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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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gekleidet. Ihr Gewand war goldbestickt, an ihren Fingern schimmerten kostbare Ringe, und eine Krone aus Gold und Silber und geschmückt mit Rubinen ruhte auf ihrem Haupt. Das Gesicht der Frau leuchtete. Ihre Lippen waren dünn, die Nase gekrümmt, das spitze Kinn vorgereckt, wie es für eine Migla typisch war. Sie trug einen großen vergoldeten Stab, und überall an ihrem Körper funkelten Edelsteine.
    Eine Mischung aus Ehrfurcht und Stolz zeichnete sich auf Planaths Gesicht ab; seine Frau Ploy folgte der eindrucksvollen Erscheinung ins Zimmer.
    Saenda und Quaesa verstummten. Rapechak zupfte an seinem großen Schnabel und stieß ein Zischen aus.
    »Sei gegrüßt!« rief Planath heiser. Auch er trug seine rote Robe, hatte zusätzlich einen schimmernden Gurt aus Goldtuch umgebunden und umklammerte eine kleine silberne Nachbildung des Stabes in der Hand der Miglafrau. »Sei gegrüßt!« sagte Planath noch einmal. »Sei gegrüßt, Hohepriesterin Migshaanus der Herrlichen!«
    Niemand brachte ein Wort heraus. Mir ging diese Szene nicht besonders nahe, denn all meine egoistischen Gedanken galten Delia und Valka, aber ich spürte, daß die Versammelten mich ansahen. Ohne nachzudenken erhob ich die Stimme und sagte: »Mein Gruß, Mächtige Mog!«
    Was ich wohl für einen passenden ironischen Kommentar hielt, bei der Gesegneten Mutter Zimzu!
    Die alte Hexe verstand mich sofort. »Du kannst mich ruhig verspotten, Dray Prescot! Aber ich bin, was ich bin. Eines Tages, wenn Migshaanu will, werde ich zurückkehren und meinen Tempel wieder aufbauen; dann können die Yamaner endlich wieder ihre rechtmäßige Göttin verehren.«
    »Das hoffe ich von ganzem Herzen, Mog«, sagte ich.
    Bei diesen Worten machte Mog kehrt, als habe sie erreicht, was sie erreichen wollte, und zog sich zurück. Ich blickte ihr nach. In dieser Frau steckte wahrlich mehr, als man auf den ersten Blick sah – das wußten auch die Herren der Sterne, die sich nicht mit einfachen Menschen abgaben.
    »Was für ein Auftritt!« sagte Saenda. »Man könnte fast glauben, sie sei eine Königin!«
    Ich wandte mich an die beiden Mädchen. »Was Mog angeht, so möchte ich euch beiden eines sagen – ihr würdet mir einen großen Gefallen tun, wenn ihr eure Zungen hütet. Sonst habe ich keine Skrupel, euch mein Mißfallen zu beweisen!«
    »Wenn du jetzt auf der Hazienda meines Vaters wärst ...«, begann Quaesa, wurde aber sofort von Saenda unterbrochen. Die beiden stürzten sich wieder einmal in einen heftigen Streit und vergaßen mich dabei völlig. Die Mädchen wußten nicht mehr, wie sie zu Sklaven geworden waren. Sie lebten zwar in verschiedenen Ländern, doch die Umstände ihrer Gefangennahme schienen mir verdächtig ähnlich zu sein. Sie waren zu einer Party gegangen und erinnerten sich danach an nichts mehr – sie erwachten und waren schon auf dem Weg nach Faol. Vermutlich hatte der Kov von Faol Entführer losgeschickt, die ihm hübsche Mädchen für seine Jikais verschaffen sollten. Ich nahm mir vor, diesen Kov von Faol eines Tages einmal zu besuchen.
    Wir schritten durch die sonnigen Straßen Yamans. Ringsum gingen die Miglas ihrer Arbeit nach; sie wirkten bedrückt.
    Die Herren der Sterne setzten mich nie ohne Grund ein. Wenn ich vier Lebewesen aus der Sklaverei gerettet hatte, die die Herren der Sterne eigentlich nicht haben wollten, hätten sie mich kaum gewähren lassen. Von allen hatte Lilah, die erste, bei unserer Trennung noch in der größten Gefahr geschwebt, und ich war halb entschlossen, einen Abstecher nach Hyrklana zu machen um festzustellen, ob sie gut angekommen war. Die Herren der Sterne lenkten mich; was ich heute tat, mochte sich in zwanzig Jahren positiv auswirken. Daß diese Vermutung zutraf – darüber sollen Sie später mehr erfahren.
    Vor uns war plötzlich ein Durcheinander; Miglas begannen über die Straße zu hasten.
    »Was ist los?« fragte Saenda mit schriller Stimme.
    »Beschütze mich, Dray!« rief Quaesa und umklammerte meinen Arm. Der kleine Onker hängte sich doch tatsächlich an meinen Schwertarm! Zwar hatte ich im Augenblick keine Waffe bei mir, aber im Ernstfall wäre ich jetzt unangenehm behindert gewesen.
    Ringsum liefen Miglas durch die Straßen. Ich zerrte die Mädchen in den Schutz eines Vorbaus. Die Miglas-Häuser waren schmal und hoch und hatten schräge, spitze Dächer, vermutlich um das Landen von Sattelvögeln zu erschweren.
    Neben uns rettete sich eine Migla in ein Gebäude und knallte die Tür hinter sich zu. Wir
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