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Du + Ich = Wir Zwei, 1

Du + Ich = Wir Zwei, 1

Titel: Du + Ich = Wir Zwei, 1
Autoren: Emma M. Green
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Ich wusste sofort: Vadim Arcadi hätte mich nicht einfach stehen lassen. Vadim King aber ist ein Fremder.
    Noch immer zittere ich am ganzen Körper, als Joseph Wilson sich vor mir aufpflanzt, die Hände in die Hüften gestemmt, ein zufriedenes Lächeln im Gesicht.
    „Alma, es wird Zeit, den Champagner zu öffnen! King ist mit dieser Besprechung und mit dem ganzen Team sehr zufrieden. Er hat große Projekte für uns. Folgen Sie mir, lassen Sie uns in mein Büro gehen.“
    Nicht fähig, mich zu bewegen, starre ich weiterhin auf den Parkplatz, auf dem sich die Limousine befand. Ich kann nicht aufhören, mich zu fragen, ob Vadim in diesem Moment genauso durcheinander war wie ich.
    „Fräulein Lancaster, ich warte!“, ruft mein Vorgesetzter mit energischer Stimme.

    Wenn Joseph Wilson Sie um etwas bittet, haben Sie gefälligst auf der Stelle zu gehorchen. Seit meinem Einstieg bei King Productions konnte ich mir davon bereits mehrere Male ein Bild machen. Vor knapp über einem Monat bin ich zum ersten Mal durch die große Tür des Gebäudes auf der Champs-Élysées gegangen. Ein Headhunter hatte mich kontaktiert und mich mit der Personaldirektion von King Productions in Verbindung gebracht. Am Ende dieses Gesprächs wurde ich in Wilsons Büro geschickt, dem Direktor des neuesten Tochterunternehmens in Frankreich. Bei diesem Treffen hat er sehr viel Begeisterung aufgebracht, aber nicht aus gutem Grund. Mein ausgezeichneter Lebenslauf schien ihn nicht wirklich zu interessieren, zumindest nicht so sehr wie meine Person. Meine weiße Bluse mit Künstlerschleife entblößte nichts Besonderes. Ich gab die seriöse und professionelle zukünftige Mitarbeiterin, aber dem 40-Jährigen mit dandyhaftem Aussehen fiel es schwer, seine Augen von meinem nicht vorhandenen Ausschnitt zu nehmen. Er hatte mir etwa zehn abgedroschene und oberflächliche Antworten entlockt, damit er mir Komplimente für mein Aussehen machen konnte. Dabei dachte er aber wahrscheinlich daran, wie er mir eine Freude machen könnte. Das war vorbei. Dieses Verhalten lässt mich leicht wütend werden, aber in Anbetracht dessen, was auf dem Spiel stand, beruhigte ich mich und lächelte höflich. Dieser Job war eine wahnsinnige Gelegenheit für mich, sodass ich meine große Klappe gehalten und offen gestanden auch ein paar meiner Prinzipien über Bord geworfen habe. Mit nur 30 Jahren stellvertretende Direktorin zu werden, das hatte ich quasi nicht erwartet. Dadurch dass ich diesen Job in der Tasche hatte, nahm meine Karriere eine ungeheure Wendung!
    Ehrgeiz liegt bei den Lancasters in der Familie. Mein Vater ist ein hervorragender Geschäftsmann, ganz wie mein Bruder. Für sie ist die Angst zu scheitern bereits das Scheitern an sich. Seit meiner frühesten Kindheit haben mir meine Eltern die Werte Entschlossenheit, Willensstärke, Wissbegierde und Durchhaltevermögen eingetrichtert. Sich einen solchen Posten entgehen zu lassen, wäre ganz einfach undenkbar. Eine Woche nach diesem Gespräch erfuhr ich, dass ich den Job hatte. Seit einem Monat konzentrierte ich mich auf meine Arbeit und wollte um jeden Preis mein Talent unter Beweis stellen. Mein Job forderte große Verantwortung. Ich musste vieles an Ort und Stelle lernen, aber das ließ mich nicht zurückschrecken. Ich war von einem kompetenten und dynamischen Team umgeben. Auf Sophie und Clarence konnte ich bereits zählen. Die beiden waren jeweils zuständig für die Produktion und den Filmverleih. Zwischen uns hat sich schnell eine enge Freundschaft entwickelt. Sie respektierten mich als ihre Vorgesetzte, aber sie behandelten mich, als wäre ich eine von ihnen. Nur einen Nachteil hatte das Ganze: Die häufigen Sprüche von Wilson, die zwar nie an mich gerichtet waren, die aber immer im Raum standen.
    „Bist du dir sicher, dass er es war?“
    „Clem, glaubst du wirklich, dass ich in diesem Zustand wäre, wenn ich auch nur den geringsten Zweifel hätte?“, antworte ich meiner besten Freundin.
    „Ja und außerdem …“, fügt Niels, mein schwuler Freund, hinzu.
    „Aber warum hat er seinen Nachnamen geändert?“, erwidert Clémentine. „Und wie hat er es so weit gebracht? Ich will nicht böse sein, aber mir fällt es schwer zu glauben, dass dein Ex auf einmal Milliardär ist!“
    „Glaubst du, dass es geplant war? Was hat er getan, um dich wiederzufinden?“, antwortet Niels.
    „Ich weiß es nicht, ich kann es mir nicht erklären. Alles, was ich weiß, ist, dass er genauso schockiert schien wie ich. Ich
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