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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet
Autoren: Frank Herbert
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Wüstenplanet‹. *

    Von 1963 bis 1965 wurde ›Der Wüstenplanet‹ als Serie in dem amerikanischen SF-Magazin Analog abgedruckt – eindrucksvoll illustriert von John Schoenherr.
     
    Natürlich: Der Roman, den Sie gerade gelesen haben, ist zweifellos ein bombastisches Epos, das dem eines Heinlein oder Asimov an thematischer Breite und Zukunftstiefe in nichts nachsteht. Er verbindet außerdem gängige SF-Motive mit einem traditionell populären, pseudo-mittelalterlichen Fantasy-Ambiente, behandelt ein kosmisches Mythensammelsurium vor dem Hintergrund einer merkantilistischen Feudalgesellschaft, deren Protagonisten moralisch ganz offensichtlich klar positioniert sind, und seine dramatische Struktur – die Entwicklung des Paul Atreides vom behüteten Herzogsssöhnchen zum übermenschlichen Mahdi – durchweht nicht nur ein Hauch von Nietzsche, sondern stellt auch ein überaus attraktives Angebot an jugendliche Leser dar. Und als wäre das nicht genug, wurde ›Der Wüstenplanet‹ auch noch in Analog erstveröffentlicht – portionsweise zwischen 1963 und 1965 * –, einem SF-Magazin, das unter dem früheren Namen Astounding nicht nur Ideenschmiede und Propagandaforum der Golden-Age- SF war, sondern dessen Herausgeber John W. Campbell auch streng darauf achtete, daß die von ihm geförderten Autoren nicht allzusehr von der reinen Lehre abwichen. Doch obwohl dies alles zutrifft, obwohl ›Der Wüstenplanet‹ durchaus in der Tradition verwurzelt ist und Campbell aus seiner Sicht gute Gründe hatte, das Buch zu veröffentlichen, ist es doch ein Roman, der die herkömmliche SF-Ikonograpie hinterfragt und sich ästhetisch und ideologisch um ein Genre-Verständnis bemüht, das sich stark von dem in Analog gepflegten unterscheidet und eng mit der Zeit verbunden ist, in dem er erschienen ist.
    ›Der Wüstenplanet‹ ist ein Roman der frühen 60er Jahre, ein Jahrzehnt, in dem die hochfliegenden SF-Träume von der Eroberung des Weltalls zum Bestandteil profaner Tagespolitik degradiert wurden. Ein Jahrzehnt auch, in dem sich die alte Garde der Golden-Age -Autoren mit einer neuen Generation von Schriftstellern konfrontiert sah, die nicht nur thematische Defizite beklagte, sondern die Science Fiction auch als eine literarische Avantgarde verstand, ja als einzig wahre Gegenwartsliteratur, da sie es wie keine andere Literaturform »vermag, die unbehaglichen Freuden des Lebens in diesem trügerischen Paradies zu dokumentieren« (J. G. Ballard). Die Texte dieser sogenannten New Wave waren stilbetont – an der Prosa etwa eines William Burroughs orientiert – und konsequent durchpsychologisiert, und nicht selten wurde ein mythisch-religiöser Unterbau verwendet. Vor allem waren sie politisch bis zum Exzeß, und wie viele exzessive Modeströmungen überdauerten sie nur eine kurze Zeit, doch was am Ende dieses turbulenten Jahrzehnts schließlich blieb, war ein Genre, das die sogenannten ›weichen‹ Wissenschaften wie Psychologie und Soziologie und Themen wie Ökologie, Feminismus und Sexualität in sein Repertoire aufgenommen hatte und nun zumindest theoretisch in der Lage war, die gesamte Bandbreite literarischer Möglichkeiten abzudecken.
    Sicher kann man Frank Herbert nicht als ausgeprägten New-Wave- Autorbezeichnen. 1920 geboren, ist seine Karriere in der Science Fiction eng mit Astounding/Analog verbunden, wo er bereits 1955 mit seinem ersten Roman ›Atom-U-Boot S-1881‹ auf sich aufmerksam gemacht hatte; außerdem hat er interne Auseinandersetzungen und Grabenkämpfe unter den SF-Autoren stets gemieden und pflegte zwar keinen, wie viele andere Analog -Schreiber, offensiv infantilen, aber einen an den Lesegewohnheiten des zumeist jugendlichen Publikums orientierten Stil. Doch was das Genre betraf, in dem er seinen Lebensunterhalt verdiente, teilte er den aufklärerisch-kritischen und politischen Anspruch seiner jüngeren New-Wave- Kollegen: Mit den Mitteln der Science Fiction sollte es präzise möglich sein, der Psychopathologie des Menschen in den westlichen Industriegesellschaften nachzugehen und ihre machtpolitischen, systemabhängigen Wurzeln zu entlarven. Und wenn ihm auch der Pessimismus zahlreicher New-Wave -Autoren fremd war – dafür hing er, sein Leben lang im tiefsten Nordwesten der USA beheimatet, zu sehr an traditionell amerikanischen Werten wie Freiheit und Unabhängigkeit –, empfand er doch eine tiefe Skepsis gegenüber der glücksverheißenden Kraft des technischen Fortschritts. Vor allem – und hier
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