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Dumm gelaufen, Darling

Dumm gelaufen, Darling

Titel: Dumm gelaufen, Darling
Autoren: Carly Phillips
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war gut zu ihr, lud sie zu Broadway-Shows und in Edelrestaurants ein, und er machte ihr teure Geschenke, was sie mehr als alles andere in den letzten Jahren wieder an ihre Kindheit und ihre Jugend vor dem Tod ihrer Eltern erinnerte. Er weckte in ihr eine Sehnsucht nach Dingen, die sie vermisst hatte – nach Sicherheit und Geborgenheit, nach Wohlstand und Stabilität.
    Er wollte auf ganz altmodische Weise für sie sorgen, indem er ihr ein Heim und eine Familie bot. Lacey sehnte sich nach so etwas, seit sie ihre Eltern verloren hatte, denen sie so nahe gewesen war. Ihre Mom Rhona war immer da gewesen, wenn Lacey nachmittags von der Schule kam, und ihr Dad Eric hatte sie jeden Abend zu Bett gebracht. Es war traumatisch gewesen, sie zu verlieren, und ihre ganze Welt war aus den Fugen geraten. Unschuldig wie sie war, hatte sie sich an ihren Onkel Marc gewandt, und er hatte sie verraten.
    Außer Ty und Hunter hatte sie jahrelang niemanden an sich herangelassen. Doch sie wünschte sich Nähe zu einem anderen Menschen. Sie sehnte sich nach Zuneigung und nach jemandem, zu dem sie jeden Abend nach Hause kommen konnte. Alex war ein guter Mann. Der beste sogar. Dennoch hatte er ihre Mauer noch nicht überwunden. Und sie hatte seinen Heiratsantrag nicht angenommen.
    Noch nicht. Irgendetwas, das sie nicht benennen konnte, fehlte. Egal wie sehr sie ihn mochte und wie sehr sie es versuchte – sie konnte nicht mit Überzeugung sagen, dass sie ihn liebte. Sie hatten nun schon seit einer ganzen Zeit Sex miteinander – trotzdem vermisste sie eine tiefere Verbindung.
    Doch Alex hatte Verständnis für ihre steinige Vergangenheit, auch wenn er längst nicht alle Details kannte, und er war bereit, ihr Zeit zuzugestehen, weil er sie liebte. Und weil er überzeugt war, dass Liebe mit der Zeit wachsen konnte. Lacey wollte dies nur allzu gern glauben und hatte eine Zukunft mit ihm deshalb nicht ausgeschlossen.
    Mit einem Stöhnen löschte sie den Anruf und zog sich dann rasch aus, um eine lange heiße Dusche zu nehmen. Sie hatte am Nachmittag für eine berufstätige Mutter im Supermarkt eingekauft und danach ein Rudel Hunde auf der Fifth Avenue ausgeführt, bevor sie losgefahren war, um das Missverständnis zwischen Serena und Amanda aufzuklären. Lacey hatte sich schon den ganzen Tag auf ein bisschen freie Zeit zu Hause gefreut. Zeit, in der sie nicht über Alex oder ihre Firma nachdenken wollte.
    Ein halbe Stunde später machte sie sich, eingehüllt in einen Frotteebademantel, in der Küche daran, Eier zu verrühren. Sie genoss es, leise Musik zu hören und in ihrer eigenen Küche zu kochen, bis es an der Tür klingelte. Digger begann sofort zu kläffen und lief zur Tür.
    Lacey seufzte. Sie konnte nur hoffen, dass Alex nicht überraschend zu Besuch kam, um über alles zu reden. Sie machte den Herd wieder aus und zog die Pfanne von der heißen Platte.
    Dann ging sie zur Tür und blinzelte durch den Spion. Alex hatte blondes Haar und trug stets einen Anzug oder zumindest ein Hemd. Der Typ draußen aber hatte langes dunkles Haar, trug eine alte Jeansjacke über der Schulter und wirkte vertraut.
    Sie blinzelte und musterte den Mann erneut. Oh herrje! Oh mein Gott. Ty.
    Mit bebenden Händen öffnete sie die Wohnungstür. „Ty?“
    Sie hätte ihn überall erkannt. Sie sah ihn nicht nur in ihren Erinnerungen, sondern auch in ihren Träumen.
    Er nickte, doch bevor er antworten konnte, schnüffelte Digger schon an seinen Füßen und stupste immer wieder mit der Schnauze an sein Bein, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    „Digger, aus!“, schalt Lacey, doch der Hund gehorchte nicht.
    Lacey war schon immer der Meinung gewesen, dass man einen Mann nach seinem Verhalten gegenüber einem Hund beurteilen konnte, und grinste, als Ty sich vorbeugte, um Digger zu tätscheln. Er hatte sich offenbar nicht verändert. Er hatte noch immer ein weiches Herz für die Bedürftigen, so wie sie einst eine gewesen war. Was sie an die quälende Frage erinnerte, die sie noch lange nach ihrem Verschwinden aus Hawken’s Cove beschäftigt hatte. Hatte Ty dasselbe merkwürdige Begehren und dieselbe Verliebtheit empfunden wie sie, oder war sie ähnlich wie Hunter nur eine weitere verirrte Seele gewesen, die er unter seine Fittiche genommen und beschützt hatte?
    Sie musterte Ty und erkannte, dass er noch immer die Fähigkeit hatte, sie in ihrem Innersten zu berühren. Verschiedenste Emotionen stiegen in ihr hoch. Die Freude darüber, ihn zu sehen, wurde zu
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