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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)
Autoren: Stefanie Hasse
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sogar von Mike. Aurelia, meine liebste Aurelia. Wo war sie? Was hinderte sie daran, meinen letzten Moment als Neuling zu verpassen? Noch einmal leuchteten die Bilder meiner Freunde auf, ehe sie mir entglitten und ich alles vergaß.
     
     

 
     
     

Neue Liebe
     
    Victoria
     
    »Das habe ich noch nie erlebt«
    Bei Alex‘ Worten zucke ich zusammen. Nach diesem zweiten Erinnerungsschub fällt es mir leichter, die Vergangenheit von der Gegenwart zu trennen. Ich lausche Alex‘ Gedanken, als hätte ich die letzten Jahre nichts anderes getan. Für einen kurzen Augenblick sehe ich in meinem Augenwinkel einen roten Schimmer, bin jedoch nicht in der Lage, ihn festzuhalten. Ganz sicher Nebenwirkungen der Wiedergeburt.
    Nach einem ausgiebigen Recken und Strecken schossen mir ganz andere Gedanken durch den Kopf. Darian! Bei der Erwähnung seines Namens macht mein Herz einen erfreuten Satz. Ist Darian wieder aufgetaucht? Hat Balthasar ihn freigelassen? Konnte Diana die schrecklichen Visionen abwenden? Ich wurde soeben gerufen, die Welt existiert noch, die Menschheit ist nach wie vor frei.
    Die Fragen rissen nicht ab. Wie kam es dazu, dass Alex an meiner Seite ein scheinbar normales Leben führt, obwohl er als mein Schatten agieren und mich nur bewachen sollte?
    »Ganz einfach«, erwiderte er auf meine Gedanken. »Nachdem ich dich mehrere Jahre bewacht, dich beobachtet und beschützt habe, wurden meine Gefühle für dich stärker und stärker. Also bin ich das Risiko eingegangen und habe mich dir entgegen der Anweisung des Rates vorgestellt.«
    »Auf der Party, bei Sina und Elric!«, unterbreche ich ihn. Bislang hielt ich dieses zufällige Treffen am Büffet für unser erstes. Ich schaue ihm tief in die Augen, wie ich es auch damals getan habe. Auch heute noch habe ich das Gefühl, ich könne in ihnen versinken und mich verlieren.
    Diese Augen erinnern mich an ... Alex hat dieselben leuchtenden, strahlenden Augen wie …
    »Darian?«, frage ich verunsichert.
    Alex schüttelt den Kopf: »Nein, Liebling. Aber nachdem ich das Wiederkehren deiner Erinnerungen verfolgen konnte, weiß ich, warum du diese Träume hattest und ständig diesen Namen gerufen hast.«
    Ich bin so froh über sein Verständnis, froh darüber, einen der Gemeinschaft auf meiner Seite zu haben. Keine Geheimnisse haben zu müssen. Diese Erleichterung enthielt nur einen kleinen Beigeschmack. Etwas … etwas fehlt noch. Es gibt eine Lücke. Etwas, das ich nicht zu fassen bekommen kann. Noch nicht.
    Alex greift nach meiner Hand, zieht mich ganz langsam immer näher zu sich heran. Ein Knistern liegt in der Luft, ein Moment voller Spannung und Magie. Jener Moment, der einen in die Unendlichkeit ziehen könnte, voller Erwartung auf die nächste Berührung. Wie in Zeitlupe verfolge ich, wie er seinen Kopf senkt, sein Gesicht mir immer näher kommt. Sein warmer Atem streift mich, beschleunigt meinen Herzschlag erneut. Seine Lippen gleichen einer stummen Antwort. Der Antwort auf all die Fragen, die in mir toben. Der Kuss reißt das marode Bauwerk meiner alten Emotionen ab, schafft ein neues Fundament, stärker und stabiler als jemals zuvor.
    »Du hast mich damals Liebste genannt«, bemerke ich gedankenverloren, als ich wieder zu Atem komme.
    »Und dir hat das nicht gefallen«, stellt Alex ebenso neutral fest.
    Ich nicke. »Jetzt weiß ich auch, warum. Es erinnert mich an Balthasar.«
    Das neu geschaffene Fundament bröckelt, bekommt Risse. Zahlreiche kleine Brüche, die ein Wort bilden. Sechs Buchstaben, die meine Welt für immer verändern können. Meine Gefühle fahren Achterbahn. Bis eben war ich mir sicher, dass ich meine wahre Liebe in Alex gefunden habe. Mit ihm habe ich mir ein Leben aufgebaut, eine Zukunft geplant.
    Können die reaktivierten Gefühle für Darian etwas daran ändern? Oder sind sie mit denen der ersten Jugendliebe zu vergleichen, von denen meine Freundinnen so oft berichteten und deren mitschwingende Melancholie sich nicht mit dem wissenden und zugleich verliebten Strahlen in ihren Augen vereinbaren ließ? Jenem Gefühl, das ich bis jetzt nicht mit ihnen teilen konnte.
    Ich verbiete mir den Gedanken daran, beschließe, morgen weiter darüber nachzudenken, den Tsunami an Emotionen zu besänftigen, das Chaos zu strukturieren.
    Alex Arme umgreifen mich stärker, besitzergreifender. Ich schmiege mich an seine Brust, lausche seinem Herzschlag, atme seinen Duft ein. Ist es verwerflich, die Nacht der Wiedergeburt in den Armen des Mannes zu verbringen,
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