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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02
Autoren: B Perplies
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Sando ?“ , fragte Wonkar. „Kommst du mit ?“
    Sando schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht. Ich muss etwas tun .“
    Wonkar zuckte mit den Schultern. „Dann viel Glück .“ Zu dritt verschwanden sie die Treppe hinunter.
    Plötzlich war Sando allein. Von hilfloser Wut erfüllt, presste er die Lippen zusammen. Er verfluchte sich dafür, dass er es so weit hatte kommen lassen. Er hätte nicht erlauben dürfen, dass Wonkar Bortha in die Verbotenen Hügel schickte. Die Schwelle war schließlich nicht grundlos erbaut worden.
    Sandos Augen richteten sich noch einmal auf die einsame Straße, in der verzweifelten Hoffnung, Bortha könne dort auf einmal auftauchen.
    Er kam nicht.
    Wieder erklang das grausige Heulen. Es schien nun etwas weiter weg zu sein. Aber irgendetwas lebte dort unten – und es waren mit Sicherheit keine Katzen.
    Sando schluckte. „Das schaffe ich nicht allein “ , murmelte er. „Ich brauche Hilfe .“
    Mit einem letzten, schuldbewussten Blick wandte sich der Junge ab. Kaum etwas war ihm je schwerer gefallen.

Kapitel 2
    Ein trostloser Tag
    Glukk seufzte zufrieden. Über den Dächern der Drachengasse ging gerade die Sonne auf – und Wasserspeier wie er liebten die Sonne. Denn nur bei schönem Wetter konnten sie so richtig ausruhen.
    Die Ruhe liebte Glukk fast noch mehr als die Sonne, und bisher hatte er davon in seinem Hinterhof jede Menge bekommen. Mit diesem Hinterhof hatte es eine besondere Bewandtnis. Mitten in dem ganzen Abfall und Gerümpel, das sich auf der von hohen Mauern umgebenen Fläche hinter den Häusern 11 und 15 türmte, stand nämlich ein weiteres Haus – Drachengasse 13. Nur sah man es nicht mehr. Vor sehr vielen Jahren musste sich einer der Zauberer-Wirrköpfe aus der nahen Magischen Universität ganz schön im Spruch vertan und einen Unsichtbarkeitszauber ins Freie entlassen haben. Dieser war auf das alte Haus mit der Nummer 13 geprallt, das prompt unsichtbar geworden war. Nur ein Stück der Außenwand und das Wohnzimmerfenster aus Butzenscheiben waren noch zu erkennen, aber meist unter einer Plane aus Stoff verborgen.
    Glukk liebte auch seinen Hinterhof. Der war so schön dreckig und ungepflegt. Seit die Anwohner das alte Haus vergessen und neue davor errichtet hatten, kümmerte sich niemand mehr darum. Überhaupt fand kaum jemand den Weg durch den schmalen Gang zwischen den Häusern 11 und 15 hierher.
    Dem alten Wasserspeier mit dem steinernen Froschgesicht war das sehr recht. Wo keiner etwas Wichtiges vermutet , fand er, taucht auch niemand auf und stört mich beim Ausruhen …
    „Los, Fleck, wir versuchen es gleich noch mal “ , erklang plötzlich eine helle Mädchenstimme aus dem Gerümpelgang und riss ihn aus seinen Gedanken. „Du kannst es. Ich weiß, dass du es kannst .“
    Im nächsten Moment tauchten das Mädchen und sein Jungdrache bereits im Hof auf. Das Mädchen trug einen blassvioletten Rock und ein wamsartiges Oberteil und hielt einen armlangen Ast in der Hand.
    Glukk schloss kurz die Augen und unterdrückte einen Fluch. Zumindest niemand außer den drei Kindern und ihrem schuppigen Schoßtier.
    Das Mädchen hieß Hanissa und war zuerst da gewesen. Es hatte das Haus durch Zufall entdeckt und nutzte es seitdem, um heimlich in ihm zu zaubern. Das war Frauen und Mädchen zwar strengstens verboten, aber Glukk kümmerten menschliche Regeln und Gesetze einen feuchten Koboldpups. Von ihm aus konnte Hanissa bis ans Ende ihrer Tage hinter den unsichtbaren Mauern ihre Experimente machen. Er mochte sie eigentlich ganz gern, denn sie war nett. Sie behandelte ihn mit Respekt und gab sich immer Mühe, keinen Lärm zu machen.
    Doch eines Tages hatte sie die anderen mitgebracht, und seitdem mochte Glukk sie ein kleines bisschen weniger. Die anderen waren Sando, ein Straßenjunge aus dem Hafenviertel, und Tomrin von Wiesenstein, Hauptmannssohn aus einer besseren Gegend der Stadt. Und diese beiden benahmen sich Glukks Meinung nach weit weniger rücksichtsvoll. Zu dritt hatten Hanissa, Sando und Tomrin das vergessene Haus kurzerhand zu ihrem Geheimversteck erkoren und trafen sich seitdem nahezu täglich dort. Seit einiger Zeit hatten sie auch noch diesen Drachen dabei, und das war nun wirklich mehr, als ein Wasserspeier ertragen musste. Oder?
    „Also, Fleck, aufgepasst. Hol den Stock .“ Hanissa wedelte dem kleinen Drachen mit dem Ast vor der Schnauze herum. Dann holte sie aus und schleuderte ihn quer durch den Hof. Fleck schaute sie aus treuen Augen an und wackelte mit
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