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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen
Autoren: Keith Laumer
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nicht hell genug; er war mehr wie eine Fluoreszenz, bläulich und intermittierend. Plötzlich sprang ein heller Funke über den nackten Betonboden. Drake wich einen Schritt zurück; sein Ellbogen berührte einen der Metallschränke. Im nächsten Augenblick hüllte ihn blaues Feuer ein. Sein verkohlter Körper schlug steif auf den Boden und lag qualmend.
    Sechzig Meter entfernt stand Ike Weintraub und wickelte eine Bandage um die Wunde an seinem linken Unterarm, wo ihn ein verirrtes Fragment getroffen hatte. Wahrscheinlich war er vor der Sprengung nicht weit genug zurückgegangen. Aber es war kaum mehr als ein Kratzer, nicht der Rede wert. Als er fertig war, ließ er den Lichtkegel seiner Lampe über Boden, Wände und Decke gehen. Hinter einem großen Kondensator war eine Holzleiter mit Klammern an der Wand befestigt, und in der Decke darüber war ein viereckiger Lukendeckel mit einem Plastikgriff, genau wie man es ihm beschrieben hatte. Er stieg die Leiter hinauf, hob die Luke und blickte in einen staubigen Zwischenboden. Er kroch hinein und leuchtete umher. Der Raum war lang und breit, aber kaum eineinhalb Meter hoch, vollgestopft mit Kabeln, Heizungsrohren, Leitungen, Ventilen. Fünf Minuten später hatte er die Stelle erreicht, die Drake für ihn ausgewählt hatte. Es war eine schwarze Rohrleitung, dick wie sein Bein, und nach den Angaben der Zivilisten handelte es sich um die Druckleitung für die Zentralschmierung der Turbinenlager. Wenn er sie sprengte, würde der Schmiermittelzufluß unterbrochen, und nach ungefähr drei Minuten würden die Lager heißlaufen und einen Satz automatischer Unterbrecher einschalten. Er leuchtete die glänzendschwarze Oberfläche entlang. Die Stelle, wo das Rohr eine rechtwinklige Biegung nach unten machte, sah am geeignetsten aus. Weintraub plazierte die Lampe so, daß die Rohrkrümmung im Lichtkegel war, und nahm den plastischen Sprengstoff aus der Tasche auf seinem rechten Oberschenkel. Aus einer anderen Tasche zog er den Detonator, eine zentimeterlange Kapsel. Er behandelte sie mit übertriebener Behutsamkeit. Die große Sprengladung konnte ein Loch in eine Betonmauer blasen, aber sie war nicht sehr empfindlich. Der Detonator andererseits war zerbrechlich wie ein rohes Ei.
    Er schob diesen Gedankengang beiseite. Sich auf die Sache konzentrieren, das war das Geheimnis. Wenn einer die Nerven verlor und rannte, dann war er bloß einer, der zuviel an die falschen Dinge dachte. Entweder würde er diesen Job erledigen und heil hinauskommen, oder nicht. Und im letzteren Fall würde er nichts spüren. Warum also sich Sorgen machen? Mit einem schlauen Lächeln veränderte Ike Weintraub seine Position, um an das Miniaturwerkzeug zu kommen, das an seinen Gürtel geklemmt war. Sein Kopf stieß gegen eine Rohrleitung. Es war kein harter Stoß, und er reichte nicht hin, ihn benommen zu machen. Aber die Detonatorkapsel entglitt seinen Fingern. Sie fiel einen halben Meter auf den Betonboden und explodierte mit einer Gewalt, die Weintraubs Unterkiefer zerschmetterte und einen großen Knochensplitter in seine Halsschlagader trieb.
    Jess Dooley hörte den scharfen Knall im Kabelschacht über der Schaltzentrale. Er verhielt und wartete auf das Heulsignal, das bedeuten würde, daß Drake oder Ike ihren Job erledigt hatten. Aber nichts kam.
    Dooley zuckte die Achseln. Er hätte es sich denken können. Der Knall war für eine richtige Sprengladung nicht laut genug gewesen. Was die Frage offenließ, was es wirklich gewesen war. Aber die Frage mußte warten. Jess wischte sich Schweiß von der Stirn und begann im Licht seiner Taschenlampe das unübersichtliche Geflecht der Kabel zu studieren, um diejenigen herauszufinden, die den automatischen Betrieb des Kernreaktors steuerten.
     
2
     
    Falconer stieg den felsigen Hang zur Senke hinunter, seine Augen auf dem offenen, beleuchteten Eingang des schlanken, in die Dunkelheit aufragenden Schiffs.
    »Ich habe dich gesucht, Xix«, sagte er in der alten Sprache, die ihm nur stockend über die Zunge ging. »Ich dachte, du wärest schon vor langer Zeit gestartet, ohne mich.«
    »Ich habe Sie nie verlassen, Kommandant«, rief die Stimme des Schiffs durch den Regen. »In meinem geschwächten Zustand war es notwendig, daß ich mich verbarg. Aber vor kurzem errichteten die Eingeborenen ein Energiefeld, von dem ich minimale Funktionen bestreiten konnte. Ich schickte sofort meinen Ruf aus, Kommandant. Wir müssen jetzt rasch handeln.«
    Falconer lachte leise. »Nach
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