Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS054 - Stausee des Todes

DS054 - Stausee des Todes

Titel: DS054 - Stausee des Todes
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Felswand. Er entdeckte eine Kerbe, die aussah, als wäre ein schwerer, harter Gegenstand aufgeprallt, einige Yards weiter lag ein Stück rostiges Eisen, und verstreut fanden sich Holzsplitter und abgeschürfter Rost.
    Er stieg wieder hinunter zum Flugzeug. Inzwischen war ein frischer Wind aufgebrochen, und Idle mußte aufpassen, daß die Maschine nicht gegen die Felsen getrieben wurde.
    »Wissen wir nun mehr als vorhin?« fragte Idle.
    Doc antwortete nicht. Er besah sich die Wasserlinie unterhalb der Schienen. An den rauhen Steinen klebten braune Fasern wie von einem verwitterten Tau.
    »Hier kann der Zug unmöglich verschwunden sein«, gab Idle zu bedenken. »In der Zeitung steht, der Zug wäre an der Station am Damm vorbeigekommen.«
    Doc trieb die Maschine zum Staudamm und befestigte sie an einem Steg, der für Motorboote gedacht war. Abermals stieg er aus, während Idle den mächtigen Damm und das Wehr bewunderte und Überlegungen darüber anstellte, was wohl geschehen wäre, wenn die Motoren plötzlich ausgesetzt hätten und das Flugzeug gegen das Wehr gedriftet wäre. Er sah jetzt, daß die Schienen über den Damm führten.
    Die Station lag unterhalb des Damms und war nur von einem jungen, anscheinend sehr eifrigen Telegrafisten besetzt. Er trug endlose Zahlenreihen in ein Buch ein und ließ Doc eine Weile warten, ehe er sich dazu bequemte, sich Docs Frage nach dem verschollenen Güterzug anzuhören.
    »Ich weiß nur, was die Leute reden und was in der Zeitung steht«, erklärte er. »Ich bin erst den zweiten Tag hier.«
    »Was ist denn aus Ihrem Vorgänger geworden?« erkundigte sich Doc.
    »Er ist ertrunken«, sagte der Telegrafist. »Ich habe keine Ahnung, was passiert ist. Man hat seine Leiche in der Turbine des Kraftwerks gefunden. Er hat bestimmt entsetzlich ausgesehen.«
    Doc bedankte sich für die Auskunft und ging wieder zu Idle.
    »Allmählich wird es Licht«, sagte er.
    Idle spähte zum Himmel.
    »Ich habe eher den Eindruck, daß es dunkel wird!« sagte er verständnislos.
    »So habe ich es nicht gemeint«, sagte Doc.
     
    Die Mad Mesa war ein viertausend Fuß hoher Steinwürfel, dessen Flanken zum größten Teil nicht weniger steil waren als die Canyons, die die Seitenarme des Sees bildeten. Aus einiger Entfernung wirkte sie abgeplattet, aber sie war es nicht, und sie war auch nicht annähernd symmetrisch wie die meisten Butten. Sie hatte zahlreiche Fjorde, deren kleinste einem mittleren Tanker als Hafen hätten dienen können. Die größten waren eine Meile tief. Seit der Stausee das Land rings um die Mesa überschwemmt hatte, war sie eine Insel geworden. Die Wissenschaftler schätzten ihr Alter auf etliche Millionen Jahre, aber ihren Namen hatte sie erst vor zwei Jahren bekommen. Damals hatte ein Forscher sein gesamtes Vermögen geopfert, um eine Expedition auf die Spitze der Mesa zu ermöglichen – angeblich war sie noch nie bestiegen worden –, und war gescheitert. Freundliche Mitmenschen behaupteten, er hätte darüber den Verstand verloren, während die unfreundlichen erklärten, er wäre von Anfang an mindestens halb verrückt gewesen, denn die Informationen, die er dort oben hätte erlangen können, waren nach ihrer Ansicht keine fünf Dollar wert.
    Um drei Uhr morgens paddelte Doc mit dem Faltboot, das zur Ausrüstung des Flugzeugs gehörte, aus einem der Fjorde. Das Flugzeug war fünf Meilen vom Fjord entfernt in einem Canyon vertäut. Doc steuerte das Boot in den tiefen Schatten unter den überhängenden Felsen und überließ Idle das Paddel.
    »Sie sind an der Reihe«, flüsterte er. »Immer an der Mesa entlang.«
    Wieder einmal war Idle ein wenig verwirrt. Er und Doc hatten bereits vier Canyons inspiziert, und nie waren sie weiter als einige hundert Fuß vorgedrungen. Ihm war nicht klar, wie Doc in dieser Finsternis hatte etwas sehen können. Tatsächlich war es so dunkel, daß er, Idle, kaum Doc Savage erkennen konnte, der sich in seiner Reichweite befand, daher wußte er nicht, daß Doc eine Brille mit unförmig dicken Gläsern aufgesetzt hatte und eine kleine Infrarotlampe in den Händen hielt. Im unsichtbaren Licht und durch die Brille konnte Doc die Umgebung nicht weniger deutlich ausmachen als bei Tag.
    Idle steuerte das Boot in den nächsten Fjord. Seine Erfahrung mit Wasserfahrzeugen beschränkte sich auf eine Dampferfahrt auf dem Missouri, und natürlich überstieg es seine Fähigkeiten bei weitem, den Kajak geräuschlos vorwärtszubewegen. Doc verlangte es auch nicht. Für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher