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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende
Autoren: Kenneth Robeson
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halbglatziger Syrer verkleidet hatte. Im Fackelschein kam sein Bronzehaar zum Vorschein.
    Lederriemen aus Kamelhaut wurden ihnen um die Arme geschlungen. In Hadiths schwarzem Gesicht stand ein Ausdruck triumphierenden Hasses.
    Die Gefangenen wurden in den Gang hinausgeschoben, zuletzt Monk und Ham. Jedem einzelnen bohrten sich mehrere Flintenläufe in den Rücken. Ham sprach in der toten Sprache der alten Mayas, die Docs Männer benutzten, wenn sie niemand anderer verstehen sollte. »Pat ist nicht bei uns«, sagte er auf mayanisch. »Vielleicht hat sie sich in einem der Mumiensärge verstecken können.«
    »Nein, sie wurde weggeschleppt«, sagte Doc ebenfalls auf mayanisch.
    Weil in bedrohlicher Nähe von Hams Kopf Hadiths Krummsäbelklinge durch die Luft pfiff, sagte er lieber nichts mehr.
    Die seltsame Prozession bewegte sich in einen neuen, schräg abfallenden Tunnel hinein. Doc spürte, wie ihm feuchte Luft entgegenschlug.
    Hinter den acht Gefangenen – Doc, seine fünf Helfer und die Cartheris-Brüder – kamen Beduinen, die seltsame Lasten trugen. Offenbar waren sie nicht allzu schwer, dafür aber um so sperriger. Sie trugen acht übergroße Mumiensärge aus Zedernholz, ein sehr dauerhaftes, dabei aber recht leichtes Holz.
    Der Tunnelgang machte eine Biegung, und sie kamen zu einer in den Stein gehauenen Treppe. Unten gurgelte fließendes Wasser.
    Die gedämpfte Stimme hinter den Beduinen sagte: »Legt sie alle in die Särge!«
    Doc und die anderen wurden von zahllosen Händen gepackt.
     
     

16.
     
    Doc Savage hatte an den Lederriemen gezerrt, die ihm die Hände auf den Rücken banden. Ihm kam dabei zugute, daß er immer noch die Handschuhe trug, die ihm, natürlicher Haut zum Verwechseln ähnlich, in der Maske des Syrers die ›fetten Hände‹ verschafft hatten.
    »Verwünscht«, heulte Monk irgendwo in der Nähe. »Die haben uns in Särge gesteckt, ehe wir überhaupt tot sind, um sich nicht mal die Mühe zu machen, uns anständig zu begraben.«
    Dies hätte Ham eine prächtige Möglichkeit zum Einhaken gegeben, aber in Anbetracht des rabenschwarzen Dunkels, das sie umgab, verkniff er sich die Antwort lieber.
    »Doc«, ertönte Rennys gedämpfte Stimme, »hast du schon eine Ahnung, wohin wir unterwegs sind?«
    Die Hände des Bronzemanns waren frei.
    »Wir müssen abwarten«, erwiderte er. »Wir sind jetzt mehr als eine Meile geschwommen, und bisher ist der Fluß in einem Aquädukt gefaßt. Irgendwann wird er sich wohl unterirdisch im Sand verlaufen.«
    »Und wo bleiben wir dann?« stöhnte Monk.
    Niemand der sieben anderen hatte darauf eine Antwort. Doc beugte seine Arme durch, die gefesselt gewesen waren. Obwohl er den besten Schwimmern davonschwimmen konnte, war es praktisch unmöglich, gegen einen schnellfließenden unterirdischen Fluß mehr als eine Meile stromauf zu schwimmen. Und selbst wenn er es versuchte, hätten die sieben anderen immer noch ihre grauenvolle Reise fortgesetzt, an deren Ende sie der Tod erwartete.
    Die Flotte übergroßer Mumiensärge trieb auf dem ruhig fließenden Wasser dahin. In jedem befand sich ein Mann. Das Zedernholz der antiken Särge war leicht. Sie würden so lange auf dem Wasser schwimmen, wie darüber freier Raum blieb.
    Aber wie lange würde das noch der Fall sein? Die Insassen der dahintreibenden Mumiensärge erwarteten jede Minute, gegen die Tunneldecke zu schrammen und unter Wasser gedrückt zu werden.
    Dem Bronzemann war sogar die kugelsichere Weste ausgezogen worden. Nicht ein einziges Trickgerät war in seinen Taschen geblieben. Dennoch gab er die Hoffnung nicht auf. Durch vorsichtiges Manövrieren gelangte er der Reihe nach zu jedem der Särge und befreite die Insassen von den Fesseln. Gleichzeitig dirigierte er die Särge so, daß sie dicht beieinander blieben.
    Ein kalter Schauder fuhr den Ein-Mann-Besatzungen der seltsamen Boote in die Glieder, als sie alle gleichzeitig gegen die Tunneldecke schrammten, die sich steil gesenkt hatte. Ham streckte die Hand hoch und berührte glitschigen Fels, der von jahrhundertelang fließendem Wasser abgeschliffen worden war.
    »Monk«, rief er aus, »ich schätze, für dein Aussehen kannst du nichts. Und ich verzeihe dir alles, was du über mich gesagt hast.«
    »Ach, Unsinn!« grunzte Monk. »Ich schätze, du kannst auch nichts dafür, daß du dich immer anziehst wie zur Osterparade auf der Park Avenue. Wenn ich deine Figur hätte, würde ich vielleicht auch solche Anzüge tragen.«
    Dies gegenseitige Verzeihen der
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