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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman
Autoren: Robert Lory
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am ursprünglichen Platz liegen sehen. Zweifellos war der Eingang schon an jenem ersten Abend wieder verschlossen worden, nachdem sie gegangen waren. Das konnte durch Ktaras geistige Kraft geschehen sein. Aber in diesem Moment waren es nicht geistige Kräfte, mit denen Sanchez sich beschäftigte.
    Es waren körperliche Kräfte, die seinen. Würden sie ausreichen, den Stein in Bewegung zu setzen?
    Zuerst mußte er natürlich die Gruft und den Treppenaufgang wiederfinden, aber in diesem Punkt war er zuversichtlich. Wenn der Stollen zur Schatzkammer führte, war anzunehmen, daß auch die Gruft des Grafen nicht weit sein würde. Selbst in seinem totenähnlichen Schlaf würde der Graf sein Gold in der Nähe haben wollen, geschützt wenigstens durch einen Anschein von Überwachung. Sanchez schaltete seine Taschenlampe wieder ein und bewegte sich durch den engen Gang weiter. Seine schweißfeuchten Finger umklammerten die Pistole, und er ärgerte sich wieder, daß er aus purer Nervosität zwei weitere Kugeln abgefeuert hatte, nur weil er hinter sich Geräusche gehört zu haben glaubte. Der Gang führte abwärts, was ganz in Ordnung war, nahm aber plötzlich eine scharfe Wendung nach rechts. Sanchez hatte keine andere Wahl als zu folgen und entdeckte nach zehn Metern, daß der Gang einen weiteren Knick machte, diesmal nach links. Eine Minute, zwei Minuten vergingen, und der Puertoricaner bewegte sich vorsichtig weiter abwärts. Dann und wann ließ er den Lichtkegel seiner Taschenlampe nach rückwärts gehen, um sich zu vergewissern, daß die Wölfe ihm nicht zu nahe kamen.
    So unvorsichtig waren sie nicht; aber wenn er sich am Ende einer längeren geraden Strecke umwandte und zurückleuchtete, sah er die fernen Lichtreflexe ihrer Augen und wußte, daß die Wölfe nicht aufgegeben hatten.
    Nach einer dieser Überprüfungen, als er seinen Lichtkegel wieder nach vorn schwenkte, entdeckte er etwas Dunkles und Horizontales auf dem Steinboden voraus. Es war der Teil einer verrotteten Eichentür, ähnlich derjenigen, die die Schatzkammer verschlossen hatte. Wenn er Glück hatte, war das diejenige, die er selbst vor einigen Monaten eingetreten hatte. Es gab eine einfache Möglichkeit, sich darüber Klarheit zu verschaffen: er brauchte nur den Raum dahinter zu sehen. Wenn es die kleine sechseckige Gruft war...
    Nachdem er sich schnell bekreuzigt hatte, stieg er über die morschen Reste der Tür und leuchtete in die Öffnung. Der Lichtkegel fiel direkt auf den Gegenstand, den er gesucht hatte.
    Es war der einzige Gegenstand im Raum, ein sehr alter, mit grotesken Ornamenten und Tiergestalten überladener Sarkophag aus Stein und Metall: der Sarkophag Draculas!
    Als sie den Grafen damals in einem leichteren Sarg abtransportierten, hatte Sanchez gehofft, diesen Raum und den Sarkophag niemals wieder zu sehen. Nun war es ein willkommener, wenn auch nicht erhebender Anblick. Er wußte jetzt den Weg hinaus.
    Er zog sich aus dem Raum zurück und ließ sein Licht in die Richtung der Wölfe scheinen. Sie waren noch immer hinter ihm. Ein wenig näher jetzt, wie es schien. Sanchez kümmerte sich nicht weiter um sie und ging rasch in einen Nebengang, der eine Biegung nach rechts machte und dann anzusteigen begann. Ein paar Meter noch, dann war Sanchez auf der Treppe, an die er sich gut erinnerte und die direkt ins Freie führte.
    Aber diesmal endete sein Aufstieg unter dem Felsblock, der die Öffnung verschloß und den er nicht bewegen konnte.
    Der schmale und niedrige Treppenaufgang bot keine sehr günstigen Möglichkeiten zum Ansetzen eines Hebels, aber nach einigem Probieren gelang es Sanchez, den größten Teil seiner Körperkraft gegen die gerundete Oberfläche des Felsblocks einzusetzen. Aus jedem nur vorstellbaren Winkel drückte er mit aller verfügbaren Kraft, um den Block aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Aber er rührte sich nicht von der Stelle. Und nach einer Weile hörte Sanchez durch sein angestrengtes Keuchen ein anderes Geräusch aus der Dunkelheit unter sich.
    Das tiefe, kehlige Grollen eines Wolfs.
    Er schaltete sein Licht an, leuchtete hinunter, zog die Pistole und entsicherte sie. Vier Schüsse, zwei Wölfe. Die Lage hätte verzweifelter sein können.
    Sehr bald war sie es.
    Der erste Wolf kam aus dem Gang gejagt und nahm die Stufen in langen Sätzen. Er hatte ein volles Dutzend übersprungen, bevor Sanchez die geifernden Kiefer im Visier hatte und abdrücken konnte.
    Der Explosionsknall schlug unerträglich laut zwischen den
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