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DS087 - Der purpurne Drache

DS087 - Der purpurne Drache

Titel: DS087 - Der purpurne Drache
Autoren: Kenneth Robeson
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das Zeichen für noch einen Drink.
    Er träumte nicht, und er war nicht verrückt, redete er sich verzweifelt ein. Aber wenn das stimmte, was, zum Teufel, war dann hier los?
    Nach ein paar Drinks am nächsten Morgen konnte er sich für gewöhnlich erinnern, was am Abend vorher los gewesen war, egal wie betrunken er auch gewesen sein mochte. Und das war erneut was ganz Komisches. Diesmal fielen ihm nur vage Bruchstücke ein. Da war eine große Party gewesen. Das wußte er. Viele seiner Freunde waren dort gewesen. Aber seltsamerweise konnte er sich nicht mehr erinnern, welche von den Boys daran teilgenommen hatten.
    Er schüttelte den Kopf, öffnete die Augen, nahm das Glas, das der Barkeeper vor ihn hingestellt hatte, und stürzte den Inhalt hinunter.
    »Noch einen«, sagte er mit belegter Stimme.
    »Nur gegen bar«, entgegnete der Barkeeper.
    Hiram Shalleck langte in die Tasche. Er spürte den hastig getrunkenen Bourbon durch seine Adern pulsen, und plötzlich wußte er, daß er Angst haben sollte.
    Er riß die Augen auf, sah sich ängstlich um. Mit Ausnahme des Barkeepers war er allein in dem Saloon. Er atmete auf.
    Wie konnte er das nur vergessen haben, egal was inzwischen vorgegangen war. Er sollte sich versteckt halten, statt so offen herumzurennen. Aber vielleicht erklärte das seine Kleidung. Seine Freunde mußten ihn so ausgestattet haben, damit er nicht erkannt werden würde. Klar, so mußte es sein. Vor Erleichterung lachte er gezwungen auf. Dennoch mußte er vorsichtig sein. Pinkle und Gunsey hatten Freunde, die versuchen könnten, sie zu rächen.
    Hiram Shallecks blaue Augen verengten sich, als er an Gunsey dachte. Die kleine Ratte hatte doch tatsächlich geweint und um sein Leben gebettelt, als ob das irgend etwas nützen würde. Pinkle hatte mehr Mumm gehabt. Er war immer noch am Fluchen gewesen, als ihn die Kugel getroffen hatte.
    Es war saubere, glatte Arbeit gewesen, überlegte Shalleck mit Genugtuung. Er hatte Gunsey gezwungen, den Wagen selbst zu fahren, auf seiner letzten Reise.
    Der Barkeeper sah Shalleck neugierig an, zögerte, als Hiram ihm das Zeichen für noch einen Drink gab, gab ihm den aber dann.
    Shalleck bemerkte es nicht. Ihm war schlagartig die Erinnerung gekommen. Er entsann sich plötzlich, was für ein Geschrei die Zeitungen gemacht hatten, als Finkles und Gunseys Leichen gefunden worden waren. Zwei Wochen etwa mußte es her sein, seit er Gunsey und Pinkle mit auf die kleine Fahrt genommen hatte, aber vielleicht waren die Zeitungen deshalb immer noch am Krakeelen.
    Shalleck verbiß ein Grinsen und wandte sich zu dem Barkeeper um. »Haben Sie eine Morgenzeitung da – die Tribüne oder den ›Herald Examiner‹?« fragte er.
    »Der ›Herald Examiner‹ erscheint seit vorigem Jahr nicht mehr«, grunzte der Barkeeper mürrisch. »Aber hier ist die Tribüne.«
    Dem ersten Teil der Antwort schenkte Shalleck keine Beachtung. Begierig griff er nach der Zeitung, die der Barkeeper unter der Theke hervorbrachte, überflog die Schlagzeilen.
    Enttäuscht fiel sein Gesicht zusammen. Da stand nichts über Gangsterkillings. Alles schien sich um einen Krieg zu drehen, der irgendwo in Europa oder Asien im Gange war. Wen interessierte das schon? Oder versuchte dieser Knilch von Barkeeper, ihn auf den Arm zu nehmen?
    Dann japste er plötzlich auf. Sein Blick war auf den Kopf der Titelseite gefallen, und er hatte das Datum gelesen. Das Kinn fiel ihm herab, und alles verschwamm vor seinen Augen.
    Das Datum lautete: 1. August 1940.
    Fassungslos begann Shalleck zu murmeln: »Neunzehnhundertvierzig. Das kann doch nicht sein. Gestern war es noch neunzehnhundertneunundzwanzig. Das sind elf Jahre mehr!«
    Er war verrückt. Das mußte es sein. Entweder war es das, oder ... Shalleck hörte zu zittern auf. Seine Augen wurden hart. Er starrte den dicken Barkeeper an, und der packte den Baseballknüppel fester.
    »He, versuchen Sie mich auf den Arm zu nehmen?« fragte Hiram. »Das funktioniert bei mir nicht.« Er lachte humorlos auf.
    Jetzt war alles klar. Dies war eine Falle. Kumpels von Gunsey und Pinkle mußten sie gestellt haben. Sie hatten ihm dies Ding gedreht, um ihn durcheinanderzubringen, und dann ...
    Er zog die Lippen zu einem harten Grinsen zurück. Denen würde er es zeigen.
    Aber mit der Hand halb auf dem Wege zu seiner Achsel hielt er plötzlich inne. Er dachte an die Pistole, die dort eigentlich hätte stecken sollen. Die Tür des Saloons hatte sich geöffnet. Zwei Männer waren eingetreten.
    Er
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