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Drei Gräber bis Atlantis

Drei Gräber bis Atlantis

Titel: Drei Gräber bis Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Gegenwart zurückzukehren.
    So erwartete ich den folgenden Angriff.
    Aber der blieb aus. Statt dessen öffnete sich abermals die Tür. Mason Oriol hatte es vor mir mitbekommen. Er starrte hin, wollte es nicht glauben und schüttelte den Kopf, während er gleichzeitig anfing zu schreien.
    »Myxin!«
    Ich hatte das Gefühl, von einem Hammerschlag erwischt worden zu sein. Wessen Namen hatte Mason Oriol gerufen?
    Myxin, der Magier!
    Das durfte nicht wahr sein, aber weshalb sollte er lügen, denn Myxin war ebenfalls einer der Großen in Atlantis gewesen. Nur hatte er als Schwarzblütler eben auf deren Seite gestanden, und er hatte gegen den Schwarzen Tod um die Macht gekämpft. Der kleine Magier hatte den Kopf verloren und war in einen zehntausendjährigen Schlaf versetzt worden, aus dem wir ihn dann geweckt hatten.
    Das alles war Vergangenheit und lag trotzdem noch vor dem Magier, denn was ich hier erlebte, spielte sich alles vor dem Untergang ab. Wenn ich jetzt auf Myxin traf, war er mein Feind. Seine Läuterung und das Zusammenleben mit Kara war erst in meiner Zeit erfolgt. Ich zog mich zurück. Zum Glück gab es genügend Schatten zwischen den Feuerstellen, die mich deckten.
    Myxin war nicht allein gekommen. Er wurde von gefährlichen flatternden Schatten begleitet, seinen schwarzen Vampiren, auf die er sich so verlassen konnte.
    Er schaute in die Halle hinein und hatte mich noch nicht entdeckt, denn er reagierte nicht auf mich. Auf der hinter ihm liegenden Treppe sah ich ebenfalls die Bewegungen. Dort lauerten die Blutsauger, um ihn zu unterstützen, wenn es zu einem Kampf kommen sollte. Der kleine Magier kam näher. Er gab sich sehr sicher. Die grüne Haut wurde vom Spiel des Lichtes umflort und hatte einen rötlich-schwarzen Schein bekommen.
    Allein ging er vor. Seine schwarzen Vampire blieben lauernd im Hintergrund zurück. Sie verschmolzen mit der Dunkelheit. Nur das kalte Leuchten ihrer bösen, kleinen Augen war zu erkennen. Wen diese riesigen Fledermäuse einmal überfielen, der hatte es verdammt schwer. In mir wuchsen meine Erwartung und auch die Spannung. Ich war gespannt, wie sich die beiden vertragen würden. Waren sie Feinde, oder hielten sie zusammen, da sie beide das schwarze Blut der Dämonen besaßen.
    Mason Oriol ging dem kleinen Magier ein Stück entgegen. Die Hand mit dem Krummdolch hatte er sinken lassen. Von der Klinge rann noch das grünrote Blut und hinterließ auf dem Boden eine makabre Spur. Sie trafen sich kurz vor dem Altar. Es war Mason Oriol, der das Wort übernahm. »Wie hast Du mich gefunden? Woher hast Du von mir gewusst? Und was willst du von mir?«
    Im Gesicht des Magiers regte sich kein Muskel. Ja, so genau kannte ich ihn. »Ich will es Dir sagen«, erklärte er mit ruhiger Stimme. »Die Dunkelheit ist meine Zeit und die Zeit meiner Diener. Ich schickte sie aus den schwarzen Bergen los in die Städte, um alles zu beobachten. Ihnen entgeht kaum etwas, deshalb haben sie auch Dich entdeckt mit Deinen Begleitern. Um sie werde ich mich später kümmern, denn Du bist für mich wichtiger. Hat man Dich nicht verbannt, Oriol?«
    »Ja, das ist geschehen!« schrie Mason. »Ich war in der zeitlosen Zone, aber es ist mir gelungen, sie zu überwinden. Ich bin zurückgekehrt, wie Du siehst.«
    »Und was willst Du hier?«
    »Meine Rache an Delios.«
    »Er befindet sich woanders.«
    »Das habe ich bemerkt, aber ich werde auf ihn warten, darauf kannst Du dich verlassen.«
    »Falls ich nicht dagegen bin!«
    Oriol schüttelte den Kopf. »Seit wann bist du ein Freund von diesem Weißmagier Delios?«
    »Ich bin kein Freund von ihm.«
    »Dann willst Du ihn auch töten?«
    Myxin hob die Hand und bewegte sie von links nach rechts. »Ich töte ihn nicht. Noch nicht, denn ich bin aus einem anderen Grund gekommen.«
    »Welcher ist es?«
    »Vielleicht kann ich ihn zu einer bestimmten Sache überreden. Ich will, dass er mir zur Seite steht, wenn es gegen den Schwarzen Tod geht, der seine Herrschaft über den gesamten Kontinent ausbreiten will. Deshalb werde ich mit ihm reden. Meine Pläne sind wichtige als Deine Rache. Sollten wir zu keiner Einigung gelangen, kannst Du ihn Dir vornehmen.«
    Es war wirklich interessant, was ich da zu hören bekommen hatte. Davon wusste ich bisher nichts. Myxin hatte nie darüber gesprochen. So hatte er schon im alten Atlantis versucht, sich mit Delios zu arrangieren, mit dem Mann, dessen Tochter in der Zukunft an seiner Seite kämpfte. Das war in der Tat neu, aber nicht so
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