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DS067 - Die Giftinsel

DS067 - Die Giftinsel

Titel: DS067 - Die Giftinsel
Autoren: Kenneth Robeson
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Unterhaltung über die Zusammenhänge unbedingt fortsetzen wollte, versuchte ihm dorthin nachzuklettern, gab das aber bald auf. Die Mangrovenbäume waren zwar nicht hoch, nur ungefähr so groß wie ein mittlere Apfelbaum, aber mit ihren schlangenartigen Ästen unglaublich verfilzt.
    Kopfschüttelnd kam Kapitän York zurück, kauerte sich am Wasserrand hin und wusch sich die Borken von den Händen ab.
    »Dieser Savage ist gewandt wie ein Panther«, bemerkte er. »Aber warum ist er plötzlich davon? Warum sagte er mir nicht, was er sonst noch weiß?«
    »Keine Ahnung«, sagte Monk. »Aber meist hat er dafür triftige Gründe.«
    Kapitän York lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Mangrovenwurzel und überdachte ihre Lage, die alles andere als rosig war. Für gewöhnlich war er ein Mann, der sich von niemand anderem abhängig machte, sondern selbst die Dinge in die Hand nahm. Aber hier hatte er instinktiv den Bronzemann das Kommando übernehmen lassen. Er dachte nach, was er sonst noch über Doc wußte.
    »Ich habe gehört«, wandte er sich an Monk, »daß Savage die Aktienmehrheit in einer Anzahl von Schiffahrtslinien besitzt. Während der großen Depression sprang er mit Kapital ein und rettete dadurch mehrere vor dem sicheren Konkurs.«
    »Kann schon sein«, sagte Monk unverbindlich. »Was ich wissen möchte«, sagte Kapitän York, »ist, wo er solche immensen Kapitalmengen hernahm. Auch andere haben sich sehr darüber gewundert.« Monk hatte schon befürchtet, daß es das war, worauf er hinaus wollte. Die Quelle von Doc Savages Reichtum sollte geheim bleiben, auch wenn ein guter Detektiv sie wahrscheinlich bald herausgefunden haben würde. Aber Monk hatte keineswegs die Absicht, sie von sich aus zu verbreiten.
    Tatsache war, daß Doc Savage seinen Reichtum aus einem unermeßlichen Goldschatz in einem abgelegenen Tal der mittelamerikanischen Republik Hidalgo bezog. Dort lebten die Nachkommen der alten Mayas, völlig abgeschlossen von der übrigen Welt. Als Dank für einen Dienst, den er einmal ihrem Häuptling erwiesen hatte, belieferten sie den Bronzemann mit Gold. Doc brauchte nur an einem gewissen Wochentag auf einer gewissen Wellenlänge auf mayanisch einen Funkspruch zu senden, und eine Ladung Gold würde von dem einsamen Tal an die Küste auf den Weg gebracht werden.
    »Da werden Sie ihn schon selber fragen müssen«, sagte Monk.
    Wie auf dieses Stichwort hin kehrte Doc Savage in diesem Augenblick zurück. Auch ihn schien die Kletterei in den Mangroven angestrengt zu haben. Er setzte sich ein Stück abseits auf eine kleine trockene Lichtung zwischen dornige Sträucher und Kakteen.
    Doch plötzlich rollte er sich blitzschnell zwischen den Sträuchern in Deckung.
    Ein Flugzeug kam hoch über sie hinweggeflogen. Ein großes Wasserflugzeug, das weite Überseestrecken zurücklegen konnte, aber von ziemlich plumper, ältlicher Bauart, nicht zu vergleichen mit denen, die inzwischen von U.S.-amerikanischen Fabriken am Fließband produziert wurden.
    »Ausländisches Fabrikat und gänzlich veralteter Bauart«, bemerkte Doc. »Das erklärt wahrscheinlich, warum sie es ausgerechnet auf die ›Brazil Trader‹ abgesehen hatten. Sie waren auf die drei modernen U.S.-Maschinen aus, die sich an Bord befanden.«
    Es war eines der wenigen Male, daß er mit sich selber sprach. Monk und die anderen waren zu weit weg, um ihn zu hören.
    Doc beobachtete weiter das Wasserflugzeug, das im Zickzack über den Mangrovendschungel hinwegflog, zweimal mit der Nase herabtauchte und in ihn hineinfeuerte. Aber niemals auch nur in die Nähe, wo die Rettungsboote versteckt lagen. Anscheinend schoß der Pilot auf gut Glück in verdächtige Dschungelstellen hinein.
    Nachdem es verschwunden war, kroch Doc aus seinem Dickicht heraus und hielt auf den höheren Teil der Insel mit der kleinen Hafenbucht zu. Er bewegte sich dabei ganz langsam und vorsichtig und markierte an Mangrovenstämmen seinen Weg, mit einer kreideartigen Substanz, die aber überhaupt keine sichtbare Markierung zurückließ.
    Die Sonne stand dicht über dem Horizont, als er die Bucht erreichte. Die Klippen dort waren nicht sehr hoch, nur etwa dreißig, vierzig Meter. Aber bis auf eine schmale Durchfahrt schlossen sie die Bucht völlig ein. Anscheinend war sie ein alter Vulkankrater mit einem Spalt, den die Gezeiten im Laufe der Jahrhunderte weiter ausgewaschen hatten.
    Doc zählte die Boote, die in der Bucht am Strand lagen. Sieben. Alle recht klein und Wracks. Zwei waren bis zur
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