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Du bist die pure Sinnlichkeit

Du bist die pure Sinnlichkeit

Titel: Du bist die pure Sinnlichkeit
Autoren: Barabara Boswell
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Erinnerung an die Vergangenheit ihn nicht fort von ihr.
    Statt dessen blieb er wo er war, zwei Treppenstufen über ihr, und starrte sie an.
    Sie war schlank und groß, etwa einen Meter siebzig, und obwohl ihre weitgeschnittenen Jeans, das pistaziengrüne T-Shirt und die lange, austemfarbene Jacke ihren wohlgeformten Körper verbargen, so wußte Ryan doch, daß sie eine phantastische Figur besaß. Runde, volle Brüste, eine schmale Taille, sanft geschwungene Hüften und lange, wohlgeformte Beine, die er bewunderte, berührte und die sich fest um ihn geschlungen hatten… Bei dem Gedanken daran wurde ihm heiß.
    „Weshalb starrst du mich so an?” Alexas scharfe und kalte Stimme unterbrach seine Träumerei.
    Sofort wandte er den Blick ab. „Habe ich dich angestarrt?” fragte er.
    Er klang kühl und leicht amüsiert. Es war eines seiner größten Talente - eine lebenswichtige Fähigkeit - so aufzutreten, daß es über seine wahren Gefühle hinwegtäuschte.
    „Ja, das hast du”, bestätigte Alexa bestimmt. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie in dieser Situation ihre eigene Wahrnehmungsfähigkeit in Frage gestellt hätte, errötet wäre und sich entschuldigt hätte.
    Doch das war vorbei. „Wie ein lauernder Schakal”, ergänzte sie.
    „Wie ein Schakal? Ein lauernder?” Er wägte ab, was beleidigender war. „Nun, egal, mir gefällt die Vorstellung. Tatsache ist, es gibt einen Politiker mit einer deutlich faschistischen Einstellung, den ich mühelos als lauernden Schakal zeichnen und in meine neue Geschichte einbauen könnte. Da ich immer einige Stories voraus bin, solltest du mit dem Erscheinen also erst um Weihnachten herum rechnen.”
    „Ich lese deine Arbeiten nicht”, erklärte Alexa knapp. „Sie gefallen mir nicht.”
    „Oh, da befindest du dich in guter Gesellschaft. Man sagte mir, der Präsident würde eher zurücktreten, als einen meiner Comicstrips zu lesen Ich erhalte Schmähbriefe aus beiden Kongreßhäusem und von einer ganzen Reihe Aktionsgruppen. Und das sind nur die politisch motivierten Briefe! Dazu kommen noch die Feinde in der Unterhaltungsbranche, der Wirtschaft und den religiösen Gemeinden. Es ist eine lange Liste.”
    „Und das macht dich sehr glücklich, nicht wahr? Feinde zu haben und gehaßt zu werden bedeutet dir viel mehr, als geliebt zu werden.
    Ihre Blicke begegneten sich. „Es ist weniger fordernd”, meinte er kühl „Es ist gefühlsmäßig weit weniger verstrickend. Und da diejenigen, die ich liebe, unweigerlich zu meinen Feinden zu werden scheinen, habe ich beschlossen, daß es aufrichtiger ist…”
    Du warst in deinem ganzen Leben noch nicht einen Moment lang aufrichtig”, unterbrach sie ihn, und ihre Stimme spiegelte den Ekel und die Wut wider, die auch in ihrem Blick zu sehen war. „Es gab nicht einen aufrichtigen Gedanken oder eine aufrichtige Gefühlsregung. Du bist der größte Heuchler, den es gibt.”
    Wenn man bedenkt, daß wir uns in der Hauptstadt des Landes befinden, so gibt es da noch eine Menge Konkurrenz um diesen Titel. Es ist wirklich eine Ehre, daß du ihn mir zukommen lassen möchtest. Vielen Dank.” Zufrieden grinsend wandte er sich um und ging weiter die Treppe hinauf.
    Alexa blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Denn sie hatte ihre Wahl bereits getroffen, als sie sich bereit erklärt hatte, Kelsey, Dr. Ellenders junge Patientin, zu übernehmen. Sie mußte ihre persönliche Abneigung gegen Kelseys Vater beiseite schieben und sich allein auf das Kind konzentrieren.
    ,
    Ryan öffnete eine weiße Flügeltür, die in das größte und leuchtendste Kinderzimmer führte, das Alexa je gesehen hatte. Ihr Blick glitt voller Erstaunen über die in den vier Grundfarben gestrichenen Wände - jede Wand in einer anderen Farbe! Zu dem grellorangefarbenen Teppichboden und den Einbauregalen, in denen sich so viele Spielsachen und Spiele befanden wie in der Spielzeugabteilung eines Kaufhauses.
    Ein enormes hölzernes Puppenhaus, komplett mit Möbeln eingerichtet und von einer Legion kleiner Puppen bewohnt, dominierte in einer Ecke des Zimmers, und ein Karussellpferd – ein echtes, in allen Regenbogenfarben bemalt - beherrschte die andere Ecke.
    Der einzige Mißton in diesem phantasievoll eingerichteten Kinderzimmer war das Krankenhausbett. In diesem Bett lag ein kleines Mädchen, mit glatten, kinnlangen, sandfarbenen Haaren und großen Augen, die die Farbe dunkler Schokolade hatten.
    Sie trug einen hellgelben Jogginganzug mit einem Einhorn auf dem
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