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Dumm gelaufen, Darling

Dumm gelaufen, Darling

Titel: Dumm gelaufen, Darling
Autoren: Carly Phillips
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in Anspruch nahm und eine wertvolle Quelle für weitere Empfehlungen war.
    „Sie“, sagte Amanda und deutete mit ihrem manikürten Zeigefinger auf Serena, „versteht kein Englisch. Als Reinigungskraft ist sie wunderbar, doch ihr Englisch ist grauenhaft. Ich musste ihr etwas erklären, also sprach ich Spanisch mit ihr. Sie brach in Tränen aus.“
    Lacey nickte. Serena hatte nah am Wasser gebaut, was im Job Probleme bereiten konnte. Während sie Serena eine tröstende Hand auf die Schulter legte, fragte sie Amanda: „Was genau haben Sie zu ihr gesagt? Auf Spanisch bitte, falls es Ihnen nichts ausmacht.“
    In ihrer ersten Zeit in New York hatte Lacey so viel Spanisch gelernt, dass sie es fast fließend sprach. Schon in der Highschool hatte sie ausgezeichnete Noten gehabt; die Sprache flog ihr förmlich zu. Das war hilfreich, denn sie brauchte einen Job, und der einzige Mensch, der sie einstellte, war eine Frau namens Marina. Marina leitete einen Reinigungsservice, bei dem vor allem Immigrantinnen arbeiteten. Sie brachte ihr in den Abendstunden alles bei, was Lacey nicht wusste, sodass sie schließlich nicht nur Spanisch sprechen konnte, sondern auch ihr High-school-Diplom erhielt.
    Nachdem sie in New York angekommen war, hatte sie den Namen Lacey Kinkaid angenommen und ihn aus Angst, ihr Onkel könnte sie sonst finden, konsequent benutzt. Später, als sie erwachsen war und ihre eigene Firma gründete, nannte sie sich zwar weiterhin so, in den offiziellen Dokumenten jedoch stand der Name Lilly Dumont. Einige wenige Leuten fragten nach, doch die meisten kümmerten sich nicht darum, und heute kam ihr Onkel sowieso nicht mehr auf die Idee, nach ihr zu suchen.
    Sie blickte ihre Klientin an und bat sie noch einmal, das Gesagte zu wiederholen.
    „Ich wollte ihr sagen, dass sie den Hund nicht füttern soll.“ Die Frau deutete auf den Spitz, der als haariges Knäuel zu ihren Füßen lag. „Also sagte ich: ‚Por favor no comas al perro‘.“ Voller Befriedigung über ihre Fähigkeit, mit der Putzhilfe zu kommunizieren, verschränkte Amanda die Arme vor der Brust.
    Lacey brach in Gelächter aus, während aus Serena gleichzeitig ein Sturzbach in weinerlichem Spanisch hervorbrach, das selbst Lacey nicht verstand. Sie erkannte nur einige wenige Wörter, die aber eindeutig davon zeugten, wie wütend und gekränkt Serena war.
    „Sehen Sie? Was ist los? Was hat sie denn?“, fragte Amanda.
    Lacey fuhr sich beruhigend über den Nasenrücken, bevor sie Amandas Blick begegnete. „Weil Sie gesagt haben ‚Bitte iss nicht den Hund‘ statt ‚Bitte füttere nicht den Hund‘. Das heißt auf Spanisch nämlich ‚Por favor, no le des comida al perro‘ – was wörtlich übersetzt heißt ‚Bitte gib dem Hund kein Futter‘“, erklärte Lacey, die sich wieder an ihre Spanischstunden erinnerte. „Serena ist gekränkt, weil Sie denken, dass sie so etwas tun würde.“ Lacey musste sich ein erneutes Lachen verbeißen.
    Amanda, die wirklich eine anständige Arbeitgeberin war und Hilfskräfte sehr nett behandelte, errötete unterdessen vor Scham. „Ich hatte meine Tochter um Hilfe gebeten. Sie hat Spanisch in der Schule“, erklärte sie.
    Immerhin war Amanda so peinlich berührt von ihrem Fehler, dass sie sich nicht über Serenas unangebrachte Reaktion beschwerte. Damit würde sich Lacey später befassen müssen. Für den Moment beschränkte sie sich darauf, Serena das Missverständnis auf Spanisch zu erklären, und wandte sich dann wieder ihrer Klientin zu.
    „Sie müssen sich keine Vorwürfe machen. Es gibt tatsächlich kein Wort für füttern, was vermutlich zu dem ganzen Durcheinander geführt hat.“
    „Es tut mir leid, dass Sie den ganzen Weg hierher machen mussten“, sagte Amanda.
    „Mir nicht. Ich wünschte, alle Probleme könnten so leicht gelöst werden.“ Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Serena und Amanda auch ohne sie klarkamen, machte sich Lacey auf den Weg nach Hause.
    Ihre Hündin Digger erwartete sie an der Tür und wedelte wie verrückt mit dem Stummelschwänzchen. Lacey liebte nichts mehr, als wenn Digger beim Nachhausekommen vor Aufregung immer wieder an ihr hochsprang.
    „Hey, du Süße“, sagte Lacey und tätschelte ihr den Kopf.
    Mit dem Hund auf den Fersen warf Lacey ihre Tasche aufs Bett und drückte den Knopf des Anrufbeantworters. Die einzige Nachricht stammte von Alex Duncan, einem Investmentbanker, den sie über einen Klienten kennengelernt hatte und mit dem sie seit Kurzem liiert war. Er
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