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Du bringst die Liebe in mein Leben

Du bringst die Liebe in mein Leben

Titel: Du bringst die Liebe in mein Leben
Autoren: Nuria Wood
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du …”
    Er drückte sein Gesicht in ihr Haar und atmete tief ihren Duft ein, “… du bist eine unwiderstehliche Versuchung.”
    Elda hätte am liebsten aufgeschrien. Er sprach von Donnatella immer mit so großer Achtung. Eine wahnsinnige Eifersucht stieg in ihr auf, doch schnell hatte sie sich wieder in der Gewalt. Gleichgültig, wie die Beziehung zwischen Donnatella und Colin sich in der Zukunft entwickeln würde, wenigstens würde er bei der Frau sein, die er schon immer geliebt und respektiert hatte, und die, wie Elda heute auf der Piazza gesehen hatte, seine Gefühle erwiderte.
    Und auch wenn Elda sicher war, daß die Beziehung zwischen Colin und Donnatella nie diese Intensität haben würde, die sie mit ihm erlebt hatte, war sie froh, daß die beiden sich gefunden hatten. Sie war eifersüchtig auf Donnatella, schrecklich und schmerzlich eifersüchtig, aber sie erkannte, daß sie nicht so besitzgierig war, um Colin nicht loslassen zu können.
    Für kurze Zeit hatte sie die Liebe gefunden, eine so wahre Liebe, daß sie sich sogar für Colin freuen konnte, auch wenn damit die größte Enttäuschung ihres Lebens verbunden war.
    Und dieses Geschenk würde sie mit sich nehmen, wenn sie nach Hause zurückfuhr.
    Colin trat hinter sie und legte die Arme um sie. “Ich habe dich noch nie so wunderschön gesehen, Elda”, sagte er leise.
    “Siehst du, was das Zusammensein mit mir bewirkt hat?” neckte er. “Du siehst… fraulicher aus als jede andere Frau, die ich bis jetzt gekannt habe.” Er drehte sie zu sich herum, und Elda legte ihm die Arme um den Hals, als er sich zu ihr niederbeugte, um sie zu küssen.
    “Was hätten wir alles erreichen können”, klagte er, als er sich von ihr löste.
    “Es hat keinen Zweck, daß wir uns noch mehr quälen”, antwortete Elda.
    Wieder küßten sie sich, dieses Mal mischten sich Eldas Tränen mit dem Kuß. Heftig machte er sich von ihr frei, trat ein paar Schritte zurück und sah sie dann mit einer Mischung aus Bedauern und Liebe an. “Du bist so ruhig”, sagte er. “Kannst du mir nicht etwas von deiner Ruhe mitgeben?”
    Wie gern hätte Elda ihm geholfen, doch jetzt war es zu spät.
    Colin Arcangelo mußte nach seinen für sich selbst gesetzten Werten und Regeln leben.
    “Bist du bereit?” fragte er und sah sie an, als suche er in ihrem ernsten Gesicht nach einer Lösung für sein Dilemma.
    “Ja”, antwortete Elda. “Ich bin bereit.” Bereit, Donnatella näher kennenzulernen. Das würde ein interessanter Abend werden.
    Sie hatten beschlossen, zu Fuß zu gehen, und Hand in Hand verließen Colin und Elda das Hotel. Der Nebel, der sich inzwischen über Urbino gelegt hatte, gab der Stadt ein unwirkliches Aussehen.
    Colin blieb stehen und zog Elda an sich. Dann legte er die Hände über ihren Kopf und versuchte, sie vor dem Regen zu schützen. Lange standen sie schweigend beieinander, es gab nichts zu sagen, gab keine Antworten auf ihre Fragen. Sie sahen sich nur an, während der Regen langsam durch ihre Kleider drang.
    Elda schmiegte sich noch dichter an Colin und legte ihre Wange an seine Brust. Sie lauschte dem Schlagen seines Herzens, fühlte, wie erregt er war.
    Mit dem Finger hob Colin ihren Kopf an, dann küßte er sie.
    Sein Kuß war sanft und zärtlich, sie drängten sich aneinander, und Elda vergrub ihre Hände in seinem Haar.
    “O Colin! Das ist schrecklich!”
    “So habe ich das nicht gewollt”, sagte er. “Ich habe wirklich geglaubt, wir beide hätten eine Chance.”
    “Ich weiß”, antwortete Elda. “Aber jetzt können wir nichts mehr ändern.
    “Ich wünschte, ich könnte dich vom Gegenteil überzeugen.”
    “Einer von uns beiden muß realistisch bleiben.” Elda lächelte traurig. Was konnte sie noch an den Tatsachen ändern? Beinahe hätte sie ihn gebeten, seine Verantwortung Donnatella gegenüber aufzugeben, doch das war kein Ausweg. “Manchmal läßt das Leben uns keine andere Wahl”, sagte sie voller Resignation.
    “Das werde ich nicht akzeptieren”, wehrte Colin sich. “Du bist noch nicht fertig mit mir.”
    Elda seufzte. “Komm”, drängte sie ihn, als der Regen dichter zu fallen begann. Ihr war deutlich, daß sie es war, die in dieser Situation einen klaren Kopf behalten mußte. Sicher würde sie die Frau und auch das Kind nicht der Verzweiflung aussetzen, die sie selbst durchlebt hatte.
    Der ursprüngliche Grund für ihren heutigen Besuch bei Chiave, herauszufinden, was Colin für sie fühlte, hatte sich erübrigt. Sie wußte
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