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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef
Autoren: Kenneth Robeson
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Vorhandensein der Goldpyramide verraten.
    »Geben Sie ihm erst einmal die Möglichkeit, dort in der Zelle Vernunft anzunehmen«, schlug Doc vor. »Einsamkeit und genug Zeit zum Nachdenken hat schon manchen Verbrecher geläutert.«
    König Chaac war bereit, Docs Vorschlag zu befolgen.
    Der Gesinnungswechsel der Mayas war jetzt ganz deutlich zu beobachten. Diese naiven, abergläubischen Menschen bewunderten jetzt Doc und seine Freunde. Der Einfluß der rotfingrigen Kriegerkaste war wieder sehr gering geworden.
    »Jetzt ist unsere Lage wenigstens einigermaßen sicher«, meinte Monk selbstzufrieden.
    »Klopf lieber auf Holz, wenn du so etwas sagst«, sagte Ham.
    Monk grinste und versuchte, an Hams Schläfe zu pochen. Sein Gefährte wich mit einem gutmütigen Lächeln aus.
    »Ich möchte wissen, warum uns der König einen Monat lang warten lassen will, bevor er uns den Goldschatz zeigt«, sagte Monk nachdenklich.
    »Ich hab keine Ahnung«, antwortete Ham, »aber er sagte ja, es müßte nicht unbedingt einen ganzen Monat dauern.«
    Monk streckte sich und gähnte behaglich.
    »Alles in allem ist das kein häßliches Fleckchen Erde, um einen Monat Urlaub zu verbringen«, meinte er. »Schätzungsweise wird es in den nächsten Tagen hier ruhig und gemütlich sein.«
     
     

16.
     
    Pechschwarze Dunkelheit herrschte in dieser Nacht im Tal der Verschollenen. Eine unsichtbare Wolkendecke lastete mit drückender Schwüle über der Schlucht. Auch ein Neuling in diesem Gebiet konnte ahnen, daß einer der tropischen Wolkenbrüche bevorstand.
    Die turbulenten Geschehnisse der letzten vierundzwanzig Stunden hatten Doc und seine Freunde dazu veranlaßt, eine Nachtwache einzurichten. Sie wechselten sich dabei ab. Doch diese Nacht schien ohne Ereignisse zu verstreichen.
    An einer anderen Stelle im Tal der Verschollenen herrschte jedoch geheimnisvolle Tätigkeit. Nahe am anderen Ende des oval geformten Tals hatten sich in einer Schlucht zwischen riesigen Felsbrocken die meisten Angehörigen der Kriegerkaste versammelt.
    Dort zündeten sie ein Feuer an und sandten Bittgesänge zum Feuergott, einer ihrer Hauptgottheiten. Auch der Himmelsgott Quetzalcoatl und der Gott der Gefiederten Schlange, Kukulcan, wurden mit Gebeten bedacht.
    Ein Blätterrascheln zwischen den Büschen am Rand der Felshänge unterbrach die Gebete der rotfingrigen Krieger. Eine schreckerregende Gestalt tauchte zwischen den Büschen auf und blieb eindrucksvoll auf einer kleinen Steinplattform stehen. Offensichtlich war es ein Mensch, aber seine Verkleidung war erstaunlich. Die Schlangenhaut einer riesigen Boa Constrictor umhüllte seinen Körper. Der Kopf des Reptils war offensichtlich ausgehöhlt und noch gedehnt worden. Auf diese Weise bildete der Schlangenkopf eine grauenerregende Maske für den Träger.
    Die aus der Schlangenhaut herausragenden Arme und Beine des Mannes waren mit der heiligen Farbe der Mayas, einem leuchtenden Blau, bemalt. Von der Stirn und über den Kopf und Rucken hinunter zog sich ein Federschmuck, der an den Federkopfputz der nordamerikanischen Indianer erinnerte.
    Der Neuankömmling hatte diese Maskerade deshalb gewählt, weil sie an Kukulcan erinnerte, den Gott der Gefiederten Schlange.
    Die rotfingrigen Krieger waren jedenfalls sehr beeindruckt. Wie auf Kommando sanken sie ehrfurchtsvoll vor dem gespenstisch markierten Mann auf die Knie.
    Zögernd und radebrechend begann der Mann unter der Schlangenhaut in der Mayasprache zu reden. Manche Worte blieben so unverständlich, daß er am Gesichtsausdruck der vom Feuerschein erhellten Gesichter erkannte, wie schlecht er verstanden wurde. Dann wiederholte er seine Worte.
    Der Schlangenmann war unüberhörbar ein Fremder.
    Dennoch standen die Angehörigen der Kriegerkaste deutlich unter seinem Bann.
    »Ich bin der Sohn von Kukulcan«, verkündete er in seiner holprigen Sprechweise. »Blut von seinem Blut, Fleisch von seinem Fleisch. Habt ihr die weißen Eindringlinge gefangen und in den Opferbrunnen geworfen? Habt ihr die Farbe des Flugzeugs der weißen Teufel verändert und die Zeichen des roten Todes darauf gemalt? So lautete mein Befehl. Habt ihr das getan?«
    »Wir haben es getan«, flüsterte einer der Krieger ehrfurchtsvoll.
    Der Mann in der Schlangenmaske ahnte, daß irgend etwas nicht stimmte. Der grauenerregende Reptilkopf bewegte sich hin und her, während der Mann durch die Augenschlitze die Krieger beobachtete. »Wo ist euer Anführer, Häuptling Morgenwind?«
    »Der König hat ihn
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