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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger
Autoren: Dennis L. McKiernan
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vorgelassen. Der DelfHerr saß in seinen Gemächern und starrte auf ein kleines Kohlenbecken, dachte an Brak, dachte an seinen Vater. Er blickte auf, als der junge Krieger, Otar mit Namen, den Raum betrat und gebot ihm mit einer Handbewegung, zu sprechen.
»Herr, ich komme von Schwarzstein, und ich bringe wundersame Kunde: Einen großen Schatz fanden wir in der ersten Halle, der Eingangshalle: eine Drachenhaut. Eine vollständige Drachenhaut! Oder fast. Sie lag auf dem Boden, leer bis auf Asche in ihrem Innern, vollständig bis auf ein Stück an der Stirn, das fehlte, und sie schillerte im Sonnenlicht, das durch das Tor fiel. Niemals habe ich solchen Reichtum gesehen noch sonst einer von uns. Wir waren überwältigt, denn sie lag einfach da, unbewacht, im Freien; jeder hätte sie an sich nehmen können. Aber niemand hat es getan, und so gehört sie rechtmäßig uns.«
»Glaum«, knurrte Thork.
»Ja«, stimmte Otar zu, »das denken wir auch. Wir glauben, daß das fehlende Stück von seinem Gesicht Euren Schild schmückt. Uns dünkt auch, daß Adons Bann durch die Toröffnung hindurch gewirkt und das Innere des Drachen zu Asche verwandelt hat. Aber die große, schillernde Haut blieb von dem Bann unberührt. Die Dinge, die wir daraus schaffen können, werden unschätzbar sein. Es gibt nichts dergleichen auf ganz Mithgar.«
»Außer an einem lebenden Drachen«, antwortete Thork, und er fiel in langes Grübeln. Nach einer Zeit fuhr er fort: »Was ist mit dem Rest von Schwarzstein? Wie sieht es dort aus?«
»Herr, es ist reich an Erzen. Auch an Edelsteinadern. Zu Recht wird es das Juwel der Zwergenbingen genannt; denn mit unserer Hände Arbeit könnten wir Schwarzstein großen Reichtum abringen, aus dem Stein des Gebergs, den Elwydd uns gab.«
»Gut, Otar. Dann nimm du jetzt ein Bad und mache dich bereit, vor meinen Rat zu treten; denn ich möchte, daß du ihnen dieselbe Geschichte erzählst und mehr. Und während du dich fertig machst, werde ich bei dir sitzen, und wir werden ein Mahl einnehmen; denn ich möchte einen vollständigen Bericht von dir erhalten, bevor du zu ihnen sprichst ... Und auch ich werde ihnen etwas zu sagen haben.«
 
Wieder gab es Tumult in der Ratshalle, denn DelfHerr Thork hatte verkündet, daß er die halbe Drachenhaut den Menschen von Jord zu geben gedenke, und wenn nicht die Haut selbst, dann den entsprechenden Wert. Die Debatte wogte hin und her: wem die Haut gehörte; welche Rechte die Menschen in dieser Sache hatten, da sie selbst Baran gesagt hatten, er könne Schwarzstein und alles darinnen in Besitz nehmen — ganz davon abgesehen, daß die Zwerge Schwarzstein immer als ihr eigen erachtet hatten und die Menschen somit gar nicht berechtigt gewesen waren, ihnen dies zu gewähren; schließlich, ob ein DelfHerr überhaupt das Recht hatte, so freigebig mit dem Eigentum der Châkka umzugehen ... sollte die Haut zur Gänze ihnen gehören.
Doch am Ende, nachdem er ihre Streitereien lange genug angehört hatte, stand Thork auf und erklärte: »Hört auf mit den Streitgesprächen, denn mir klingen die Ohren von eurem Gerede. Die Hälfte geht an die Harlingar, wenn wir eine Möglichkeit finden, es ihnen zu geben. So habe ich gesprochen, so soll es sein.« Und auf diese Worte stimmten alle Ratgeber ihm zu; denn Thork hatte das Recht des DelfHerrn ausgeübt.
 
Als Thork in seine Gemächer zurückging, stand vor seinem geistigen Auge wieder das Bild von der dunklen Höhle, die zum Hort Kalgalaths des Schwarzen führte.
Thork, solltest du im Kampf fallen und sollte ich überleben, so erneuere ich hier und jetzt mein Gelöbnis: Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um den Krieg zwischen unseren beiden Völkern zu beenden, damit das Töten aufhört. Ich werde alles Dracongield zwischen Jord und Kachar aufteilen, zu gleichen Teilen, und jede andere Wiedergutmachung leisten, die angemessen ist, um alle Schuld zu begleichen ...
Prinzessin, dieser Schwur zwischen uns braucht nicht erneuert zu werden, denn er hat in jedem von uns Bestehen, unabänderlich ... ob er nun noch einmal laut ausgesprochen wird oder nicht. Doch wenn du gern die Worte hören möchtest, dann schwöre auch ich noch einmal, dir zuliebe ...
... dir zuliebe ...
... dir zuliebe. Thork ging, um seine Mutter, Sien, aufzusuchen. Jetzt war er bereit, zu ihr von Elyn zu sprechen.
     

     

Der Flug des Falken
     
    Herbst, 3Æ1603 [Zeit der Legende]
 
Thork brauchte fast drei Wochen dazu, seiner Mutter die ganze Geschichte zu
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