Dreamboys 01 - Tigerjunge
irgendeiner Weise, die ich noch nicht ganz verstand, von mir fasziniert war.
»Es scheint so«, fasste Alain schließlich zusammen, »dass die Tigerin … nennen wir sie doch Parvati, nach der liebenden und mütterlichen Gattin des Gottes Shiva, dass also Parvati dich geraubt hat, damit ihr Sohn Tarun einen Spielkameraden hat. Dass vielleicht Tarun ihr sogar den Auftrag gegeben hat, ihm den begehrten Mann zu holen.«
»Alain! Jetzt geht deine Fantasie mit dir durch!«
»Du hast doch eben erzählt, dass die Tigerin im Hintergrund der Höhle lagerte und euch beide beaufsichtigt hat – ihren Sohn und seinen neuen Spielgefährten. Und sie ist auch im entsprechenden Alter, mindestens 20 Jahre alt oder älter, so weit ich es beurteilen konnte in der Nacht. Wie willst du sonst erklären, dass sie dich überhaupt in die Höhle geschleppt hat – lebend und nach ihren Möglichkeiten praktisch unversehrt?«
Ich dachte nach. Irgendwie hatte Alain recht, auch, wenn ich mir das gar nicht vorstellen konnte. Aber wenn man es so betrachtete, ergab sich plötzlich aus allem ein sinnvoller Zusammenhang. Ich sah in Alains grüne Augen, die vor Aufregung und Begeisterung leuchteten. »Vielleicht hast du recht«, murmelte ich unsicher.
»Nick! Wir haben eine Sensation entdeckt! Einen Tigerjungen, der fast erwachsen und gesund ist! Der uns selbst berichten kann, wie das alles war, wenn er nur das Sprechen lernen würde. Tarun wird berühmt werden! Und wir werden auch berühmt werden!«
»Willst du ihn denn mitnehmen nach Europa?«, fragte ich erschrocken. »Ihn herausreißen aus seiner natürlichen Umgebung?«
»Eine Tigerhöhle ist nicht die natürliche Umgebung eines Menschen. Wir können ihn doch jetzt, wo er selbst den Kontakt mit dir gesucht hat, nicht einfach in der Wildnis lassen. Er muss doch eine Zukunft bekommen!«
»Dürfen wir uns anmaßen, für ihn zu entscheiden?«, warf ich ratlos ein.
Alain rieb sich das Kinn. Erst nach einer Weile antwortete er. »Vielleicht ist es am besten, er entscheidet es selbst.«
»Wie soll das gehen?«
»Du wirst ihn dazu bringen, Nick! Wenn er wieder auftaucht, und das wird er, daran glaube ich fest, dann beschäftigst du dich mit ihm. Er mag dich, das ist klar. Du wirst sein Zutrauen gewinnen und ihm das Sprechen beibringen, du wirst ihm die Welt erklären, so weit wie möglich. Und wenn er genug weiß, kann er entscheiden, ob er diese Welt außerhalb seines Dschungels kennenlernen möchte oder nicht.«
»Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger!«, gab ich sarkastisch zurück.
Um Alains Mundwinkel zuckte es belustigt. »Das ist eine Anordnung! Ich bin hier der Projektleiter! Und ich bestimme, dass wir die Tiger von Simlipal erst einmal zu den Akten legen und uns ausschließlich mit Tarun beschäftigen. D’accord?«
Ich prustete die Luft durch die Lippen. »Okay!« Mir blieb ja nichts anderes übrig. Aber natürlich spürte ich zugleich eine gespannte Aufregung. Mir wurde bewusst, dass ich selbst hoffte, dass Tarun wieder im Camp auftauchen würde – möglichst ohne seine wehrhafte »Mutter« Parvati!
Alain nahm mich in die Arme und küsste mich zärtlich. »Ist wirklich alles d’accord zwischen uns, geliebter Doktorand?«, flüsterte er.
Ich umschlang seinen Nacken. »Natürlich, Herr Projektleiter! Ich liebe dich!«
»Ich liebe dich!«, sagte er und küsste mich noch einmal.
Dann begleitete er mich zum Bach, hielt mir den Schwanz beim Pinkeln, was mir außerordentlich gut gefiel, und wusch mich vorsichtig, ohne dass die Wunden mit dem Wasser in Berührung kamen. Ich war bereits wieder gesund genug, dass ich unter seiner liebevollen Behandlung steif wurde. Er lächelte mir zu und wusch sich selbst. Ich sah sein Teil ebenfalls wachsen. Die Wasserperlen glitzerten auf seinem mächtigen Schaft. Jetzt endlich wollte ich ihn! Den Schock von gestern hatte ich überwunden, der schmerzende Arm war nicht so wichtig. Ich war voller Sehnsucht nach seiner Liebe und seiner starken Männlichkeit.
»Können wir unser Rendezvous von gestern Abend schon nachholen?«, fragte er in dem Moment. Zwei Seelen, ein Gedanke!
»Ja!«, sagte ich. »Bitte sofort und mit Extra-Zugabe! Ich bin ganz verrückt nach dir!«
Eng umschlungen gingen wir zurück zu seinem Zelt. Alain nahm die Flasche mit dem Öl, das Sanjay immer zum Hähnchenbraten verwendete. Er ließ die Zeltplane vor dem Eingang hinab. Voller Vorfreude betrachtete ich seinen schönen, muskulösen Körper. Sein
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