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Duell der Ritter

Duell der Ritter

Titel: Duell der Ritter
Autoren: Ulf Blanck
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der Nacht werden wir aus den Betten geholt.« Peter stand schon am Fenster. »Ihr glaubt nicht, was da unten los ist. Seht euch das an.« Der Innenhof war festlich geschmückt. Überall wehten bunte Fahnen von den Türmen und den Zinnen der Burgmauer.
    Nach dem Frühstück trafen sie David in seiner Werkstatt. »Guten Morgen«, begrüßte er sie. Ich hatte schon Angst, ihr lasst mich mit den rostigen Blechen allein. Es laufen bereits Leute von der Presse herum. Schnell, ihr müsst euch umziehen. Hier auf dem Tisch liegt alles bereit.« Bob warf einen Blick auf die Kleider. »Wie? Das sollen wir wirklich anziehen? Das sind doch alte Lumpen.« Doch sie hatten keine andere Wahl. Wenig später standen alle drei in löchrigen Hosen und zerrissenen Leinenhemden vor dem Schmied. »Mann, seht ihr übel aus«, lachte dieser. »Mit den Klamotten könntet ihr glatt betteln gehen.«
    Es wurde immer voller im Burghof. Inzwischen hatte man große Tribünen für die vielen Gäste aufgebaut. Selbst ein Kamerateam aus Los Angeles war dabei. Wieder ertönten die Fanfaren. Der Balkon war notdürftig repariert worden, und von Drachenfels wagte sich zögerlich heraus. Dann holte er tief Luft. »Meine Damen und Herren, liebes Volk, die Ritterspiele von Burg Drachenfels sind hiermit eröffnet. Das Glück möge mit dem Gewinner sein. Es winken Goldmünzen und meine Tochter Amalie als Preis. So lasst die Spiele beginnen!« Mit Fanfarenklang zogen aus einem schmalen Durchgang die Ritter ein. Auch sie trugen Kostüme aus dem Mittelalter und lange Schwerter. Justus erkannte den schwarzen Ritter in der ersten Reihe. »Da ist ja unser spezieller Freund.«
    Auf dem Balkon stand jetzt auch Amalie von Drachenfels und winkte in die Menge. »Ein Hoch auf die Prinzessin!«, rief die Leibgarde. Dann ergriff der König wieder das Wort. »Wir kommen zum ersten Spiel. Ein unheimlicher, feuerspuckender Drache ist gesehen worden. Gleich wird er durchs Burgtor kommen. Aus seinem Maul werden rote Feuerbälle auf die tapferen Ritter niederprasseln. Hütet euch! Wer von einem Feuerball getroffen wird, scheidet aus. So lauten die Regeln. Wenn die Hälfte der 40 Ritter getroffen worden sind, ist das erste Spiel beendet. Seid ihr bereit, edle Ritter?« Die Ritter hoben ihre Schwerter und winkten dem König zu. »Gut! Dann öffnet dem schrecklichen Drachen das Tor!«
    Fanfaren ertönten, und ein hölzernes Tor wurde aufgeschoben. Peter sah den Drachen als Erster. »Guckt euch das an! Das Ungeheuer sieht aus wie aus einer Geisterbahn. Ich möchte wissen, wie der Feuer spucken will?«
    Der Drache hatte große Rollen unter den Füßen und wurde von mehreren Männern in die Mitte des Hofes geschoben. Verwundert blickten die 40 Ritter auf das Drachenmaul. Plötzlich schoss eine kleine Kugel zwischen den Zähnen hervor und landete einem der Ritter mitten im Gesicht. Die Kugel platzte auf, und der Mann war patschnass. »Verstehe«, lachte Bob. »Das sind Wasserbomben.«

    Jetzt kamen ganze Salven von roten Wasserbomben auf die Ritter zugeflogen. Einer nach dem anderen wurde getroffen und schied aus. Fast hätte es auch den schwarzen Ritter erwischt. Doch im letzten Moment sprang er zur Seite und wich dem Geschoss aus. Ein anderer Ritter rannte über den Platz und wurde von einer ganzen Ladung Wasserbomben verfolgt. Doch als er an dem schwarzen Ritter vorbeilief, stellte dieser ihm ein Bein. Der andere Ritter stolperte und fiel mit dem Gesicht voraus gegen die Burgmauer. Blut lief ihm aus der Nase. Der König hob sein Schwert. »Halt! Kurze Pause! Die Sanitäter sollen nach dem verletzten Mann sehen.« Der schwarze Ritter spuckte verächtlich auf den Boden. »Ach, der soll sich nicht so anstellen wegen einem kleinen Kratzer.«
    Doch es war mehr als ein Kratzer. Schnell stellten die Sanitäter fest, dass die Nase des Mannes gebrochen war. Der König beriet sich kurz mit ihnen und betrat dann wieder den Balkon. »Leider ist einer der Ritter ausgefallen. Die Ärzte erlauben nicht, dass er weiter dabei ist. Doch meine Regeln besagen, dass genau 40 Ritter teilnehmen müssen.« Dann wandte er sich an die Zuschauer im Burghof. »Meine Herren, ist einer unter Ihnen, der ohne Furcht und Tadel ist? Wir brauchen einen neuen Ritter.« Aber niemand meldete sich. »Bitte, meine Herren«, flehte der König, »trauen Sie sich! Es geht um viel Geld und um Ruhm und Ehre.«
    »Ach, ist doch egal«, meckerte der schwarze Ritter. »Ich gewinne sowieso. Man kann mir auch gleich das Geld und das
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