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Du bist in meinen Traeumen

Du bist in meinen Traeumen

Titel: Du bist in meinen Traeumen
Autoren: Mary Lyons
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hatte keine Scheu, dem neuen Generalmanager des Konzerns ihre Meinung zu sagen. “Sie sollten sich einmal gründlich ausschlafen. Ganz offen gesagt, Mr. Warner, Sie sehen schrecklich aus.”
    Matt lachte. “Danke für das reizende Kompliment, liebe Ruth. Ich versprechen Ihnen, ausgiebig zu schlafen, sobald ich dazu die Zeit finde.”
    “So, wie ich Sie kenne, finden Sie die nie!”, erwiderte Ruth trocken und ging. Mochte ihr beeindruckend gut aussehender, neuer Chef auch noch so energiegeladen und dynamisch sein, irgendwann würde er - wie alle, für die sie bisher gearbeitet hatte - akzeptieren müssen, dass auch er nur ein Mensch war.
    Matt rieb sich die vor Müdigkeit schweren Lider und sah auf die Uhr. “Verdammt!”, murmelte er verärgert, als er feststellte, dass es schon wieder zu spät war, um Samantha noch zu Hause zu erreichen. Da er sie im Büro nicht anrufen durfte, musste er notgedrungen bis zum Abend damit warten.
    Bis zum späten Nachmittag hatte sich der Papierberg auf seinem Schreibtisch etwas gelichtet. Matt überlegte gerade, ob er sich im Badezimmer nebenan eine kalte Dusche gönnen sollte, da klopfte es an der Tür, und einer seiner Assistenten betrat das Büro.
    “Gute Nachrichten, Sir”, verkündete der junge Mann mit breitem Lächeln. “Soeben ist die Abendzeitung herausgekommen, und ich habe in der Rubrik ,Manager und Märkte’ eine interessante Notiz entdeckt. Sie betrifft diese eigensinnige Frau, die uns von Anfang an ein Dorn im Auge war.”
    “Wer war uns ein Dorn im Auge?”, fragte Matt zerstreut. Er las gerade ein Fax aus dem Frankfurter Büro und hatte nur halb hingehört.
    “Sie wissen schon, diese Frau, die hartnäckig jeden Kontakt mit uns verweigert hat. Sie heißt”, der junge Mann warf einen Blick auf die Zeitung, “Miss Samantha Thomas.”
    “Was?”
    “Sehen Sie selbst.” Froh, die ungeteilte Aufmerksamkeit seines Chefs zu genießen, reichte der junge Mann ihm die Zeitung. “Minerva ist unser Hauptaktionär, und als plötzlich diese Miss Thomas neue Managerin des Pensionsfonds wurde, wussten wir nicht, auf welche Seite sie sich schlagen würde. Sie hat uns mit ihrem Rücktritt einen Riesengefallen getan.
    Bestimmt ist ihr Nachfolger weniger stur und leichter zu beeinflussen.”
    Aufgeregt ließ der junge Mann seine Finger knacken. Es sah ganz so aus, als würden die Karten in dem Übernahmepoker neu gemischt werden.
    Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, drückte Matt auf die Taste der Sprechanlage und bat Ruth, noch einmal zu ihm zu kommen.
    “Wenn Sie die E-Mail weggeschickt haben, lassen Sie bitte alles andere liegen, und konzentrieren Sie sich ganz darauf”, sagte er, während er hastig etwas auf ein Blatt Papier kritzelte, das er ihr dann gab. “Hier sind verschiedene Namen und Adressen. Bitte, ermitteln Sie die Telefonnummern, rufen Sie die Leute der Reihe nach an, und stellen Sie die Gespräche zu mir durch. Und was Sie betrifft”, wandte er sich verärgert an den jungen Mann, “raus hier!”
    Sobald er allein war, überflog Matt die offensichtlich auf einer Pressemitteilung der Minerva Utilities beruhende Zeitungsnotiz. Man gab mit Bedauern bekannt, dass die neue Managerin des Pensionsfonds, Miss Samantha Thomas, aus gesundheitlichen Gründen von ihrem Posten zurückgetreten sei.
    Welche gesundheitlichen Gründe? fragte Matt sich gereizt und griff zum Hörer, da das Telefon klingelte. Er atmete erleichtert auf, als er Edwinas ruhige und kühle Stimme hörte.
    Eine Stunde später wünschte er alle ruhigen und kühlen Engländer zum Teufel.
    Niemand schien zu wissen, wo Samantha war. Selbst Edwina hatte nach eigenem Bekunden keine Ahnung, weshalb ihre Schwester plötzlich den Job aufgegeben hatte.
    “Tut mir Leid, Matt. Ich weiß nur, dass Samantha sich anscheinend nicht in ihrer Wohnung aufhält. Was immer zwischen Ihnen beiden vorgefallen ist, meine Schwester benötigt dringend Hilfe. Bitte versuchen Sie, sie möglichst schnell zu finden.”
    Matt versprach es, doch leider hatte er nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo er mit der Suche beginnen sollte - bis ihm unvermittelt eine Idee kam. Wieso hatte er daran nicht schon früher gedacht? Eiligst erteilte er seiner Sekretärin weitere Instruktionen.
    Als Ruth bereits zehn Minuten später wieder in seinem Büro erschien, glaubte er in ihrer Miene leichte Belustigung wahrzunehmen.
    “Das ging aber schnell!”
    “Das Schwierigste an der ganzen Sache war, ein Verzeichnis aller
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