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DS038 - Land der Angst

DS038 - Land der Angst

Titel: DS038 - Land der Angst
Autoren: Kenneth Robeson
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auch nicht mehr weiß, sondern schwarz und hatte nichts mehr mit einer Wäscherei zu tun. Scheinbar gehörte er nun einer Speditionsfirma, und an den Seitenwänden stand LONG DISTANCE HAULING. Diese Verwandlung war leicht zu bewerkstelligen gewesen. Der Wagen war tatsächlich schwarz, weiß waren die mächtigen Pappscheiben, die rechts und links angehängt waren. Ein aufmerksamer Betrachter hätte diesen Trick natürlich sofort bemerkt, aber niemand hatte sich so gründlich für den Lieferwagen interessiert.
    Ohne Hast rollte das Fahrzeug die Straße entlang. Auf der gegenüberliegenden Fahrbahn jagten Polizeiautos und Motorräder heran, mit heulenden Sirenen rasten sie zum Hotel. Auch die Polizisten interessierten sich nicht für den schwarzen Lieferwagen.
    Allmählich kam Doc Savage wieder zu sich. Die Gangster hatten ihn wie einen lästigen Gegenstand einfach auf den Boden geworfen; er lag zwischen ihren Füßen, und keiner von ihnen achtete auf ihn. Doc stellte fest, daß man ihm inzwischen die Arme mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt hatte. Er zweifelte nicht daran, daß er die Handschellen notfalls sekundenschnell zerbrechen konnte wie eine Brezel, aber noch tat er es nicht. Er war neugierig, wohin die Gangster ihn bringen würden.
    Im Wagen war es beinahe stockfinster, und die Luft war miserabel. Die Gangster schien beides nicht zu stören. Das Mädchen war nicht zu entdecken. Doc vermutete, daß sie ganz in der Nähe war. Er schloß wieder die
    Augen. Er hatte die Absicht, einstweilen tiefe Bewußtlosigkeit vorzutäuschen.
    Der Lieferwagen beschleunigte die Geschwindigkeit, anscheinend hatte er den Stadtverkehr hinter sich zurückgelassen und eine offene Strecke vor sich. Der Boden wurde holprig, dann beschrieb der Wagen eine scharfe Kurve und keuchte steil bergauf. Nach einer Weile hielt er an, fuhr ein kleines Stück weiter und stoppte abermals. Die hintere Tür wurde geöffnet, die Männer stiegen aus und nahmen ihre Gefangenen mit.
    Aus fast geschlossenen Augen sah Doc sich vorsichtig um. Der Wagen befand sich in einem weiten Gewölbe, möglicherweise ein Keller, und an der Decke baumelten ein paar trübe Glühbirnen, die die Dunkelheit nicht vertreiben konnten. An der Seite war ein Lift.
    Einige Männer gingen mit den Gefangenen zum Fahrstuhl; die meisten blieben im Gewölbe. Doc und das Mädchen wurden in den Lift gezerrt, der Lift glitt aufwärts. Der Anführer nahm dem Mädchen die Fußfesseln und den Knebel ab, er untersuchte Doc, der scheinbar allmählich aus seiner Ohnmacht erwachte.
    »Mit Ihnen unterhalte ich mich später«, knurrte der Anführer. »Wahrscheinlich möchte auch der Boß mit Ihnen reden. Ich freue mich, Sie bei uns zu haben, ich hätte es sehr bedauert, wenn der Hieb auf Ihren Hinterkopf zu heftig ausgefallen wäre.«
    »Ich auch«, sagte Doc und lächelte. »Ich bleibe gern noch ein wenig bei Ihnen, und gegen ein anregendes Gespräch ist grundsätzlich nichts einzuwenden.«
    »Der Spott wird Ihnen bestimmt noch vergehen!« sagte der Anführer grob. »Wenn ich hier zu befehlen hätte, käme auf Sie ein formloses Begräbnis zu, und zwar schon morgen oder übermorgen.«
    »Ein Jammer.« Doc seufzte mitleidig. »Unsere größten Wünsche bleiben meistens unerfüllt, man muß lernen, damit zu leben.«
    Zwei Gangster stellten ihn auf die Füße, das Mädchen blickte ihn mit großen Augen zu ihm auf. Anscheinend hatte sie jetzt weniger Angst als im Hotel. Doc hielt es für möglich, daß ihr seine Anwesenheit Hoffnung machte, obwohl er gefesselt war.
    Der Lift hielt an, die Gangster stießen Doc und das Mädchen heraus und eilten hinterher. Sie befanden sich in einem weißgetünchten Korridor. Rechts und links gingen zahllose Türen ab, einige waren geschlossen, andere offen. Die Gangster trieben ihre Gefangenen den Korridor entlang und durch eine Tür. Doc stellte zu seiner Verblüffung fest, daß der Korridor hinter der Tür weiterging.
    Der Anführer ging voraus. Der Kurs, den er einschlug, war verwirrend. Kreuz und quer marschierte er durch Zimmer, durch kurze und längere Korridore, treppauf und treppab, und Doc begriff, daß das Gebäude in Wirklichkeit ein Labyrinth war, der Alptraum eines wahnsinnigen Architekten.
    Endlich hielt der Anführer vor einer Tür an. Er riß sie auf, schob das Mädchen in einen dahinterliegenden Raum und machte die Tür wieder zu.
    »Gats«, sagte er zu einem der Männer, »du bleibst hier bei Savage. Ich telefoniere mit dem Boß, vielleicht
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