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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen
Autoren: Stefan Burban
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allen Regenbogenfarben erstrahlen. Nur hin und wieder fanden sie kleine Lücken, aber der Schaden, den sie anrichteten, war minimal.
Das ruulanische Schiff setzte zurück. Die Slugs wollten die Distanz nach Möglichkeit beibehalten. Eine Salve Torpedos schoss aus dem Bug und nahm sofort die Lydia als Ziel auf.
Feuer und Granaten empfingen die Geschosse. Die Kanoniere taten ihr Bestes, aber zu viele Geschütze waren ausgefallen, zu viele Mannschaften tot. Etwa ein Drittel der Lenkwaffen prallte auf den Schild der Lydia und ließ ihn fast augenblicklich zusammenbrechen.
Das Schiff bockte, als die ungeheure Energie der Waffen sich über seinen Rumpf ergoss. Auf ALPHA brachen unkontrollierbare Feuer aus. Eine interne Explosion brach sich Bahn, riss eine Bresche in die Bugpanzerung und eine Feuerzunge leckte fast einen Kilometer weit ins All.
Auf der Brücke waren ebenfalls Feuer ausgebrochen. Einige Offiziere rückten ihnen mit Feuerlöschern und Löschschaum zu Leibe. Der Rauch brannte in der Lunge und Vincent musste würgend husten.
»Schadensmeldung auf die Brücke. Weiterfeuern! Weiterfeuern!«
»Sir«, meldete sich Karpov. »Wir haben keine Energie mehr. Laser- und Impulswaffen außer Funktion. Wir können nicht mehr zurückschießen.«
Eine eisige Kralle der Angst griff nach Vincents Herz. Wenn sie nicht mehr das Feuer erwidern konnten, dann war alles aus. Der Schlachtträger würde sie Stück für Stück auseinandernehmen. Ganz egal, wie die Schlacht ausging.
»DiCarlo an Lurcar«, sprach er in das BordCom.
Niemand antwortete.
»DiCarlo an Lurcar«, wiederholte er. Diesmal drängender.
»Hier Lurcar«, antwortete eine hustende Stimme. Im Hintergrund hörte Vincent Stimmen wild durcheinanderreden. Dort unten musste die Hölle los sein.
»Wir haben keine Energie mehr.«
»Eine weitere Energieleitung ist geplatzt, Skipper. Wir tun, was wir können, aber falls Sie religiös sind, sollten Sie anfangen zu beten.«

Hassan sprintete durch die engen Gänge und musste dabei immer wieder verwundeten oder orientierungslosen Besatzungsmitgliedern ausweichen. Etwa zwanzig Marines, die er unterwegs aufgelesen hatte, folgten ihm.
Überall brannten kleine und größere Feuer und die Korridore füllten sich langsam mit Dampf und Qualm, sodass man keine drei Meter weit sehen konnte. Der Maschinenraum war voller Techniker, die dafür zu sorgen schienen, dass der Antrieb nicht überhitzte und sie alle ins Jenseits beförderte.
Lurcar war nirgends zu sehen. Hassan torkelte weiter auf der Suche nach dem Chief. Einige der Marines blieben zurück, um sich um Verletzte zu kümmern oder auf andere Art zu helfen.
Der Qualm brannte in Hassans Augen und er kniff sie schmerzhaft zusammen. Er drehte sich um, in der Absicht in einem anderen Korridor nach dem Chief zu suchen, als sich vor dem XO plötzlich eine Gestalt aus dem Nebel schälte, die sich als Lurcar entpuppte.
Der Chief hatte schon deutlich bessere Tage erlebt. Praktisch jeder sichtbare Fleck seiner Haut war von Ruß geschwärzt oder mit Brandblasen übersät. Trotzdem trug er auf seinen Schultern einen Verletzten, den er sofort einem Sanitäter übergab.
»Commander«, grüßte er Hassan mit einem Nicken.
»Chief. Wie ist die Lage?«
»Die Lage ist, dass wir alle vor die Hunde gehen. Drei Energieleitungen sind geplatzt und ein Fusionsgenerator ist dabei, zu überhitzen. Die Waffen haben keine Energie mehr und auf beiden Startdecks sind Brände ausgebrochen.«
Lurcar rasselte die Liste der Schäden mit monotoner Stimme herunter, an der Hassan dessen Erschöpfung erkannte. Der Chief hatte alle Hände voll zu tun und keine Ahnung, welches Problem er als Erstes anpacken sollte. Außerdem hatte Hassan den Eindruck, dass der Mann dabei war, die Hoffnung zu verlieren.
»Wie kriegen wir die Waffen am schnellsten wieder online? Das muss jetzt unsere Hauptsorge sein. Alles andere kann warten.«
Lurcar überlegte.
»Wie?«, drängte der Erste Offizier.
»Ich überlege, ich überlege ja.« In Lurcars Augen ging ein neuer Funke an, als ihm eine Idee kam.
»Was?«
»Die Energieleitungen sind der Schlüssel. Über die werden die Waffen mit Energie versorgt. Ich hatte zuerst daran gedacht, alle zu reparieren, aber das würde viel zu lange dauern. Bis dahin wären wir mit Sicherheit erledigt.«
»Und weiter?«, fragte Hassan.
»Wir brauchen eigentlich nicht alle zu reparieren. Eine würde reichen. Die größte von den dreien. Dann könnte ich die Sicherheitsüberbrückung aktivieren und die gesamte
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