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DS050 - Gefahr unter dem Eis

DS050 - Gefahr unter dem Eis

Titel: DS050 - Gefahr unter dem Eis
Autoren: Kenneth Robeson
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dem Korridor einen erheblichen Schock versetzt. Ich habe ihn nämlich zu Lebzeiten gut gekannt.«
    »Sie untertreiben.« Einer der beiden Gefährten Doc Savages, die im Zimmer geblieben waren, hatte gesprochen. »Sie stolpern nicht nur über eine Leiche, sie erkennen sogar die Leiche, aber Sie schreien nicht, Sie fallen auch nicht in Ohnmacht. Sie bleiben kühl und scheinbar unberührt. Ich bin beeindruckt!«
    Der Sprecher war schlank, dunkelhaarig, mittelgroß und sehr elegant angezogen. Er war der Jurist in Docs Gruppe. Er war Brigadegeneral der Reserve, hieß Theodore Marley Brooks und wurde allgemein Ham genannt – aus Gründen, die so weit in der Vergangenheit lagen, daß er sich kaum noch daran erinnern konnte. In seiner Junggesellenwohnung in einem vornehmen und kostspieligen Club bewahrte er eine Kollektion schwarzer Spazierstöcke mit Silbergriff auf; diese Sammlung war sein Hobby. Er war selten ohne einen dieser Stöcke anzutreffen, die in Wirklichkeit Stockdegen waren. Die Spitzen waren mit einer Droge bestrichen, so daß Ham einem Opfer mit dem Degen nur oberflächlich die Haut zu ritzen brauchte, um eine fast sofortige Bewußtlosigkeit zu bewirken.
    Callus lächelte höflich und ein bißchen abwesend.
    »Der Mann war ein Kollege«, erläuterte er. »Professor Homus Jasson. Ich fürchte, daß er aus ähnlichen Gründen zu Ihnen gekommen ist wie ich.«
     
    Renny trat wieder ins Zimmer, er trug einen Mann auf den Armen, der nicht größer und nicht stämmiger war als Callus. Doc gab ihm ein Zeichen und ging voraus nach nebenan in die Bibliothek, die eine der vollständigsten wissenschaftlichen Büchereien der Vereinigten Staaten war. Eine Tür weiter lag das Labor, dahinter befanden sich Doc Savages Wohnräume. Im Labor waren die Instrumente aufgebaut, mit denen Doc und seine Männer versucht hatten, die Ursache und den Ort der Seebeben aufzuspüren, die seit einiger Zeit die Öffentlichkeit und vor allem die Schiffahrt beunruhigten. Kurz vor Callus’ Ankunft hatte Doc am späten Abend die Arbeit entmutigt eingestellt, um noch einmal gründlich nachzudenken.
    Renny legte die Leiche in der Bibliothek auf eine Couch und wandte sich an Doc. Die übrigen Männer waren ihnen gefolgt.
    »Er scheint schon eine ganze Weile tot zu sein«, erklärte Renny. »Er ist schon steif, Ich habe den Verdacht, eine Unterhaltung mit ihm hätte sich als nützlich erweisen können, deswegen hat man ihn umgebracht.«
    Doc durchsuchte die Taschen des Toten. Für einen Professor trug der Mann einen befremdlich schäbigen Anzug, der ihm überdies zu groß war. Doc förderte eine Anzahl gefährlich aussehender Mordinstrumente zutage und legte sie auf einen Tisch.
    »Offenbar ein gewalttätiger Mensch«, sagte Ham trocken. »Wer rüstet sich so aus, wenn er bloß einen harmlosen Besuch machen will? Und diese Dinger da - sind das Bomben?«
    Er deutete auf zwei schwarze Stahlkugeln, an denen ein Zündmechanismus befestigt war. Doc nickte.
    »Tückische Dinger«, sagte er. »Sie hätten die ganze Etage in die Luft sprengen können.«
    »Ich verstehe es nicht«, sagte Callus. »Professor Jasson war ein sehr friedfertiger Mann. Diese Ausstattung reicht für eine kleine Gangsterbande!«
    Doc besah sich die schwere Pistole, die er dem Toten abgenommen hatte. Aus ihr war kein Schuß abgefeuert worden. Eine zweite Pistole erinnerte an ein überdimensionales Kinderspielzeug.
    »Scheinbar eine Wasserpistole«, meinte Doc, »aber der Schein trügt. Sie ist geladen – mit Gas! Vorsicht, Long Tom, nicht anfassen!«
    Die Warnung betraf einen langen, schmalen Kasten aus Ebenholz, den der Tote gleichfalls in den ausgebeulten Taschen seines weiten Anzugs untergebracht hatte. Doc hatte den Kasten zu den Schußwaffen gelegt, und Long Tom hatte danach gegriffen und fingerte am Verschluß. Long Tom war der vierte Mann von Docs Gruppe. Er hieß Thomas J. Roberts, hatte es im Krieg bis zum Major gebracht und war Spezialist für Elektronik. Er war nicht sehr groß und hatte eine hagere Gestalt und eine Hautfarbe, als hätte er den größten Teil seines Daseins im Krankenbett verbracht. Tatsächlich war Long Tom außerordentlich kräftig, was nicht wenige seiner Widersacher zu ihrem Leidwesen erst zu spät gemerkt hatten, und in seinem ganzen Leben noch keinen Tag krank gewesen.
    Doc nahm ihm den Kasten aus der Hand.
    »Wenn meine Vermutung richtig ist«, sagte er, »dann ist diese Schachtel noch gefährlicher als alles andere, was dieser Professor
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