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Du oder der Rest der Welt

Du oder der Rest der Welt

Titel: Du oder der Rest der Welt
Autoren: Simone Elkeles
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ausgegagenen, wir würden zusammen zum Homecoming-Ball gehen und zum Abschlussball …
    »Hör auf, an Michael zu denken«, befiehlt mir Tuck.
    »Er war süß.«
    »Das sind haarige Frettchen auch, aber ich würde trotzdem nicht mit einem ausgehen wollen. Du findest etwas Besseres als ihn. Verkauf dich nicht unter Wert.«
    »Sieh mich an«, sage ich zu ihm. »Blick der Realität ins Auge. Ich bin nicht Madison Stone.«
    »Und dafür danke ich Gott. Ich hasse Madison Stone.«
    Madison katapultiert den Ausdruck »gemeine Schlampe« auf ein völlig neues Level. Diesem Mädchen gelingt alles, was es anpackt, und es würde die Wahl zum beliebtesten Mädchen der Schule locker gewinnen. Alle Mädchen wollen mit ihr befreundet sein, damit sie mit den coolen Leuten abhängen können. Madison Stone entscheidet, wer zu denen gehört. »Alle mögen sie.«
    »Das liegt nur daran, dass sie Angst vor ihr haben. Insgeheim hassen sie alle.« Tuck beginnt, etwas in mein Notizbuch zu kritzeln, dann reicht er es mir. »Hier«, sagt er und wirft mir einen Stift zu.
    Ich starre auf die Seite. Ganz oben steht Rezept fürs Verlieben, und ein fetter Strich teilt die Seite von oben bis unten in zwei Felder.
    »Was soll das?«
    »Wir notieren erst mal die Zutaten, die du mitbringst. In die linke Spalte schreibst du alles, was toll an dir ist.«
    Will er mich verarschen? »Nein.«
    »Komm schon, leg los. Betrachte es als Selbsthilfeübung und als Weg zur Erkenntnis, dass Mädchen wie Madison Stone überhaupt nicht attraktiv sind. Beende den Satz: Ich, Kiara Westford, bin toll, weil …«
    Ich weiß, dass Tuck nicht lockerlassen wird, also schreibe ich irgendwas Blödes und gebe ihm das Buch zurück.
    Er liest meine Worte und verzieht das Gesicht. » Ich, Kiara Westford, bin toll, weil ich weiß, wie man einen Football wirft, das Öl von meinem Wagen wechselt und einen Viertausender besteigt. Pah, daran sind Kerle nicht interessiert.« Er schnappt sich meinen Stift, setzt sich zu mir auf die Bettkante und beginnt wild zu kritzeln. »Lass uns mit den Basics anfangen. Man braucht Zutaten aus drei Bereichen.«
    »Wer hat sich dieses Rezept ausgedacht?«
    »Ich. Das hier ist ein Rezept aus der Sterneküche von Tuck Reese. Zuerst geht es um deine Persönlichkeit. Du bist klug, witzig und sarkastisch«, sagt er und listet die Eigenschaften der Reihe nach in meinem Notizbuch auf.
    »Ich bin nicht sicher, ob das alles was Gutes ist.«
    »Vertrau mir, das ist es. Doch halt, das ist noch längst nicht alles. Du bist außerdem eine Freundin, auf die man sich verlassen kann, du liebst Herausforderungen mehr als die meisten Jungs, die ich kenne, und du bist eine tolle große Schwester für Brandon.« Als er mit Schreiben fertig ist, guckt er hoch. »Beim zweiten Teil geht es um deine Fähigkeiten. Du weißt, wie man Autos repariert, du bist sportlich, und du hältst im richtigen Moment die Klappe.«
    »Das Letzte ist keine Fähigkeit.«
    »Süße, vertrau mir. Es ist eine.«
    »Du hast meinen speziellen Walnuss-Spinat-Salat vergessen. « Ich kann nicht kochen, aber dieser Salat ist der Hit.
    »Du machst einen Wahnsinnssalat«, sagt Tuck und schreibt es auf die Liste. »Okay, jetzt kommt der letzte Teil: körperliche Vorzüge.« Er sieht mich von oben bis unten abschätzend an.
    Ich stöhne und frage mich, wann diese Demütigung endlich ein Ende nimmt. »Ich fühle mich wie eine Kuh, die versteigert werden soll.«
    »Ja, ja, was immer. Du hast reine Haut und eine hübsche Vorwitznase, die perfekt zu deinen wohlgeformten Titten passt. Wenn ich nicht schwul wäre, käme ich vielleicht in Versuchung …«
    »Iih.« Ich schlage seine Hand vom Papier. »Tuck, könntest du bitte dieses Wort nicht sagen oder schreiben?«
    Er schüttelt sich die langen Haare aus dem Gesicht. »Welches denn? Titten?«
    »Ugh. Ja, genau das. Sag einfach Busen oder Brüste, bitte. Das T-Wort klingt so … vulgär.«
    Tuck schnaubt und rollt mit den Augen. »Okay, wohlgeformte … Brüste.« Er lacht sich schlapp. »Tut mir leid, Kiara, das klingt wie etwas, dass man auf den Grill schmeißt oder im Restaurant bestellt.« Er tut so, als sei mein Notizbuch eine Menükarte, und trägt mit gestelltem britischen Akzent vor: »Ober, ich hätte gern die gegrillten wohlgeformten Brüste mit Krautsalat.«
    Ich werfe ihm Mojo, meinen großen blauen Teddybären, an den Kopf. »Nenn sie einfach Oberweite und mach weiter.«
    Mojo prallt an ihm ab und landet auf dem Fußboden. Mein bester Freund
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