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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet
Autoren: Frank Herbert
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früher Graf und Lady Fenring lebten.«
    »Der Gesandte bei den Schmugglern«, kicherte der Baron.
    »Welcher Gesandte?« fragte Feyd-Rautha.
    »Ihr Onkel beliebte zu scherzen«, sagte Piter. »Er bezeichnet Graf Fenring als Gesandten bei den Schmugglern, weil er damit andeuten will, daß der Imperator ein gewisses Interesse am Schmuggel auf Arrakis hat.«
    Verblüfft starrte Feyd-Rautha seinen Onkel an.
    »Und warum?«
    »Stell dich nicht dümmer an als du bist, Feyd«, knurrte der Baron. »Wie sollte es anders gehen, solange die Raumgilde außerhalb der imperialen Kontrolle steht? Wie sollten sich Spione und Assassinen sonst bewegen können?«
    Feyd-Rautha äußerte ein lautloses »Oooohhh.«
    »In der Residenz selbst haben wir für einige interessante Abwechslungen gesorgt«, erklärte Piter. »Unter anderem wird es ein Attentat auf den herzoglichen Erben geben, das uns sehr erfolgversprechend scheint.«
    »Piter«, grollte der Baron, »du hast gesagt ...«
    »Ich habe gesagt, daß Unfälle nicht ausgeschlossen werden können. Und das Attentat muß unbedingt echt wirken.«
    »Ah«, stöhnte der Baron, »und das, obwohl das Bürschlein einen solch hübschen Körper hat! Aber natürlich ist er potentiell viel gefährlicher als sein Vater ... nachdem diese Hexe von einer Mutter ihn ausgebildet hat. Der Teufel soll sie holen. Aber ... erzähle ruhig weiter, Piter.«
    »Hawat ist wahrscheinlich darauf vorbereitet, daß wir in der Umgebung des Hauses Atreides einen Agenten sitzen haben. Sein Verdacht wird auf Dr. Yueh fallen, der tatsächlich unser Mann ist. Aber Hawat hat bei seinen Nachforschungen herausgefunden, daß Yueh ein Absolvent der Suk-Schule ist und eine kaiserliche Konditionierung besitzt. Und das ist Yuehs Pluspunkt, denn mit dieser Konditionierung könnte er sogar Leibarzt des Imperators werden. Es ist zudem eine altbekannte Tatsache, daß man diese Konditionierung nicht aufheben kann, ohne ihren Träger zu töten. Angeblich findet man eher eine Methode, einen Planeten in eine andere Umlaufbahn zu zwingen, als die kaiserliche Konditionierung zu durchbrechen. Wir haben diese Methode allerdings gefunden.«
    »Und wie?« fragte Feyd-Rautha. Diese Geschichte faszinierte ihn. Jedermann wußte, daß eine kaiserliche Konditionierung nicht zu zerstören war!
    »Das erfährst du ein andermal«, sagte der Baron. »Erzähle weiter, Piter.«
    »Um von Yueh abzulenken«, sagte Piter, »richten wir Hawats Aufmerksamkeit auf eine andere Person. Allein die Kühnheit dieser Verdächtigen genügt, Hawats Sinne voll auf sie zu lenken.«
    »Ihre?« fragte Feyd-Rautha.
    »Es handelt sich um Lady Jessica«, erklärte der Baron.
    »Clever, nicht wahr?« fragte Piter. »Hawat wird mit ihr so beschäftigt sein, daß er unfähig sein wird, seine anderen Mentat-Funktionen auszuüben. Möglicherweise versucht er sogar, sie umzubringen.« Piter zuckte mit den Achseln. »Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, daß er dazu in der Lage ist.«
    »Das würde mit deinen eigenen Plänen kollidieren, wie?« fragte der Baron.
    »Lenken Sie nicht vom Thema ab«, sagte Piter. »Während Hawat damit beschäftigt ist, Lady Jessica zu beobachten, verschaffen wir ihm zusätzlich einige Meutereien in den Garnisonsstädten und ähnliches, die natürlich niedergeschlagen werden. Der Herzog muß in den Glauben verfallen, allmählich bekomme er alles unter Kontrolle. Dann, wenn der richtige Moment gekommen ist, geben wir Yueh das Zeichen zum Zuschlagen. Gleichzeitig marschieren wir mit unserer Hauptstreitmacht ein und ... äh ...«
    »Mach weiter, erzähl ihm alles«, verlangte der Baron.
    »Unsere Truppen werden bei diesem Unternehmen durch zwei Legionen der Sardaukar unterstützt, die die Uniform der Harkonnens tragen.«
    »Sardaukar!« Feyd-Rautha schnappte nach Luft. Vor seinem geistigen Auge marschierten sie auf, die hartgesichtigen, gnadenlosen Mörder, die militaristischen Fanatiker des Padischah-Imperators.
    »Du siehst also, daß ich dir vertraue, Feyd«, sagte der Baron. »Nicht die geringste Kleinigkeit von dem, was wir hier besprochen haben, darf je an die Ohren der anderen Hohen Häuser dringen. Wenn etwas davon an die Öffentlichkeit kommt, werden sich die Häuser des Landsraads gegen das Haus des Imperators vereinigen und das Chaos bräche los.«
    »Ein wichtiger Gesichtspunkt«, warf Piter ein, »ist dieser: Da das Haus Harkonnen dem Imperator die Schmutzarbeit abnimmt, erringt es einen echten Vorteil. Dieser Vorteil ist nicht
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