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DS050 - Gefahr unter dem Eis

DS050 - Gefahr unter dem Eis

Titel: DS050 - Gefahr unter dem Eis
Autoren: Kenneth Robeson
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Nachricht schickt!«
    Long Tom händigte ihr den Hörer aus und ging zu Renny. Sie verständigten sich schweigend. Am liebsten hätten sie sämtliche ungebetenen Gäste gewaltsam an die Luft befördert. Renny spähte zu Lora, die eifrig redete. Schließlich nickte sie, sagte noch etwas und legte auf. Sie ging zu Renny und Long Tom.
    »Ein Radiogramm von einem Dampfer«, erläuterte sie. »Es betrifft die Jacht meines Vaters, ich soll es sofort abholen. Wenn ich Ihnen eine Telefonnummer gebe, würden Sie mich dann anrufen, falls etwas Wichtiges geschieht?«
    »Ich gehe mit«, sagte Renny. »Sie können mir die Nummer später geben.«
    »Sie müssen mich nicht begleiten«, erwiderte Lora. »Sie haben doch bestimmt Arbeit und ...«
    Callus hatte zugehört. Er schaltete sich ein.
    »Ich werde Miß Krants mit Vergnügen begleiten«, erklärte er. »Hier kann ich ohnehin nichts mehr erfahren. Mein Wagen steht vor dem Haus.«
    »Danke«, sagte Renny. »Machen Sie sich keine Mühe. Ich gehe selbst.«
    »Wie Sie wollen ...« Callus war gekränkt. »Ich hatte ohnehin vor, mich bald zu verabschieden.«
    »Ich wäre gern noch ein bißchen geblieben«, sagte Kama geziert. »Leider warten dringliche Aufgaben auf mich, die ich nicht vernachlässigen darf.«
    »Ich gehe auch«, sagte Landson. »Ich hab was zu erledigen.«
    Long Tom bemühte sich, seine Begeisterung nicht zu zeigen. Renny holte seinen Mantel aus dem Wandschrank, aus dem Monk und Ham vor einer Weile die Maschinenpistolen gekramt hatten, und schob die beiden Krants vor sich her durch die Tür. Callus, Kama und der Norweger folgten; Keiner von ihnen hielt es für angebracht, sich von Long Tom zu verabschieden. Long Tom schloß hinter ihnen die Tür, atmete tief ein und kehrte zu den Instrumenten zurück. Renny und der Gästeschwarm fuhren mit einem der gewöhnlichen Lifts in die Tiefe.
    Rennys Roadster parkte vor dem Haus. Lora, der bleiche Bruder und Renny zwängten sich nebeneinander hinein. Lora redete unentwegt über das Radiogramm, von dem sich, wie sie sagte, Aufschluß über das Schicksal ihres Vaters erhoffte, der Bruder hielt den Mund, wie er es die ganze Zeit getan hatte, und Renny trat auf’s Gas und jagte den Wagen durch die nachtstillen Straßen. Das Büro der Telegraphengesellschaft, zu dem das Mädchen wollte, befand sich zehn Häuserblocks entfernt.
    »Warum haben Sie’s denn so eilig?« fragte Lora. »Wollen Sie uns so bald wie möglich loswerden?«
    Renny unterdrückte seine Antwort. Er blickte in den Rückspiegel, nicht zum erstenmal, seit sie unterwegs waren, und kniff die Augen zusammen.
    »So etwas Ähnliches hab ich mir gedacht!« verkündete er bissig. »Wir haben Gesellschaft, Miß Krants!«
    »Wieso?« Sie verstand nicht. »Was soll das heißen?«
    »Eine Limousine, sie folgt uns«, sagte Renny. »Wir werden dem Fahrer eine Lektion erteilen.«
    Die Tachometernadel zeigte siebzig Meilen in der Stunde an, Rennys mächtige Fäuste umschlossen das Lenkrad wie Schraubstöcke. Lora vergaß zu atmen, der maulfaule Bruder meldete sich endlich wieder zu Wort und fluchte. Der Roadster preschte auf der Überholspur die Fahrbahn entlang; er fuhr parallel zu den Gleisen einer Hochbahn. Die Stützpfeiler huschten vorbei wie ein Gartenzaun.
    Die Limousine rückte nicht näher, doch sie blieb auch nicht zurück. Renny trat auf die Bremse, bugsierte den Wagen auf zwei Rädern in eine schmale Seitenstraße und trat auf’s Gas. Vor dem Roadster tauchte ein Lastzug auf.
    »Vorsicht!« kreischte das Mädchen.
    Der Lastzug wich nicht aus, im Gegenteil. Renny fand sich damit ab, daß er in der Klemme steckte, ihm blieb nichts anderes übrig als zu versuchen, sich nicht das Genick zu brechen. Während der Roadster mit blockierten Rädern auf den Lastzug zuschlitterte, überlegte Renny vage, ob die Männer in der Limousine und die im Lastzug zusammengehörten. Es war möglich, aber nicht besonders wahrscheinlich, denn wie hätten die Leute ahnen können, daß er, Renny, in diese Seitenstraße biegen würde? Dann gab er das Nachdenken auf und stemmte sich mit seiner ganzen beachtlichen Kraft gegen das Lenkrad, das Mädchen klammerte sich an ihn und zog den Kopf ein, der schweigsame Bruder öffnete auf der rechten Seite die Tür und bereitete sich auf den Absprung vor.
    Die Motorhaube des Roadsters krachte schräg gegen die Flanke des Lastzugs. Das Mädchen schrie gellend, schlug sich die Stirn am Armaturenbrett auf und verlor das Bewußtsein; Renny prallte trotz
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