Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS087 - Der purpurne Drache

DS087 - Der purpurne Drache

Titel: DS087 - Der purpurne Drache
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Asbest zu bestehen schienen, schlossen es ab. Diese Vorhänge wurden plötzlich von unsichtbarer Hand beiseite gezogen, und im selben Augenblick schoß die Flamme vor, direkt auf Hiram Shalleck zu. Er spürte ihre Hitze im Gesicht und öffnete den Mund, um zu schreien. Aber er behielt den Mund offen, und die Augen quollen ihm vor, denn da sah er den Purpurnen Drachen.
    Dude duckte sich außerhalb des Raums, in dem Hiram festgehalten wurde. Ein Ausdruck von Angst stand in den Augen des kleinen Mannes, aber wie gebannt starrte er hinein.
    Seltsame Laute kamen aus dem Inneren des Raums. Schweißtropfen traten auf Dudes Stirn. Dann konnte er es nicht mehr länger aushalten. Als ob er gegen eine Macht kämpfte, die stärker war als er, rannte er von der Tür weg, in die Dunkelheit der Nacht hinaus.
    Dude hielt sich für hart, und andere hielten ihn auch dafür. Sie hatten Dude morden sehen, so gleichgültig, als ob er eine Fliege tötete.
    Aber jetzt war Dude ganz krank vor Angst. Regelrecht krank.
     
     

2.
     
    Als Hiram Shalleck erwachte, spürte er schreckliche Kopfschmerzen. Im Mund hatte er einen ekelhaften Geschmack, und eine Zeitlang lag er ganz still. Dann begann Wut in ihm aufzusteigen.
    Am Abend zuvor mußte er auf einer Party gewesen sein. Alles deutete darauf hin. Langsam öffnete er die Augen, nur um sie gleich wieder zu schließen, denn das grelle Sonnenlicht, das ihm in die Augen stach, vermehrte seine Kopfschmerzen noch.
    Aber dieser eine Blick hatte ihm genügt. Er war in einem Hotelzimmer, das er noch niemals gesehen hatte. Offenbar war er von den Boys seiner eigenen Bande bei der Party getrennt worden; Fremde hatten ihm dann wohl Knockout-Tropfen gegeben, ihn ausgeraubt und dann in diesem Bett in einem fremden Hotel zurückgelassen.
    Mühsam stand er auf und tappte zu seinen Kleidern hinüber, die über einem Stuhl hingen. Aber er schaffte es nicht bis dorthin, sondern rannte statt dessen ins Badezimmer hinüber. Nachdem er sich dort eine Weile erbrochen hatte, fühlte er sich besser.
    Schwankend ging er zu dem Stuhl mit seinen Kleidern zurück und runzelte die Stirn, als er sie inspizierte. Das waren nicht seine Kleider. Er hatte sie noch nie gesehen. Dazu waren sie allzu sehr aus der Mode und viel zu konservativ. Er bevorzugte immer Anzüge mit breiten Revers und Hosenumschlägen, in denen man ihn auch wirklich kommen sah.
    Er kramte die Tasche durch. Alles, was er fand, war ein kleines Bündel Ein-Dollar-Noten. Sonst nichts, keine Briefe, keine Schlüssel – nichts, was auf seine Identität schließen ließ.
    Mit finsterem Gesicht begann er sich anzukleiden. Das mußte eine tolle Party gewesen sein, entschied er. Er erinnerte sich nur lückenhaft daran, aber ein ausnehmend hübsches Mädchen war dabei gewesen. An das erinnerte er sich. Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. Marcella hatte sie sich genannt. Sein Lächeln verbreiterte sich. Er war entschlossen, Marcella wiederzusehen.
    Er wandte sich zum Spiegel um, um seine Krawatte zurechtzurücken – und hielt verblüfft inne. Einen Moment lang stand er reglos da und starrte auf sein Ebenbild.
    Das Gesicht im Spiegel war seines; daran gab es keinen Zweifel. Aber es war nicht das Gesicht, wie er es vom Abend zuvor in Erinnerung hatte. Da waren Falten, die er vorher niemals bemerkt hatte, und es war auch viel voller, dicker und nicht so hart, wie er es in Erinnerung hatte.
    Schließlich wandte er sich achselzuckend ab. Er würde zu einem Friseur gehen und sich eine Gesichtsmassage verpassen lassen. Er hatte einfach zuviel getrunken, war übernächtigt von der Party. Das war alles.
    Aber dennoch blieb in ihm ein Gefühl zurück, daß hier irgendwas nicht stimmte.
    Vor allem eines fehlte, bemerkte er, als er sich fertig angekleidet hatte, und das machte ihm Sorge. Seine Pistole und seine Achselhalfter waren verschwunden.
    Er fühlte sich nur halb angezogen. Seit Jahren war er nicht mehr ohne Eisen weggegangen. Er überlegte einen Moment, ob er die Boys rufen sollte, damit sie ihm eins brachten. Aber dann fiel ihm ein, daß er ja gar nicht wußte, wo er war. Aber noch mehr störte ihn dabei der Gedanke, daß ihn die Boys dann vielleicht auslachen würden. Nein, er durfte sich nicht lächerlich machen, mußte selber einen Ausweg aus dieser Klemme finden.
    Er sah auf seine Hände. Sie zitterten leicht. Wenn das auch auf den Kater von der Party, letzte Nacht, zurückzuführen war, mußte ihm ein Drink jetzt eigentlich guttun, entschied er.
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher