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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold
Autoren: Novik Naomi
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hat.«
    Â»Ich könnte es den Männern ja zugutehalten, dass sie sich lediglich gegen Hochverrat verwahrt haben«, sagte Laurence und zeigte sich damit toleranter, als es Temeraire für angemessen hielt. Immerhin waren sie keine wirklichen Verräter gewesen, was jetzt schließlich sogar seitens der Regierung eingeräumt wurde. »Aber diese rücksichtslosen und heimlichen Versuche, sich einen Vorteil zu verschaffen, sind eine andere Sache. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, wird mir klar, dass wir Kulingile und Demane auf keinen Fall unter Rankins Kommando hier zurücklassen können. Ich muss mit Hammond sprechen: Ich denke, Granby und ich verfügen über genügend Autorität, die Begleitung durch diesen Schwergewichtsdrachen einzufordern, vor allem, da er seit seinem Schlüpfen mit keinerlei offiziellen Befehlen versorgt worden ist. Nehmen wir die beiden nicht mit, werden diese Männer sie nie in Ruhe lassen. Wenn sie nämlich erst mal auf die Idee kommen, meine Wiedereinsetzung könnte zur Folge haben, dass man meinen Beschwerden über sie größeren Glauben schenken wird, dann werden sie sich nur noch bösartiger aufführen, weil sie meinen, dass sie jetzt nichts mehr zu verlieren haben.«
    Â»Natürlich muss Demane mit uns mitkommen«, sagte Temeraire strahlend, »und wenn auch Kulingile sich dafür entscheidet, dann wüsste ich nicht, was dagegen sprechen sollte. Vielleicht könnte er ja Iskierka ersetzen«, schlug er mit kaum verhohlener Hoffnung in der Stimme vor. Unglücklicherweise schien Hammond sich nicht davon abbringen zu lassen, dass Iskierka unbedingt mitkommen müsse, was ein weiterer Beweis für die völlig haltlose Bevorzugung von Feuerspuckern war.
    Aber wenn Kulingile ebenfalls an ihrer Seite wäre, würde das immerhin bedeuten, dass sich Temeraire nicht von Demane und Sipho trennen müsste. Letzteres Mannschaftsmitglied wollte er auf keinen Fall an irgendjemanden abtreten, auch wenn der als Demanes Bruder durchaus für einen Einsatz auf dessen Drachen infrage käme. »Aber ich habe doch auch ein Zuchtgeschwister in China, und es ist mitnichten so, dass wir ständig in der Nähe des anderen sind. Also muss Sipho auf keinen Fall automatisch zu seinem Bruder überwechseln«, murmelte Temeraire vor sich hin.
    Â»Ich denke, auch Mr O’Dea wird uns begleiten«, sagte Laurence. »Er ist sehr zuverlässig geworden in den letzten Monaten, und wir hätten dann wenigstens einen Mann mit leserlicher Handschrift für das Logbuch, Mr Shipley nicht zu vergessen. Ja, Roland?«
    Emily Roland war auf die Lichtung gekommen und sagte mit leiser Stimme: »Sir, ich bitte um Entschuldigung; man will ihn nicht vorlassen, aber ich dachte … Ich bin mir sicher, Sie würden gerne …«
    Temeraire sah den Hügel hinunter, wo das völlig überflüssige Eingangstor zum Stützpunkt eher deshalb bewacht wurde, damit die Flieger eine Beschäftigung hatten, als dass irgendwelche Eindringlinge aus der Stadt abgehalten werden sollten. Einem Mann in normaler Kleidung wurde jedoch gerade der Eintritt verwehrt. »Oh!«, sagte Temeraire freudestrahlend, nachdem er die Augen zusammengekniffen hatte, um auch ganz sicherzugehen, dass er sich nicht verguckt hatte, obwohl der rötlich blonde Haarschopf unverkennbar war. »Ich denke, da ist Leutnant Ferris. Warum, um alles in der Welt, wollen sie ihn nicht zu uns lassen?«
    Laurence war sehr blass geworden und sagte leise: »Roland, bitte seien Sie so gut: Rennen Sie hinunter und sagen Sie diesen Männern, dass sie den Weg freigeben sollen. Mr Ferris ist mein Gast.«
    Sie nickte und stürmte davon; kurz darauf betrat Ferris die Lichtung. Er hatte sich sehr verändert, wie Temeraire bei genauerer Musterung feststellte. Er war schwerer und vor allem um die Schultern herum breiter geworden. Vielleicht hatte er sich so oft einen Sonnenbrand zugezogen, dass sich die Farbe schließlich festgesetzt hatte, denn seine Wangen waren rot, und er wirkte älter, als er eigentlich sein dürfte. Trotzdem freute sich Temeraire: Ferris hatte sich vielleicht als nicht ganz so guter Leutnant wie Granby erwiesen, aber er war damals auch noch sehr jung gewesen, und er wäre auf jeden Fall eine immense Verbesserung gegenüber jedem verfügbaren Offizier hier, Iskierkas gesamte Mannschaft eingeschlossen.
    Der arme Ferris sah ausgesprochen krank
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