Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS052 - Der Mann vom Mond

DS052 - Der Mann vom Mond

Titel: DS052 - Der Mann vom Mond
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
eine zusätzliche Dosis Gas verpaßt«, meinte Ham. »Lurgent scheint dich für gefährlicher gehalten zu haben als uns, und damit hat er dir bestimmt nicht Unrecht getan.«
    »Wie lange sind wir schon in diesem Trichter?«
    Monk zuckte mit den Schultern.
    »Woher sollen wir das wissen ...« sagte Ham.
    »Sind wir alle beisammen?«
    »Einschließlich Lin Pretti und O’Hannigan«, erläuterte Monk. »Die beiden scheinen sich ineinander verliebt zu haben, dabei wollte die Dame dem Kerl noch vor kurzem die Augen auskratzen. Frauen!«
    »Außerdem gibt’s hier noch rund zwanzig Gefangene«, erläuterte Ham. »Ich hab sie nicht gezählt. Ich hatte einfach keine Lust dazu. Ich wundere mich sowieso, daß wir überhaupt noch leben!«
    »Ich wundere mich auch«, bekannte Doc. »Habt ihr eine Vorstellung, wo wir sein könnten?«
    »Auf dem Mond«, sagte Ham.
     
    Doc kroch wieder aus der Hütte, Monk schloß sich an. Ham blieb, wo er war, und hing offensichtlich düsteren Gedanken nach. Erst jetzt stellte Doc fest, wie kalt es war. Noch immer spürte er die Wirkung des Gases, mit dem Lurgent ihn außer Gefecht gesetzt hatte, so dauerte es eine Weile, bis er Eindrücke verarbeitete.
    »Das ist doch Unfug«, sagte er leise. »Daß wir auf dem Mond sein sollen, meine ich.«
    »Vermutlich.« Monk nickte. »Aber ich kann dem sogenannten Mann vom Mond eine gewisse Anerkennung nicht versagen. Er hat sich was einfallen lassen, um die Illusion so täuschend wie möglich zu gestalten. Bekanntlich hat der Mond keine Atmosphäre, das heißt, wir wären schon längst erstickt. Aber durch das Röhrensystem hat er eine künstliche Inversionslage produziert, mit der er Laien bluffen kann. Er riegelt den Trichter oben durch Hitze ab und bläst gleichzeitig Kaltluft aus den unteren Rohren, die nach unten sinkt. Natürlich kann er die Schwerkraft nicht aufheben, wie es auf dem Mond der Fall wäre, aber bei dem Zustand, in dem die meisten Gefangenen sind, können sie sich ohnehin nur mit Mühe bewegen, und in Anbetracht des Klimas sind wir außerdem nicht ganz richtig im Kopf. Ich habe mich davon überzeugt, daß der Bluff nicht übel funktioniert. Unsere Leidensgefährten halten es durchaus für möglich, auf den Mond geschossen worden zu sein.«
    »Aber diese Anlage hat doch Mühe und Geld gekostet«, wandte Doc ein. »Wozu der Aufwand? Ist dieser Mann vom Mond auch nicht ganz richtig im Kopf, oder verspricht er sich etwas davon?«
    »Wir sollten ihn fragen.« Monk grinste. »Aber ob er uns die Wahrheit sagen wird ...«
    Aus einer der übrigen Hütten arbeitete sich Pat. Sie entdeckte Doc und Monk und tappte unsicher zu ihnen hin.
    »Mein Schädel dröhnt, als hätte man mich mit einem Holzhammer bedient«, klagte sie. »Ich hätte mir nie träumen lassen, daß ich unter solchen Umständen den Mond kennenlerne.«
    Doc sah sie kritisch an.
    »Du brauchst es mir nicht mitzuteilen!« sagte sie unfreundlich. »Ich weiß selbst, daß ich an allem schuld bin.«
    »Gut«, sagte Doc. »Das ist vielleicht ein Schritt zur Besserung. Du glaubst also wirklich, auf dem Mond zu sein?«
    »Natürlich. Wo denn sonst?«
    »Eben«, sagte Doc ohne erkennbare Ironie. »Wo denn sonst. Immerhin hat Tony Vesterate sich retten können.«
    »Aber nicht vom Mond!« gab sie zu bedenken. »Jemand hatte ihn vorher zurückgeholt. Und nun ist er tot ...«
    Sie berichtete, was im Hochhaus geschehen war, ehe Lurgent und sein Anhang die Gefangenen zum Hudson River transportiert hatten. Doc hörte schweigend zu. Monk entschuldigte sich mit seinem miserablen Befinden und verschwand wieder in der Hütte. Pat führte Doc zu Renny, Long Tom und Johnny ; sie waren nicht munterer als Monk und Ham. Anschließend ließ Doc sich von Pat die übrigen Opfer des Mannes vom Mond vorstellen, und allmählich begriff er, was im Gehirn dieses seltsamen Menschen vorgegangen sein mußte, als er den Trichter für seine Zwecke herrichten ließ.
    Einer der Gefangenen war ein ältlicher Japaner, sehr intelligent und sehr gebildet, der bis vor zwei Jahren eine wichtige Rolle in der Politik gespielt hatte. Von einem zum anderen Tag war er spurlos untergetaucht. Die Öffentlichkeit hatte vermutet, er sei ermordet worden, und ihn in der Zwischenzeit nahezu vergessen. Ein zweiter Gefangener war ein Richter aus New York und Fachmann für amerikanisches Recht. Auch er war scheinbar grundlos untergetaucht. Ein dritter Gefangener war ein französischer General im Ruhestand und hatte sich in den zahlreichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher