Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Du sollst meine Prinzessin sein

Du sollst meine Prinzessin sein

Titel: Du sollst meine Prinzessin sein
Autoren: Julia James
Vom Netzwerk:
trockenerem Tonfall. „Endlich einmal.“
    „Das bist du in der Tat. Ohne Verdacht zu erwecken kann ich diese Hochzeit nicht verlassen. Also sitze ich hier fest. Ich zähle auf dich. Aber, Rico“, sagte er mit warnendem Unterton, „überlass es mir, unserem Vater von dem Debakel zu berichten, okay? Aus meinem Mund wird er es wesentlich besser aufnehmen.“
    Rico war nicht lange genug geblieben, um herauszufinden, wie ihr Vater auf die Nachricht reagiert hatte. Für ihn gab es nur ein Ziel: Paolos Sohn zu finden.
    Heftige Emotionen wallten in ihm auf. Er hatte sie zurückgehalten, solange er konnte, weil für Gefühle einfach keine Zeit war.
    Rico verspürte einen Stich im Herzen. Es war unglaublich, dass hier, jetzt, in dem Sitz hinter ihm, der Sohn seines Bruders schlief. Es war fast so, als hätte er Paolo zurückbekommen.
    Debakel, hatte Luca es genannt. Und Rico wusste, dass er recht hatte. Er hasste den Gedanken an die Enthüllungsgeschichten der Klatschzeitungen, die bald erscheinen würden. Aber noch mehr war er erfüllt von Erstaunen und Dankbarkeit.
    Rico wandte sich um und ließ seinen Blick auf dem kleinen schlafenden Jungen ruhen.
    Wieder empfand er einen Stich im Herzen. Selbst in dem dürftigen Licht konnte er Paolos Gesichtszüge erkennen. Das Blut seines Bruders floss durch die Adern dieses Kindes.
    All die Jahre war der Junge in einem fremden Land aufgewachsen, großgezogen von einer Frau, die nicht einmal seine Mutter war, die keine Ahnung hatte, wer der Kleine eigentlich war.
    Auch wir haben es nicht gewusst – ein eisiger Schauer lief ihm bei diesem Gedanken über den Rücken.
    Lange betrachtete er das schlafende Kind, sah, wie sich die kleine Brust hob und senkte, wie die langen Wimpern sanft auf der hellen Haut ruhten.
    Dann, ganz langsam, ließ er seinen Blick zu der schlafenden Gestalt neben dem Kindersitz wandern.
    Seine Miene veränderte sich, ein harter Ausdruck erschien auf seinen Lippen.
    Auf diese Komplikation hätten sie gut verzichten können.
    Er runzelte die Stirn. Hatte sie ihn wirklich nicht erkannt? Das schien unmöglich zu sein, doch ihr Entsetzen war nicht gespielt gewesen. Nie zuvor hatte er jemanden getroffen, der nicht wusste, wer er war.
    Rico zwang sich, an etwas anderes zu denken. Es war unwichtig, dass er auf ihr offensichtliches Desinteresse an seiner Person so … wie eigentlich? … reagiert hatte. Verwirrt? Oder verärgert? Nein, nichts dergleichen. Er war nur einfach nicht daran gewöhnt, nicht erkannt zu werden.
    Angestarrt zu werden, als wäre er ihr gänzlich fremd, war eine ganz neue Erfahrung. Das war alles.
    Dio , stöhnte er ungeduldig. Was kümmerte es ihn, dass dieses Mädchen ihn nicht erkannte? Jetzt wusste sie es. Das war alles, was zählte. Und sobald sie die Tatsache akzeptiert hatte, hatte sie endlich kooperiert. Schweigend, wie betäubt, aber ohne weitere Widerrede. Allerdings war der schockierte Ausdruck erst aus ihren Augen gewichen, als sie im Wagen eingeschlafen war.
    Sie hatte Sandwiches für sich und Ben zubereitet und ihm, während sie aßen, erzählt, sie würden einen Abenteuerausflug machen. Dann war sie nach oben gegangen, um zu packen. Ben hatte keinerlei Angst gezeigt, nur Neugier und Vorfreude.
    „Ich …“, hatte Rico zögernd zu einer Erklärung angesetzt, die der Kleine verstehen konnte. „Ich bin dein Onkel, Ben. Und ich habe gerade erst herausgefunden, dass du hier lebst. Deshalb machen wir beide jetzt zusammen Ferien. Allerdings müssen wir sofort aufbrechen und die Nacht durchfahren.“
    Das schien dem Kind zu genügen.
    Bereits nach den ersten Meilen war Ben eingeschlafen. Kurze Zeit später schlief auch die Tante. Rico war froh darüber. Ein Auto war nicht der Platz für das Gespräch, das er als Nächstes mit ihr würde führen müssen.
    Als er sie jetzt betrachtete, verzog er automatisch das Gesicht über die ungeschminkte Frau mit den spröden krissligen Haaren und den wenig schmeichelhaften unförmigen Kleidern.
    Der Unterschied zu Maria Mitchell hätte größer nicht sein können. Lizzy besaß nichts von dem Aussehen ihrer Schwester. Maria war eine dieser natürlichen, alle Blicke auf sich ziehenden Blondinen gewesen, groß und schlank, mit großen blauen Augen und einem herzförmigen Gesicht. Es war nicht verwunderlich, dass sie Model geworden war. Auf den Fotos, die Falieri von ihr gefunden hatte, war deutlich zu erkennen, warum sich Paolo zu ihr hingezogen gefühlt hatte.
    Sie wären das perfekte Paar
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher