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DS038 - Land der Angst

DS038 - Land der Angst

Titel: DS038 - Land der Angst
Autoren: Kenneth Robeson
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erstaunlicherweise verschont.«
    »Hört auf zu zanken«, sagte Doc. »Legt sie auf die Couch.«
    Ham und Monk trugen das Mädchen zu der Couch, die an einer Längswand stand. Doc hob die Lider des Mädchens an; ihre Augen waren verdreht. Monk lief ins Bad und holte ein Glas Wasser. Er wollte das Wasser dem Mädchen ins Gesicht schütten, Ham hinderte ihn daran.
    »Du würdest dir nur ihren Zorn aufladen«, sagte er. »Du würdest das hübsche Kleid der Dame ruinieren.«
    »Das macht nichts«, meinte Monk. »Schließlich hat sie auf uns geschossen!«
    »Sie wußte nichts von unseren kugelsicheren Westen«, sagte Doc.
    »Um so schlimmer!« Ham war entrüstet. »Wir haben es offenbar nicht nur mit einer, sondern mit zwei Verbrecherbanden zu tun. Der Mann, der uns besucht hat, gehört zu der einen, diese Dame zur anderen.«
    »Aber am Telefon hat sie gesagt, sie braucht Hilfe!« Monk schüttelte verständnislos den Kopf. »Sie wollte uns in eine Falle locken, um uns umzulegen. Wie kann man nur so jung und schon so niederträchtig sein ...«
    Monk hätte die Zusammenhänge besser verstanden, wenn er Zeuge eines Vorfalls hätte sein können, der sich im vierzehnten Stock eines anderen Hotels auf der gegenüberliegenden Straßenseite abspielte.
     
    Ein vierschrötiger Mann saß am Fenster und legte mißvergnügt ein Fernglas aus der Hand. Er fluchte tonlos und schielte zu seinem Begleiter.
    »Ich hab’s gewußt«, teilte er mit. »Daraus konnte nichts werden.«
    Er hatte kurzgeschorene rote Haare, Sommersprossen, eine Knollennase und sprach in jenem hochmütigen Tonfall, der den Gebildeten eigen ist. Er trug einen Maßanzug, ein Maßhemd, eine handgenähte Krawatte und Maßschuhe, und seine Aufmachung wäre vollendet gewesen, hätte er nicht eine bedenkliche Vorliebe für die Farbe Grün gehabt. Sein grauer Anzug hatte einen grünen Nadelstreifen, sein Hemd war mit feinen Linien grün kariert, seine Krawatte war grün, und auch seine Socken hatten einen grünen Zierfaden. Nur seine Schuhe waren schlicht schwarz. Dafür war der Hut, der im Zimmer auf dem Tisch lag, dunkelgrün.
    »Wieso wußten Sie das?« fragte sein Begleiter reserviert. »Ich für meine Person habe an einem Gelingen unseres Plans nicht gezweifelt.«
    Der vierschrötige Mann mit der Schwäche für Grün spuckte verächtlich auf den Boden und büßte seinen gebildeten Tonfall ein. Er hieß Gordon, aber seine Freunde nannten ihn Greens. Seine Stimme wurde ein wenig ordinär und verriet, daß ihr Besitzer in den Slums der Lower Eastside New Yorks auf gewachsen war.
    »Savage ist zu gerissen«, verkündete er. »Unsere Männer mit der Maschinenpistole haben ihn nicht erwischt, und das Mädchen hat ihn auch nicht erledigt.«
    »Aber das Mädchen war doch hypnotisiert!« sagte der andere Mann. »Oder?«
    »Sie hatten mir gesagt, ich soll Ihnen jemand besorgen, der dem Mädchen den Mordgedanken ins Gehirn pflanzt«, sagte Greens Gordon. »Ich hab jemand besorgt, und der Kerl hat sich als Zimmerkellner verkleidet und ist unter einem Vor wand zu dem Mädchen gegangen und hat sie angestarrt. Sie hat auch tatsächlich auf Savage geschossen, aber Sie haben ja erlebt, was dabei rausgekommen ist.«
    Sein Begleiter nickte und spähte wieder zum Duras-Hotel hinüber. Das Zimmer war dunkel tapeziert, die Tapete schluckte das Licht, das durch’s Fenster drang. Inzwischen war es später Nachmittag, und auch draußen war es nicht mehr sehr hell. Das Gesicht des Mannes war kaum noch zu erkennen, aber auch wenn es heller gewesen wäre, wäre das Gesicht undeutlich geblieben: Er trug eine dünne Gummimaske. Er war groß und schlank, außerdem wirkte er breitschultrig, doch war nicht klar, ob er diese Schultern der Natur oder seinem Schneider zu verdanken hatte.
    »Savage hat sich nicht abschrecken lassen«, stellte er überflüssigerweise fest. »Dabei haben wir uns wirklich Mühe gegeben. Er scheint tüchtig zu sein, jedenfalls tüchtiger als ich vermutet habe. Obendrein ist er hartnäckig.«
    »Er ist zehnmal so tüchtig, wie Sie angenommen haben«, sagte Greens Gordon unfreundlich. »Über seine Hartnäckigkeit will ich lieber gar nicht reden. Sie könnten den Mut verlieren.«
    »Ich verliere den Mut nicht.« Die Gummimaske verzerrte sich zu einem schiefen Lächeln. »Sie haben doch selbst erlebt, was heute mittag passiert ist. Haben Sie den Eindruck, daß für mich ein Anlaß besteht, den Kampf aufzugeben?«
    Greens Gordon sackte in sich zusammen und blähte sich wieder
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