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DS079 - In einer anderen Welt

DS079 - In einer anderen Welt

Titel: DS079 - In einer anderen Welt
Autoren: Kenneth Robeson
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zerbrechlich wie Spinnweben.
    »Heiliger Moses!« sagte jemand.
    Es waren keine Wildkatzenfelle, sondern etwas anderes, ganz Unglaubliches. Felle von so exquisiter Färbung, Zeichnung und Qualität, daß die Fellaufkäufer erstaunt waren. Einer von ihnen trat vor, hielt eines der Felle hoch, strich mit der Hand darüber, und auch er behandelte das Fell nun wie ein kostbares Juwel. Weitere Fellhändler traten fasziniert hinzu, glaubten, daß sie träumten.
    Einer der Fellhändler sagte: »Wer hat das Färbeverfahren dafür erfunden? Meine Firma würde viel dafür zahlen.«
    Der Mann, der das eine Fell in der Hand hielt, musterte es genau.
    »Das ist nicht gefärbt«, erwiderte er.
    »Sie sind ja verrückt. Tiere mit einem solchen Fell gibt es gar nicht.«
    Die Fellhändler drängten sich inzwischen um den Auktionstisch. Sie reichten die Felle aber nicht herum, sondern berührten sie nur ganz vorsichtig und beinahe ehrfürchtig.
    »Wie viel sollen die kosten?« fragte ein Mann den Flieger.
    »Fünftausend das Stück.«
    »Dollar?«
    »Ja.«
    Der Frager lachte auf. »Bleiben Sie auf dem Boden, Mann. Chinchillas sind die teuersten Felle der Welt, und auf die Größe umgerechnet, bringen nicht mal die einen solchen Preis.«
    Der Flieger schien dadurch nicht beeindruckt. »Was macht Chinchilla so teuer?«
    »Nun, die Seltenheit. Die Tiere müssen mühsam »Sie sind nicht so selten wie diese.« Der Flieger hielt Schweigen gebietend die Hand hoch, und alle hörten zu, was er in seinem ziemlich mühsamen Englisch sprach. »Sie sehen hier«, sagte er, »einen geschlossenen Posten Felle. Mit geschlossen meine ich, daß es Felle wie diese sonst nirgendwo mehr auf Erden gibt und auch nicht geben wird. Ich habe hier siebenundzwanzig, und das sind alle.«
    »Wollen Sie damit sagen«, warf eine neue Stimme ein, »daß Felle von dieser besonderen Art niemals mehr auf den Markt kommen werden?«
    »Ja, genau«, sagte der Flieger.
    »Warum nicht?«
    Der Flieger wollte, nach seinem Zögern zu urteilen, diese Frage nur ungern beantworten.
    »Weil es keine weiteren solchen Tiere mehr gibt«, sagte er schließlich. »Ich habe sie alle erlegt und abgehäutet. Dies sind ihre Felle.«
    »Sagen Sie, wer sind Sie eigentlich?«
    »Mein Name ist Tercio«, sagte der Flieger.
    »Tercio?«
    »Ja, Decimo Tercio.«
    »Und Sie kommen aus?«
    »Das«, sagte Decimo Tercio, »braucht Sie nicht zu kümmern.«
    Der Mann, der Decimo Tercio quasi ins Verhör genommen hatte, trat zurück und verzog unfreundlich das Gesicht. Er war auf Seehundfelle spezialisiert und ähnelte selber in seinem ganzen Gehabe ein wenig einem Seehund. Vor allem durch seine beiden großen blanken schwarzen Augen.
    Jemand flüsterte dem neben ihm Stehenden zu: »Dieser Tercio, wer immer er ist, hat nicht lange gebraucht, sich mit Two Wink anzulegen.«
    »Ist Two Wink ein Schurke?«
    »Bisher hat man ihm noch keine Schurkerei nachweisen können.«
    Es kam aber nicht zu einer Auseinandersetzung. Two Wink Danton starrte lediglich finster vor sich hin und knurrte: »Ich habe Ihnen nur eine höfliche Frage gestellt.« Er wandte sich ab und ging davon, stracks zu seinem Büro zurück.
    Gerald Evan Two Wink war nicht besonders beliebt an der Fellbörse, obwohl es dafür eigentlich keinen definitiven Grund gab. Der Mann steckte seine lange Nase nur zu sehr in anderer Leute Angelegenheiten und fing begierig jedes Gerücht auf. Nicht, daß er sie weitertrug; er registrierte alle diese Gerüchte nur, wodurch sein massiger Schädel zu einer Art Gerüchteenzyklopädie wurde, wogegen an sich niemand etwas haben konnte.
    Dantons Spitzname Two Wink – Zweimalblinzler – kam von seiner Art, bei Auktionen zu bieten. Man verständigt sich dabei gewöhnlich mit kleinen Zeichen, dem Heben eines Fingers, dem Ziehen am Ohrläppchen, und Danton bot, wie alle Auktionatoren inzwischen wußten, einfach dadurch, daß er mit seinen großen schwarzen Augen zweimal blinzelte, was unmöglich zu übersehen war. Er hätte ebenso aufspringen und mit seinen Armen fuchteln können.
    Two Wink stürzte in sein Büro und fuhr aufgeregt seine Sekretärin an.
    »Wo sind die beiden Fellproben?« schnappte er.
    »Welche Fellproben?« fragte das Mädchen verschüchtert.
    »Die beiden, die mir vor etwa drei Jahren dagelassen wurden. Die Leute wollten sofort verständigt werden, wenn irgendwelche ähnlichen Felle auf dem Markt auftauchten. Einer bot mir fünfhundert Dollar Belohnung, wenn ich auf ähnliche Felle stieß und es ihm
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