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DS017 - Im Tal des Roten Todes

DS017 - Im Tal des Roten Todes

Titel: DS017 - Im Tal des Roten Todes
Autoren: Kenneth Robeson
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Erdboden vor dem Schlafzimmerfenster. Fußabdrücke tauchten auf, bläulich schimmernde Formen.
    »Überall, wo er hingeht, hinterläßt er diese Spuren«, erläuterte Doc. »Die Substanz ist aber nur in Ultraviolettlicht auszumachen, so daß er selbst sie nicht bemerkt.«
    Ohne weitere Verzögerungen machten sie sich daran, der Spur des flüchtigen Killers zu folgen.
    Sie kamen jedoch nicht weit. Ein Mann kam ihnen im Mondlicht entgegen. In der einen Hand hielt er eine lange schmale Klinge – einen blankgezogenen Stockdegen.
    Der Stockdegen wies ihn sofort als Ham aus. Ansonsten war er jedoch nicht mehr der elegant gekleidete Rechtsanwalt. Seine Kleidung war völlig ruiniert.
    »Buttons Zortell hat uns in einen Hinterhalt gelockt!« sagte Ham hastig. »Monk, Renny, Long Tom, Johnny – alle vier sind gefangen!«
    Doc Savages Gesicht war keine Veränderung anzumerken. So vollendet hatte er sich in der Gewalt. »Wie ist es passiert?« fragte er ganz ruhig.
    »Ehe wir wußten, was geschah, hatten sie zwei Dutzend Colts und Pistolen auf uns angelegt«, sagte Ham. »Wir hatten keine Chance. Sie fesselten uns. Ich konnte mich hinterher losschneiden – sie wußten nichts von dem Stockdegen. Den anderen zu helfen, war unmöglich. Also machte ich, daß ich wegkam.«
    »Wo war das?« fragte Doc.
    »In einem Kaktusdickicht, gleich außerhalb des Lagers. Als ich mich davonmachte, sah ich noch, daß sie mit unseren Leuten auf den Staudamm zuhielten.«
    »Auf den Staudamm?«
    »Ja.« Ham schüttelte verwundert den Kopf. »Ich hatte auch gedacht, sie würden versuchen, in die Berge zu entkommen. Aber nein. Sie waren überzeugt, absolut sicher vor uns zu sein, sobald sie erst einmal den Staudamm erreicht hätten.«
    »Hast du sie das sagen hören?«
    »Das war ihren Worten deutlich zu entnehmen.«
    Doc Savage trat zwei, drei Schritte zurück – dann hatte ihn bereits ein Mesquitedickicht verschluckt.
    »He!« rief Ham, der es ganz und gar nicht liebte, von einer bevorstehenden Auseinandersetzung ausgeschlossen zu werden.
    Aber Doc Savage war längst verschwunden.
    »Was machen wir jetzt?« fragte O’Melia besorgt. »Sollen wir eine Posse zusammenstellen und den Staudamm besetzen?«
    Ham schüttelte heftig den Kopf. »Nichts dergleichen. Wir würden damit nur in Docs Pläne hineinpfuschen – wie immer die aussehen mögen.«
     
    In der Ferne grollte noch der Donner des abziehenden Gewitters. Die Blitze, die vereinzelt aufzuckten, waren nur noch ein Wetterleuchten. Am Nachthimmel trieben Wolkenfetzen dahin und verdunkelten immer wieder den Mond.
    Doc Savages Bronzegestalt glitt aus dem palmenähnlichen Schatten eines Yuccabaums. In einer Hand hielt er den Ultraviolettstrahler, mit dessen Hilfe er den Spuren von Juds Mörder folgte. Sie führten auf den Staudamm zu.
    Männer tauchten vor ihm auf. Doc Savage suchte Deckung hinter einem Mesquitestrauch. Es waren Arbeiter von der Staudammbaustelle, auf geregt, ein wenig erschreckt. Einige schienen verletzt zu sein, aber nur leicht.
    Ihren lauten Worten konnte Doc Savage entnehmen, was geschehen war.
    Eine Bande von Männern, zwölf bis sechzehn an der Zahl, war am Staudamm aufgetaucht. Mit vorgehaltenen Colts hatten sie jedermann von dort vertrieben. Die unbewaffneten Arbeiter hatten das einzig Vernünftige getan – sie waren der Gewalt gewichen und abgezogen.
    »Die Bande hatte vier von Doc Savages Männer als Gefangene dabei«, sagte einer der Arbeiter.
    Doc Savage gab seine Anwesenheit nicht zu erkennen. Nachdem die Leute vorbeigegangen waren, setzte er seinen Weg fort, lautlos wie ein Jäger, der sich im nächtlichen Dschungel an ein Wild anpirscht.
     
    Tiefe Stille lag über der Staudammbaustelle – aber es war eine Stille vor dem Sturm. Die Revolverschützen zeigten sich nicht. Kein Schuß war bei der Vertreibung der Arbeiter von der Baustelle gefallen. Aber sie wußten, daß es jeden Augenblick zur offenen Auseinandersetzung kommen konnte.
    Sie warfen sich verstohlene Blicke zu, flüsterten miteinander. Sie waren verunsichert, weil sie nicht wußten, was aus ihrem Anführer geworden war.
    Hätten sie ihn auf der Dammkrone sehen können, hätten sie verfolgen können, was er dort im Augenblick tat, wären sie wahrscheinlich mehr als beunruhigt gewesen.
    Er war in seinen weiten Gabardinemantel gehüllt, vor dem Gesicht das Halstuch, den Cowboyhut tief in die Stirn gezogen. Er kauerte am Rand einer der Abdeckplanen über frischgegossenem Beton, die er sich als Windschutz
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