Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS059 - Der lachende Tod

DS059 - Der lachende Tod

Titel: DS059 - Der lachende Tod
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
genommen hatte. Es bestand aus drei Hauptteilen. Der eine war ein winziges Hochleistungsmikrofon, das unter dem Saugnapf verschwand, mit dem Doc es an der Tür zum Lagerhaus anpfropfte. Von dem Mikrofon führten zwei dünne isolierte Drähte zu einem Verstärkerkasten, in den Doc die Kopfhörer einstöpselte, die er sich über die Ohren stülpte.
    Das Gerät war ein Lauschverstärker, der selbst leiseste Geräusche auffing und sie tausendfach verstärkte. Irgendwo im Lagerhaus rannte eine Ratte und quiekte. In den Kopfhörern, die Doc sich aufgesetzt hatte, klang es, als ob ein Elefant über eine Holzbrücke trampelte und schrill trompetete. Das Mädchen war ausgestiegen und herangekommen. Doc hob einen Kopfhörer ab und drehte ihn so, daß sie mithören konnte.
    Es dauerte nicht lange, bis sie das Kichern hörten.
    Es kam aus dem Inneren des Lagerhauses, und genau genommen schienen es drei oder vier verschiedene Kichergeräusche zu sein, die durcheinandertönten. Ein ganzes Kicherkonzert.
    »Nun, was hab’ ich Ihnen gesagt«, flüsterte das Mädchen.
    »Und Sie glauben, daß das Ihr Geist ist?«
    »Ja. Aber es scheint mehr als einer zu sein.«
    Der Bronzemann brachte den Lauschverstärker zum Wagen zurück und kam mit einer kleinen Preßluftflasche wieder, die ein Anästhesiegas enthielt. Die Flasche war mit Ventil und Schlauch versehen, und er steckte das Schlauchende durch den Spalt unter der Lagerhaustür und drehte das Ventil auf.
    Leise zischend entwich das Gas. Doc verließ sich darauf, daß der auf das Blechdach trommelnde Regen das Zischen überdeckte, wie er offenbar ebenso die ›Geister‹ drinnen abgehalten hatte, seinen Wagen kommen zu hören.
    Das Mädchen zeigte auf die Gasflasche. »Was ist da drin?«
    »Anästhesiegas. Praktisch geruch- und farblos. Wenn da Männer im Lagerhaus sind, werden sie von dem Gas bewußtlos, ohne daß ihnen nachhaltiger Schaden geschieht.«
    »Oh.«
    Schließlich versuchte Doc, die Lagerhaustür anzudrücken. Sie war nicht gesichert, gab nach. Das Innere wirkte wie eine dunkle Höhle, in der schattenhafte Monsterwesen zu kauern schienen, die in Wirklichkeit Baumaschinen waren. Dazu rauschte schauerlich der Regen auf das Blechdach.
    Doc Savage wartete, bis das Anästhesiegas, eine Minute nachdem es sich mit Luft vermengt hatte, seine Wirkung verlor. Dann ließ er den fingerdünnen Strahl einer Stablampe herumwandern.
    Vier bewußtlose Männer lagen in den Lagerschuppen.
    Der eine war sehr lang und dünn, und sein Körper wirkte beinahe wie ein Rohr, das an mehreren Stellen ausgebuchtet war. Er hatte einen Adamsapfel von der Größe eines Golfballs und einen Bauch, der sich wölbte wie eine Melone, aber einen geradezu lächerlich schmalen Brustkorb mit abgeschrägten Schultern. Seine Augen waren geschlossen, aber man sah, daß sie groß waren und eng beieinanderstanden. Und auch sonst schienen manche Teile an ihm zu groß geraten zu sein. Große Nase, großer Mund und große Ohren. Im ganzen hatte sein Gesicht einen gutmütigen Ausdruck.
    Die anderen drei Männer waren Polizisten in blauen Uniformen.
    Alle drei hockten zusammengesunken im Führerhaus eines Schaufelbaggers. Der Mann mit dem Kugelbauch lag neben einer Raupenkette des Baggers.
    Doc Savage kehrte zur Tür zurück und holte das Mädchen herein, damit es sich die Männer ansah.
    »Erkennen Sie einen von denen wieder?« fragte er.
    Bei den drei Polizisten schüttelte Miami Davis den Kopf. Aber bei dem Mann mit dem Kugelbauch zögerte sie und schien sich nicht sicher zu sein. »Der sollte jedenfalls mehr Sport treiben.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Erst dachte ich, ich hätte ihn schon irgendwo mal gesehen. Aber vielleicht täusche ich mich auch.«
    Doc Savage war im wahrsten Sinne des Wortes ein Allround-Wissenschaftler, und das Anästhesiegas war ein Produkt seiner umfassenden chemischen Kenntnisse und Erfahrungen. Bisher war es ihm gelungen, die Zusammensetzung des Mittels geheimzuhalten. Um Opfer des Gases ins Bewußtsein zurückzuholen – die Wirkung des Anästhesiegases dauerte sonst mehrere Stunden an –, hatte er ein Gegenmittel in Form von großen blauen Tabletten entwickelt. Nachdem er den Bewußtlosen je eine dieser Tabletten in den Mund geschoben hatte, kamen sie nach etwa fünfzehn Minuten wieder zu sich.
    Die Polizisten wurden als erste wieder munter. Sie rührten sich, schlugen die Augen auf, räkelten sich und benahmen sich ganz wie Männer, die tief geschlafen hatten.
    Doc Savage und das Mädchen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher