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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah
Autoren: Kenneth Robeson
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spähte unter die Möbel, in die Schränke und hinter die Wandteppiche. Er war davon überzeugt, daß sich hier jemand versteckt hielt, der das Mädchen zu der offenkundig falschen Aussage nötigte.
    »Was soll das bedeuten?« fragte Joan scharf.
    »Mihafi hat Sie verschleppt«, erwiderte Monk. »Wieso sind Sie nicht mehr gefangen?«
    »Mihafi?« Sie musterte ihn verständnislos. »Ich habe ihn seit Stunden nicht mehr gesehen, und ganz bestimmt hat er mich nicht verschleppt. Ich habe geschlafen. Durch den Lärm auf dem Korridor bin ich auf gewacht.«
    Monk, Ham und Renny tauschten nachdenkliche Blicke. Das Mädchen log, daran konnte es keinen Zweifel geben, aber ihre Gründe blieben vorerst ihr Geheimnis. Joan Lyndell beobachtete sie und lächelte spöttisch. Der Khan hatte ein Pokergesicht aufgesetzt und mischte sich nicht ein.
    »Sind Sie ganz sicher, daß Sie keine Halluzinationen hatten?« erkundigte Joan sich scheinbar mitfühlend.
    Monk zog wortlos die Maschinenpistole aus der Halfter und nahm das Magazin heraus. Es war beinahe leer, und am Abend hatte er es frisch gefüllt.
    »Ich weiß nicht recht«, sagte er bissig. »Kommt darauf an, was man unter Halluzinationen versteht.«
     
    Als Joan Lyndell wieder hinter ihrer Tür verschwunden war, blieben Monk, Ham, Renny und der Khan noch eine Weile stehen. Sie überlegten niedergeschlagen; auch der Khan bemühte sich nicht mehr, seine Skepsis zu verbergen. Die Gardisten standen gleichgültig daneben.
    »Dies alles ist sehr geheimnisvoll«, meinte der Khan schließlich. »Wahrscheinlich haben wir es tatsächlich mit einer Halluzination zu tun, wobei offen bleibt, wer sie hatte – Sie oder das Mädchen. Dem Mullah ist nichts unmöglich.«
    »Anscheinend.« Ham deutete auf seinen blutigen Oberschenkel. »Falls wir dies alles nur geträumt haben sollten, war es ein ungewöhnlich realistischer Traum.«
    »Sie haben recht.« Der Khan nickte. »Ich habe mich in der letzten Zeit oft gefragt, ob der Mullah nicht vielleicht wirklich ist, was er zu sein vorgibt – ein Mensch, der vor Jahrtausenden gelebt hat und Weisheit und Wissenschaft dieser Jahrtausende in sich aufgenommen hat. Damit wäre manches zu erklären ...«
    »Unfug!« knurrte Renny. »So was gibt’s nicht. Jeder geschickte Hypnotiseur kann in einem Menschen die Erinnerung an einen Vorfall auslöschen, und genau das ist mit Joan Lyndell geschehen. Zu klären bliebe lediglich, weshalb Mihafi sie entführt hatte. Wir könnten uns bei ihm erkundigen.«
    »Heute nicht mehr«, entschied der Khan. »Es ist schon spät, und wir haben wahrscheinlich einen schweren Tag vor uns. Aber ich verspreche Ihnen, daß ich ihn beobachten lasse. Der Verdacht, einen Verbündeten des Gegners unter dem eigenen Dach zu beherbergen, ist nicht angenehm.«
    Er winkte den drei Männern zu und zog sich mit seiner Leibwache zurück. Monk, Ham und Renny trotteten schweigsam zu ihrem Quartier. Dort wartete Doc Savage auf sie. Er wirkte abgehetzt, als hätte er zu Fuß kreuz und quer die Stadt durchstreift.
    »Hast du Long Tom und Johnny gefunden?« wollte Monk wissen.
    Doc schüttelte den Kopf.
    »Ich habe Gerüchte aufgeschnappt, daß zwei weiße Teufel von den Getreuen des Mullah festgehalten werden«, antwortete er. »Diese beiden ›weißen Teufel‹ sind vermutlich Long Tom und Johnny. Das bedeutet, daß der Mullah die Besatzung des Flugzeugs, die ihn nach Tanan befördert hat, inzwischen ermorden ließ.«
    »Dieses Schwein!« meinte Monk.
    »Ihr seht aus, als hättet ihr eine saftige Schlägerei hinter euch«, bemerkte Doc. »Könnt ihr mir Einzelheiten verraten?«
    Sie verrieten ihm die Einzelheiten.
    »Der Khan hat recht«, sagte Doc schließlich. »Wir werden uns morgen diesen Mihafi vornehmen. Zunächst wollen wir ein paar Stunden schlafen.«
    »Aber Long Tom und Johnny!« wandte Renny ein. »Wir können doch nicht einfach ignorieren, daß sie ...«
    »Das werden wir auch nicht.« Doc schnitt ihm das Wort ab. »Trotzdem müssen wir warten, bis der Mullah sich wieder rührt. Vorläufig haben wir den Kontakt mit ihm verloren. Geht jetzt zu Bett.«
    Sie gingen schlafen. Monk und Renny teilten sich ein Zimmer, Ham blieb bei Doc.
     
    Ham hatte einen leichten Schlaf. Beim geringsten Geräusch wurde er wach, und manchmal fuhr er auch ohne Geräusch hoch, zum Beispiel wenn er sich an einen Laut gewöhnt hatte, der dann plötzlich verstummte. Gegen Mitternacht verebbte der Lärm der Tananesen, die den Palast umzingelt hatten, und Ham
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