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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer
Autoren: Peter F. Hamilton
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und streuen Ihre Monokultur in schwächere Gesellschaften.«
    »Hören Sie, ich kann verstehen, warum Sie so denken. Sie möchten, dass Geld in Projekte gesteckt wird, die Ihnen wichtig erscheinen. Das ist vollkommen normale Politik, Regierungen und Korporationen zu überzeugen, für Ihre eigenen Lieblingsprojekte zu bezahlen oder genügend Wähler auf Ihre Seite zu ziehen, um eine Wahl zu entscheiden. Meinetwegen. Machen Sie weiter, öffnen Sie den Leuten die Augen. Aber Sie werden meine Stimme niemals, niemals bekommen. Ich werde immer für noch mehr Raumschiffe stimmen. Und die einzig mögliche Art und Weise, wie ich Schiffe bekommen kann, ist durch einen Anteil an Zantiu-Braun. Tut mir Leid, ich werde meine Meinung nicht ändern. Ich mache bereits das, was ich mir mehr als alles andere gewünscht habe.«
    »Es ist falsch, und in Ihrem Herzen wissen Sie das.«
    »Ich weiß es nicht! Ich fürchte, all Ihre Argumente sind bei mir verschwendet, aus dem einfachen Grund, dass Sie nicht über den eigenen Horizont sehen können. Sie haben keine Phantasie, keinen inneren Antrieb. Sie haben sich selbst darauf beschränkt, nur das kleinste Steinchen im Puzzle zu sehen. Sie praktizieren die schlimmste Form von bürgerlicher Beschränktheit.«
    »Ich sehe diese ganze Welt, und ich sehe, wie verletzt sie ist.«
    »Genau. Diese Welt und keine andere. Ohne Raumfahrt wäre ich niemals geboren worden. Ich bin nicht von dieser Welt.« Er lächelte in ihr verwirrtes Gesicht. »Ich komme von Amethi. Und wir praktizieren keinen Ökozid auf unserer Welt. Wir regenerieren eine ganze lebendige Biosphäre. Etwas, wovon ich glaube, dass es jeden Aufwand wert ist.«
    »Sie sind nicht auf der Erde geboren?«
    »Richtig.«
    »Und doch sind Sie hergekommen und zu Zantiu-Braun gegangen, damit Sie Raumschiffe tiefer in die Galaxis fliegen können?«
    »Jepp.«
    Ihr kurzes Lachen war reinste Ungläubigkeit. »Sie sind verrückt.«
    »Schätze ja.« Lawrence grinste zurück. »Also wünschen Sie mir Glück für mein Assessment morgen?«
    »Nein. Das kann ich nicht, niemals.« Ihr Gesichtsausdruck war betrübt, als sie sich abwandte.
    »Hey!«, rief er ihr hinterher. »Sie haben mir Ihren Namen nicht gesagt!«
    Einen Augenblick lang glaubte er, sie würde ihn ignorieren. Dann sah sie über die Schulter zurück und fuhr sich mit der Hand durch das schwungvolle Haar, während sie ihre Entscheidung traf. »Joona«, sagte sie schließlich. »Joona Beaumont.«
    »Joona. Das ist gut. Das gefällt mir. Ich bin Lawrence Newton. Und ich wünsche Ihnen ein glückliches Leben, Joona.«
    Endlich, kurz bevor sie wieder auf ihren Barhocker kletterte, gestattete sie ihm zu sehen, wie ein leichtes Lächeln um ihre Lippen spielte.
     
     
    Das Frühstück war genauso deprimierend, wie Lawrence es erwartet hatte. Das Holiday Inn Restaurant war voll mit Kandidatenkollegen, und alle waren eifrig und zuversichtlich. Er gesellte sich zu ihnen und setzte die gleiche tapfere Fassade auf, die er zu Hause gelernt hatte, als sein Vater andere Vorstandsmitglieder im Haus begrüßt hatte und er ein kleiner gut erzogener Newton sein musste. Es war überraschend, wie leicht ihm die Täuschung fiel.
    Die anderen Hoffnungsvollen stammten größtenteils aus Familien des oberen Managements mit großen Anteilen an Zantiu-Braun, frisch vom College oder mit ein paar Jahren, die sie in den verschiedenen Raumfahrtdivisionen von Zantiu-Braun verbracht hatten. In seiner Uniform der Strategischen Sicherheitsdivision und mit seiner Raumfahrterfahrung stand Lawrence bald im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit. Sie beschäftigten ihn während der gesamten Mahlzeit mit dem Beantworten von Fragen. Er war immer noch dabei, von Floyd zu erzählen und von den Aliens, als sie alle zusammen hinüber zum Gebäude des Hauptquartiers wanderten. Lawrence blickte sich suchend auf dem Vorplatz um, doch es war kein Zeichen von Demonstranten zu sehen. Nicht, dass er sie so früh am Morgen erwartet hätte.
    Der Morgen von Gruppe Epsilon drei begann mit der Einführung, einem halbstündigen Vortrag von einem Captain über das, was Zantiu-Braun von seinen Raumschiffsoffizieren verlangte. Das übliche Geschwafel über Hingabe und Pflichterfüllung, Kameradschaft, Professionalismus. Lawrence erhielt jedes Mal eine andere Version von einem Offizier der Strategischen Sicherheitsdivision, wenn das Platoon eine neue Trainingseinheit absolvierte. Der Captain schloss seinen Vortrag mit: »Wir erwarten, dass Sie uns mehr
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