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Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Titel: Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba
Autoren: Stefan Wolf
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herum. Er ist nirgendwo. Du musst nach ihm suchen, Walter.“
    „Klar doch. Eigentlich hätte ich
ja noch einen Weg. Aber das kann warten bis morgen.“
    Er zog los. Er klapperte
Paul-Walters Freunde ab. Die waren zu Hause, zum Teil schon im Bett und wussten
von nichts.
    22.10 Uhr. Walter Ritschel
verlor seine Gemütsruhe und begann, sich Sorgen zu machen. Die Polizei
verständigen? Vermissten-Anzeige?
    Sein Handy tirilierte.
    „Er ist da.“ Paula weinte vor
Glück. „Er war mit Roderich im Kino. Im Apollon. Mir ist unbegreiflich, wie sie
da reingekommen sind, die Knirpse. Haben sich so einen Horror-Schmarren angesehen.
Paul-Walterchen ist jetzt völlig verstört.“
    „Ich werde ihn übers Knie
legen, sobald ich da bin.“
    „Er ist schon im Bett. Schläft
bereits.“
    „Na gut!“
    So kam es also, dass Albert
Wichmann Tonband und gestochen scharfe Sofortbilder samt einem mit Computer
geschriebenen Bericht erst am nächsten Tag — und zwar mittags — erhielt.
    Großvater und Enkelin Carina
saßen gerade bei Tisch. Die Haushälterin, die tagsüber kam, hatte Lasagne mit
dicker Käsesoße und gemischten Salat bereitet. Der Alte schaufelte sich schon
zum dritten Mal Lasagne auf den Teller. Carina nahm nur vom Salat. Sie war zwar
schlank, neigte aber zur Fülle und hatte nur mit größter Mühe ihren Babyspeck
aus der Teenager-Zeit weggehungert. Als Sportmuffel verbrauchte sie wenig
Kalorien, musste also darben, wenn auf dem Tisch leckere Dickmacher standen.
     
    Die Haushälterin trat ein und
brachte ein braunes Kuvert.
    „Wurde eben abgegeben — von
einem Herrn Ritschel.“

    „Na, wunderbar!“
    Albert schob den Teller weg,
riss das Kuvert auf und widmete sich zuerst dem Bericht.
    „Was Wichtiges?“ Carina
verspeiste hingebungsvoll eine Gurkenscheibe.
    Der Alte lachte böse. „Tut mir
Leid, Carina. Was ich dir offenbaren muss, wird dir nicht gefallen. Aber
besser, du erfährst es rechtzeitig. Sonst kommt hinterher das böse Erwachen.“
    Sie verdrehte die Augen. „Ich
nehme an, du sprichst von Robert.“
    „Du brauchst gar nicht die
Augen zu verdrehen. Ich habe dich vor ihm gewarnt. Ich halte ihn für einen
Mitgiftjäger. Aber jetzt stellt sich heraus — er ist noch schlimmer. Noch
viiiiiel schlimmer.“
    Carina lächelte. „Er ist der
wundervollste Mensch, den ich kenne.“
    „Ein Dieb! Ja, ein Dieb! Das
ist er! Ich habe ihm eine Falle gestellt. In der hat er sich gefangen. Unter
dem Gerümpel auf dem Dachboden war ein alter Karton. Dein Robert musste ihn
finden. Im Karton war ein sehr wertvolles Gemälde. Ein Gauguin. Die Verpackung
musste den Eindruck erwecken, das Bild wäre dort vergessen worden. Und
tatsächlich! Der Kerl hat es sich unter den Nagel gerissen und sofort zu einem
Kunsthändler gebracht. Das ist zumindest Fundunterschlagung. Jeder Schritt, den
dein Robert gemacht hat, ist hier dokumentiert. Ein Detektiv hat das
übernommen. Glaubst du mir nun?“
    Fassungslos starrte Carina auf
die Sofortbilder, die ihr Großvater über den Esstisch verstreute.

6. Ein Spatz
kackt ins Cabrio
     
    Bloomberg-Straße 11, ein
dreistöckiges Haus, gepflegt, in einem angenehmen Stadtviertel. Verena Holik
wohnt nicht übel, dachte Tim.
    Später Mittag, ein neuer heißer
Tag, Hitzefrei in der letzten Stunde — TKKG waren pünktlich zu der von Gaby
arrangierten Verabredung gekommen. Sie standen vor der Haustür. Gaby hatte
schon dreimal geklingelt. Alle warteten auf die Stimme in der Sprechanlage oder
das Summen des Türöffners. Aber nichts rührte sich.
    „Komisch!“, meinte Tims
Freundin. „Sie wird’s doch nicht vergessen haben.“
    „Halb zwei war abgemacht?“,
fragte Tim.
    Gaby nickte. In diesem Moment
wurde die Haustür von innen geöffnet — was von außen ohne Schlüssel nicht
möglich war. Ein älterer Mann mit einem komischen Strohhut gegen die sengende
Sonne trat heraus. Er sah Gaby interessiert an, sagte aber nichts und trollte
sich stadteinwärts.
    Bevor die Tür ins
Schnappschloss sank, hatte Tim den Fuß im Rahmen.
    „Gehen wir mal rein.“
    „Ob wir hier klingeln“, sagte
Karl, „oder an ihrer Wohnungstür, macht keinen Unterschied. Wenn die Holik den
Termin verschwitzt hat und nicht da ist, dann ist sie nicht da.“
    „Logo“, nickte Tim. „Aber im
Haus können wir einen Nachbarn befragen.“
    Verena Holik, der
Location-Scout, wohnte ganz oben. Die Wohnung lag rückseitig. Die Eingangstür
war aus schwerem dunklem Holz und hatte in Augenhöhe einen Spion, also
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