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DS059 - Der lachende Tod

DS059 - Der lachende Tod

Titel: DS059 - Der lachende Tod
Autoren: Kenneth Robeson
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auf den Derringer.
    »Und der bringt Ihnen auch nichts Gutes«, sagte er. Das Mädchen starrte auf den Derringer, der nicht viel länger war als der Mittelfinger des Mannes, der ihn hielt – in die drohenden Mündungen der beiden übereinanderliegenden Läufe.
    »Täuschen Sie sich nicht«, sagte der Mann mit dem Derringer. »Das Ding reißt verdammt große Löcher.« Das Mädchen drängte sich in eine Ecke des Fahrstuhls und schluckte mehrmals schwer.
    Der Mann erklärte ihr: »Wenn wir in die Halle herunterkommen, werden Sie sagen, der Fahrstuhlführer sei ohnmächtig geworden, verstanden? Dann gehen Sie mit mir durch die Lobby und auf die Straße.« Er deutete erneut auf die Pistole. »Eine falsche Bemerkung, Schwester, und Sie sind ’ne Leiche.«
    Der Mann steckte sorgfältig die Zeitung ein, die er in der anderen Hand hielt, damit von ihr keine Fingerabdrücke abgenommen werden konnten, und trat auf die Ecke mit den Kontrollhebeln zu. Der Fahrstuhlführer hatte in dem Augenblick, als er niedergeschlagen wurde, den Fahrthebel instinktiv auf Mittelstellung gebracht, und der Fahrstuhl war daraufhin stehengeblieben.
    Der Mann drückte den Kontrollhebel jetzt nach unten, auf »Abwärts«. Er tat es sehr zuversichtlich, zwinkerte dabei dem Mädchen zu und pfiff leise vor sich hin, während er wartete. Seine Zuversicht bekam jäh ein Loch.
    Der Fahrstuhl fuhr nicht abwärts. Er fuhr aufwärts- und das, obwohl der Kontrollhebel eindeutig auf »Abwärts« stand.
    Der Mann riß den Hebel nach oben. Er dachte, dessen Markierung sei vielleicht falsch, und er funktioniere umgekehrt. Aber der Fahrstuhl glitt weiter aufwärts. Durch den Fahrthebel schien er überhaupt nicht mehr zu beeinflussen zu sein.
    Der Mann kam sofort zu dem Schluß, daß er in eine Falle geraten war. »Was – zum Teufel!« keuchte er und gab schnarrende Geräusche von sich. Dann feuerte er beide Läufe des Derringers auf die Kontrollhebel ab, aber damit erreichte er natürlich nichts weiter, als daß ihm und dem Mädchen von dem Knallen die Ohren dröhnten.
    Seine Augen suchten fieberhaft nach einem Fluchtweg und erfaßten die Sicherheitsausstiegsluke in der Decke der Fahrstuhlkabine. Er sprang sie von unten her mit geballten Fäusten an, schlug und schob, bis er sie endlich offen hatte. Dann gelang es ihm mit wüstem Fluchen, sich durch den Notausstieg auf das Dach des weiterhin langsam aufwärts gleitenden Fahrstuhls zu zwängen.
    Das Mädchen war froh, ihn auf diese Weise loszuwerden.
    Der Mann kauerte sich auf das Fahrstuhldach, weil er dort keinen sehr sicheren Stand hatte. Er versuchte sich am Tragkabel festzuhalten, aber das war dick mit Fett eingeschmiert, und fluchend ließ er es wieder los.
    Obwohl es ein Expreßlift war, glitt der Fahrstuhl nur ganz langsam aufwärts. Offenbar war da eine automatische Steuerung für Notfälle in Tätigkeit getreten. Zu beiden Seiten glitten andere Fahrstühle auf- und abwärts. Es gab keine Trennwände zwischen den einzelnen Schächten, nur die senkrechten Führungsschienen, in denen sie sich bewegten.
    Der Mann spähte nach oben und sah im benachbarten Schacht einen Fahrstuhl herabkommen. Blitzschnell faßte er den Entschluß, das Risiko einzugehen; er sprang auf das Dach des anderen Fahrstuhls hinüber, als der vorbeiglitt. Und schaffte es!
     
    Der Fahrstuhl, in dem Miami Davis allein zurückgeblieben war, kroch weiter in Schneckenfahrt aufwärts. Sie hatte sich mit dem Rücken gegen die Kabinenwand gedrückt, gegen die sie zu beiden Seiten auch die Hände preßte. Als der Fahrstuhl anhielt, biß sie sich auf die Unterlippe, weil sie wieder kichern mußte.
    Einen Moment lang war nur das leise Surren der anderen Fahrstühle zu hören. Dann sprach draußen eine Stimme. Es war eine ruhige, sonore Stimme, die vor verhaltener Kraft vibrierte und etwas seltsam Zwingendes hatte.
    »Die Tür wird gleich aufgehen«, sagte die bemerkenswerte Stimme. »Das Beste, was Sie tun können, ist, ganz still stehenzubleiben und die Hände zu heben.«
    Einen Moment danach glitt die Fahrstuhltür auf, und Miami Davis sah einen Bronzeriesen vor sich. Instinktiv wußte sie, daß er eben gesprochen hatte.
    Seine äußere Erscheinung war nämlich ebenso bemerkenswert wie seine Stimme. Wie groß er tatsächlich war, merkte Miami Davis nur daran, daß sie zu ihm auf sehen mußte, denn in sich war seine Gestalt perfekt proportioniert und hatte absolut nichts Stiernackiges, wie man es häufig bei übergroßen Männern findet. Die
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