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Du sollst meine Prinzessin sein

Du sollst meine Prinzessin sein

Titel: Du sollst meine Prinzessin sein
Autoren: Julia James
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lassen. In dieser Hinsicht ist er genau wie Maria, dachte Lizzy. Es schien ein Wunder zu sein, dass das sonnige Temperament ihrer Schwester nicht durch ihre Eltern verdorben worden war. Maria hatte immer gewusst, was sie wollte: ein Model werden und ein aufregendes glamouröses Leben führen. Und genau das hatte sie getan. Mit einem glücklichen Lächeln hatte sie die Bestürzung ihrer Eltern ignoriert und war in ihr neues Leben getanzt.
    Und zu dem Mann, den sie liebte.
    Lizzy konnte es immer noch nicht glauben, dass ihre Schwester eine Affäre mit Prinz Paolo gehabt und niemand davon gewusst hatte.
    Wie war ihnen das gelungen? Paolo musste ganz anders gewesen sein als sein Bruder. Auch wenn sie Prinz Enrico nicht erkannt hatte, hatte sie doch von ihm und seinem Ruf gehört.Der Playboy-Prinz. Einen Moment ließ sie ihren Blick auf ihm ruhen. Das richtige Äußere besaß er auf jeden Fall. Groß, breite Schultern, schwarze Haare, ausgeprägte aristokratische Gesichtszüge.
    Und die Augen.
    Dunkel, umrahmt von langen Wimpern, mit Sprenkeln von Gold, wenn man tief in sie hineinsah. Nicht, dass sie das getan hätte … oder jemals tun würde.
    Sie schaute weg. Sein Aussehen war vollkommen unwichtig. Alles, was sie interessieren sollte, war die Frage, wie lange sie und Ben sich noch hier verstecken mussten, bevor sie wieder nach Hause zurückgehen konnten.
    Ben unterbrach die Bauarbeiten an seinem Turm. Neugierig sah er seinen Helfer an.
    „Bist du wirklich mein Onkel?“
    Sofort versteifte Lizzy sich.
    „Ja“, erwiderte Rico. Er sprach sehr sachlich. „Du kannst mich Tio Rico nennen. Das bedeutet Onkel Rico. Dein Vater ist mein Bruder. Aber er ist gestorben. Zusammen mit deiner Mutter bei einem Verkehrsunfall.“
    Ben nickte. „Ich bin in ihrem Bauch gewachsen. Als ich auf die Welt kam, ist sie gestorben.“
    Der Prinz bedachte seinen Neffen mit einem vorsichtigen Blick. Mit angehaltenem Atem beobachtete Lizzy die beiden. Zu ihrer größten Erleichterung wechselte Ben das Thema.
    „Der Turm ist fertig“, verkündete er. „Was machen wir jetzt?“
    Rico erhob sich. „Es tut mir leid, Ben. So viel Zeit habe ich nicht mehr. Ich muss bald abreisen und vorher noch mit deiner Tante sprechen.“
    Er blickte zu der angespannten Gestalt im Sessel hinüber. Hastig stand sie auf. Rico stellte fest, dass es ihm keinerlei Vergnügen bereitete, sie anzuschauen.
    Wie konnte eine Frau so furchtbar aussehen? Die sackartigen Kleider, das ungeschminkte Gesicht und die krissligen Haare. Er wandte den Kopf ab. So bemerkte er nicht, wie sieheftig errötete.
    „Folgen Sie mir bitte“, sagte er und ging auf eine Tür zu.
    Rico betrat die Bibliothek und hielt höflich die Tür für Lizzy auf, die rasch an ihm vorbeieilte. Dann stellte er sich an den Kamin, während sie unbeholfen in der Mitte des Zimmers stehen blieb.
    „Bitte, nehmen Sie Platz.“
    Seine Stimme klang kühl und distanziert. Sehr förmlich.
    Lizzy versteifte sich noch mehr. Seine Unbeschwertheit, die er im Spiel mit Ben gezeigt hatte, war gänzlich verschwunden.
    Worüber wollte er mit ihr reden? Hoffentlich sagte er einfach nur, wie lange sie noch mit Ben in diesem Haus ausharren musste.
    Auf einem großen Ledersofa einige Meter vor dem Kamin nahm sie Platz. Der Prinz jedoch blieb stehen. Er wirkte nun noch größer. Lizzy wünschte sich, sie hätte sich nicht hingesetzt.
    „Ich hoffe, Sie haben sich an die notwendigen Veränderungen gewöhnt. Es muss ein großer Schock für Sie gewesen sein, das muss ich zugeben.“
    „Es fällt mir wirklich schwer, alles zu glauben“, hörte Lizzy sich sagen. „Wie um alles in der Welt hat Maria einen Prinzen kennengelernt?“
    Prinz Enrico zog eine Augenbraue hoch. „Die Modelkarriere Ihrer Schwester wird sie in soziale Kreise geführt haben, die auch mein Bruder besucht hat.“
    Lizzy verstand genau, was er meinte. Marias Leben hatte sich in einer ganz anderen Welt abgespielt als ihres.
    „Da Ihnen nun jedoch die neue Situation bewusst ist, werden Sie einsehen, dass Bens Wohlergehen an erster Stelle stehen muss.“
    Ihre Miene verhärtete sich. Glaubte er, sie würde an etwas anderes denken?
    „Wie lange müssen wir hierbleiben?“
    Der Prinz antwortete nicht sofort. Aber es war ihr egal, obsie ihn mit ihrer vorschnellen Frage beleidigte oder ihm auf die Nerven ging. Mit ihm allein im selben Zimmer zu sein, weckte in ihr den Wunsch, die Zeit so kurz wie möglich zu halten.
    „Die Nachricht wird wohl bald in den
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