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Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Drimaxid 03 - Hypnos Feinde

Titel: Drimaxid 03 - Hypnos Feinde
Autoren: Timo Bader
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Höhe gereckt hatte. Bei der sanften Berührung der kalten, gezahnten Saugnäpfe an der Unterseite des Krakengliedmaßes, verzerrten sich Wolfs Gesichtszüge.
    »Der Wolf wurde fürchterlich wütend« , fuhr die Stimme unbeeindruckt fort und ein kahler Schädel schob sich aus der Dunkelheit ins fahle Licht der Leuchtstoffröhren.
    »Er zündelte, hustete, pustete, verschluckte sich und starb.«
    Mit diesen Worten riss der Dämon den Anweiser nach hinten und in einen wahren Urwald aus Tentakeln hinein, der Wolf mühelos in die Höhe hob und ihn festhielt. Der Mutant bäumte sich auf und erinnerte Adam einen Augenblick lang an den gekreuzigten Jesus Christus. Dann sah es eher so aus, als wäre Wolf auf einer unsichtbaren Folterbank festgeschnallt; der Anweiser wurde von den Tentakeln wie von unnachgiebigen Stahlseilen gestreckt.
    Schließlich hörte Adam das anhaltende Knistern und Krachen, mit dem der kahlköpfige Dämon Wolf jeden Knochen brach und ihn anschließend achtlos in die Tiefe schleuderte, wo er mehrere Mutanten mit sich in den Tod riss und in einem wahren Körperknäuel in die Reihen der Deformierten stürzte.
    Adam erhob sich schwerfällig. Blut rann aus seinem Mundwinkel und tropfte zu Boden. Er konnte kaum fassen, was da eben geschehen war. Der ganze Zauber hatte weniger als eine halbe Minute gedauert. Obwohl sein Blick nur etwa eine Viertelsekunde auf der bleichen Fratze des Tentakel schwingenden Dämons geruht hatte, war dieser ihm unsagbar bekannt vorgekommen.
    Die Bestie hatte Rolands Gesicht gehabt …
    Das war Thanatos, der Verbannte , raunte Selenes Stimme in seinem Kopf.
    Thanatos ist der Tod , antwortete Hypno verbittert.
    Entsetzt verscheuchte Adam den grässlichen Gedanken und konzentrierte sich auf die Fakten. Mit Hilfe des Dämons war es ihm gelungen, den Anweiser zu besiegen. Folglich drohte ihm fürs erste keine weitere Gefahr. Dennoch musste er die Mutanten unbedingt davon abhalten, die Maschine zu erklimmen und in die Gänge unter der Mauer der Futureanerfestung einzudringen. Andernfalls würden die Deformierten das Volk der Menschen überrennen.
    Es galt, schnell zu handeln.
    Nur, wie sollte er einsam und alleine gegen diese fürchterliche Übermacht der Mutanten bestehen?
    Rasch durchsuchte Adam seine Kleidung und stieß auf einen unförmigen Gegenstand in seiner linken Hosentasche. Mit runzliger Stirn zog er das Etwas ans Licht. Es handelte sich dabei um die Sprengkapsel, die er im geheimen Labor der Futureaner gefunden hatte.
    Plötzlich war er sehr erleichtert, dass er den pillenförmigen Explosionskörper damals geistesabwesend eingesteckt hatte. Aber hatte er das denn? Geistesabwesend gehandelt? Oder hatte er nur getan, was man von ihm erwartet hatte?
    Bevor er diesen tiefsinnigen Gedanken fortführen konnte, aktivierte er die Sprengkapsel und schleuderte sie in die Schlucht hinab, wo sie vom groben Schädel eines Mutanten abprallte und in den unübersichtlichen Reihen der Deformierten verschwand.
    Schätze, jetzt bin ich der Wolf, der euch alle zum Teufel hustet und pustet , dachte Adam in einem Anflug von böser Ironie.
    Elegant schwang er sich von den Rohren herab, eilte den Tunnel entlang und zurück zur Festung der Futureaner. Hinter ihm detonierte der Explosionskörper und eine zerstörerische Flammenwalze folgte ihm noch einen Moment lang, ehe sie erlosch. Als Adam sich in vollem Lauf umwandte, hatte er das Gefühl, die Feuersbrunst hätte Rolands Gesicht.
    Genau wie der schreckliche Mutant, der ihm das Leben gerettet hatte …
     
    *
     
    Im Laufschritt stürmte Adam die Stufen zur Mauerkrone hinauf. Auf halben Weg stellte Hypno sich ihm in den Weg.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«, erkundigte der Anführer der Futureaner sich besorgt.
    »Mir geht es gut«, erwiderte Adam und wischte sich das halb geronnene Blut von der Oberlippe.
    »Ich habe gehört, dass es Unruhen im Untergrund gegeben hat«, äußerte Hypno sich besorgt.
    Gemeinsam brachten sie den verbliebenen Weg bis zur Mauerkrone hinter sich und verharrten dort abrupt.
    »Die Situation ist unter Kontrolle«, erwiderte Adam kurz.
    Der Anführer der Futureaner maß ihn mit zweifelndem Blick. Mit den zerrissenen Kleidern, den blauen Flecken im Gesicht und der angebrochenen Nase wirkte Adam nicht gerade beruhigend auf Hypnos Misstrauen.
    »Aber …«, begann der Asiat, wurde aber unhöflich von Adam unterbrochen.
    »Nicht der Rede wert.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Wie sieht es hier oben
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