Jahres. Und um die Reservoirs für die beheizten Felder aufzufüllen, wissen Sie?«
    »Ich verstehe Ihre Bedenken nicht, aber wenn ich den nächsten Nachtisch hinter mir habe, ziehen wir sofort los.«
    »Der Ort, an dem wir unterkriechen, wenn das Unwetter losbricht, wird Ihnen gefallen«, sagte Delnay. »Ich muß verrückt sein, das zu tun. Aber der Inhaber dieses Lokals hat mir gesagt, ich solle Ihnen entweder helfen oder mich hier nie wieder sehen lassen.«
    Eine Stunde nachdem die Dunkelheit hereingebrochen war, führte Delnay ihn zum Treffpunkt. Teg, nun in Leder gekleidet und ein Hinken vortäuschend, mußte einen Großteil seiner geistigen Kraft aufbieten, um seinen eigenen Geruch zu ertragen. Delnays Freunde hatten ihn mit Abwässern gebadet und ihn dann abgespritzt. Die Zwangstrockung, die man ihm verpaßte, ließ die abscheulichsten Gerüche wieder aufleben.
    Ein Thermometer an der Tür ihres Treffpunkts sagte Teg, daß es draußen während der letzten Stunde fünfzehn Grad kälter geworden war. Delnay ging ihm voran und begab sich eilig in einen überfüllten Raum, in dem ein ziemlicher Lärm herrschte. Gläserklirren war zu hören. Teg hielt an, um die Wetteranzeigen neben der Tür zu mustern. Der Wind, sah er, nahm zu. Das Barometer fiel. Er sah sich das über den Anzeigen befindliche Schild an: »Ein Dienst an unseren Kunden.«
    Wahrscheinlich war es auch ein Dienst an der Bar. Gäste, die aufbrechen wollten, würden wahrscheinlich beim Hinausgehen einen Blick auf die Anzeige werfen und dann in die Wärme und die Kumpanei zurückkehren.
    In einer Kaminecke mit einer großen Feuerstelle am anderen Ende der Bar waren tatsächlich Flammen zu sehen. Aromaholz.
    Delnay kam zurück. Mit gerümpfter Nase führte er Teg am Rande der Menge vorbei in ein Hinterzimmer, und von dort aus in einen privaten Baderaum. Dort lag Tegs Uniform – gereinigt und gebügelt – über einem Stuhl.
    »Wenn Sie rauskommen, bin ich am Kamin«, sagte Delnay.
    »In voller Uniform, eh?« fragte Teg.
    »Es ist nur auf der Straße
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher