Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)
Autoren: Stefanie Hasse
Vom Netzwerk:
sie immer weiterredete.
    Die Welle des Schocks, die von Vic ausging, rüttelte mich aus meiner Lethargie und ließ mich zu ihr herumfahren. Ihre Augen waren geweitet, als hätte sie einen Geist gesehen. Sofort überbrückte ich die kurze Distanz, die zwischen uns lag, und nahm ihre Hand. »Ist alles okay bei dir?«, fragte ich sie, nachdem ich ihr im Stillen etwas Ruhe gesandt hatte. Der Zauber hatte sofort gewirkt und sie atmete tief ein und aus.
    Die Worte ergossen sich in einem Schwall aus ihrem Mund: »Tabea! Sie lebt! Sie unterstützt die Werwölfe. Ich habe sie durch Sinas Augen sterben sehen, wie kann sie ...« Hilflos brach sie ab.
    »Bist du dir ganz sicher?«, erwiderte ich automatisch. Natürlich war sie es. Aber ich konnte es selbst nicht glauben. Vic hatte gesehen, wie Tabea, die Seherin meines Vaters, den schwarzen Rauch angewandt hat. Ein Selbstzerstörungszauber, der dem Leben innerhalb von Sekunden ein Ende setzte. Mein Vater hatte sie dazu gezwungen.
    Bislang hatte niemand den schwarzen Rauch überleben können. Aber nun ergab auch das, was Martin gesagt hatte, einen Sinn. »Sie hat sich von ihrem Zirkel abgewandt.« Ein sehr optimistischer Ausdruck dafür, das Ergebnis war aber dasselbe. Sie gehörte nicht mehr ihrem ehemaligen Zirkel an. Wie hatte sie es geschafft, dem schwarzen Rauch zu entkommen? Und wer war der biologisch Begabte, der für sie mit den Lupinen sprechen konnte? Sie hatte nur die mentale Fähigkeit, also musste ihr ein Verbündeter aus dunklen Kreisen zur Seite stehen. Meine Gedanken kreisten und kreisten, wie Geier um einen Tierkadaver. Niemand passte in dieses Schema. Ich kannte keine oder keinen wie mich. Es war definitiv niemand aus unserem Zirkel oder dem weitläufigen Kreis unserer Bekannten.
    »So, und jetzt erklärt mir bitte auch noch, um was es genau geht«, unterbrach Martin meinen inneren Monolog.
    Vic hatte sich wieder soweit gefangen und erzählte. Wie ihre beste Freundin Sina in Gefangenschaft meines Vaters geraten war. Wie Tabea in Sinas Beisein von meinem Vater dazu gezwungen wurde, den schwarzen Rauch anzuwenden und in Flammen aufging. Und dass sie eben diese Frau in der Vision des vergangenen Wochenendes gesehen hatte.
    »Ihre mentale Begabung ist sehr stark, wenn sie Seherin ist. Es muss für sie ein Leichtes gewesen sein, die Erinnerung an sie aus den Köpfen der anderen zu radieren. Aber wie konnte sie den Fluch überleben?« Aurelia dachte laut, um außer Vic auch die anderen an ihren Überlegungen teilhaben zu lassen.
    »Wenn sie Seherin ist, konnte sie sicher ihren eigenen Tod voraussehen, oder?«, warf Martin ein.
    »So funktioniert das Ganze nicht. Man kann seinen eigenen Tod nicht sehen, niemand kann das.« Aurelia verzog beinahe unmerklich ihr Gesicht und dachte kurz über etwas nach, fuhr dann aber gleich fort: »Selbst wenn sie deinen Vater überwacht hat und sein Verhalten gut deuten konnte, hätte sie das noch lange nicht vor dem Fluch geschützt. Sie muss eine Möglichkeit gefunden haben, ihn zu umgehen.«
    »Wenn das wirklich der Fall ist, würde sich das herumsprechen und der Fluch wäre nutzlos.« Meine Gedanken griffen immer noch ins Leere, vergeblich auf der Suche nach dem Offensichtlichen, das uns bislang entgangen sein musste. Vic hatte mir an einem Abend die ganze Erinnerung aus Sinas Sicht gezeigt. Es hatte wirklich ausgesehen, als hätte der Fluch funktioniert.
    »Übereilte Schlussfolgerungen helfen uns jetzt nicht weiter. Wir müssen die anderen informieren.« Aurelia schloss die Augen und griff nach ihrer Mondsteinkette, deren blattförmiger Anhänger auch eine Art Telefonnotruf unter Ratsmitgliedern war. Kurz darauf griff sie zu ihrem Handy und tippte.
    Die Reaktionen per SMS kamen prompt. Die ersten Pieptöne waren nicht zu überhören. Der Rest ging in dichtem Rauch und dem Geräusch unter, das mich immer wieder an knallende Sektkorken erinnerte. Ein Ratsmitglied nach dem anderen erschien im Raum.
    Ich entdeckte viele mir bekannte Gesichter, aber auch zwei oder drei Mitglieder, die ich noch nie gesehen hatte, waren darunter. Aurelia hatte offensichtlich nicht den gesamten Rat informiert. Dies wären trotz der Dezimierung durch Leons Kenntnis der Dunkelheit erheblich mehr gewesen.
    Als sich der Rauch verzogen hatte, öffnete sich die Tür und Elric trat ein. Irritiert schaute er auf die Versammlung.
    »Mir scheint, als würde ich genau zur rechten Zeit kommen. Warum hat man mir hiervon nichts gesagt?« Er deutete auf all die Kinder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher