Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02
Autoren: B Perplies
Vom Netzwerk:
den verkrüppelten Flügelchen. Aber er machte keine Anstalten, dem Stock nachzulaufen.
    Eins muss man dem elenden Flattervieh lassen , dachte Glukk. Es ist klüger, als es aussieht. Wer wäre so blöd, einem toten Stück Holz nachzurennen, das jemand anders weggeworfen hat?
    Da fiel ihm plötzlich auf, dass der Drache seit gestern die Farbe gewechselt hatte. Eigentlich war Flecks Schuppenkleid grün und grau, nun aber erstrahlte es in einem Goldton, der ihn fast wie eine alberne Trophäe aussehen ließ.
    „Och, Fleck, du gibst dir aber auch gar keine Mühe “ , beschwerte sich Hanissa und lief selbst los, um den Ast zu holen. Fleck sprang ihr freudig hinterher. Das Mädchen hob den Stock auf und beugte sich zu dem kleinen Drachen hinunter. „Das ist doch gar nicht so schwer zu begreifen “ , sagte sie leicht gereizt. „Wenn ich dir sage, wo du was zu Fressen findest, kannst du dir das doch auch holen. Das ist genau das Gleiche. Ich sage: ‚Hol mir den Stock‘, und du holst ihn mir, in Ordnung ?“ Sie hob den Ast erneut und warf ihn schwungvoll über den Hof zurück zu dem Gang zwischen den Häusern.
    Aus dem in genau diesem Augenblick Tomrin trat. „He, was ist denn hier los ?“ , rief er und hob erschrocken die Hände vors Gesicht, als der Ast direkt neben ihm gegen die Mauer knallte.
    Glukk gluckste still in sich hinein.
    „Hoppla, Entschuldigung “ , antwortete Hanissa verlegen. „Ich versuche gerade, Fleck beizubringen, wie man Stöckchen bringt .“
    Tomrin schaute Fleck an, der noch immer unbeweglich neben Hanissa stand. „Aha. Klappt wohl nicht so, oder ?“
    „Leider nein “ , gab Hanissa zu, während sie zu Tomrin hinüberging. „Ich bin sicher, dass er versteht, was ich von ihm will, aber er macht es nicht .“
    Der Junge grinste. „He, Fleck. Ärgerst du Nissa ?“ Er ging in die Hocke, um den Jungdrachen zu begrüßen, der ihm in ungestümer Begeisterung entgegenkam. Im nächsten Moment riss Tomrin die Augen auf. „Bei allen Torfgespenstern, was ist denn mit dem passiert? Der ist ja gelb !“
    „Golden “ , verbesserte ihn Hanissa. „Fleck hatte … einen kleinen Unfall .“
    „Klein ?“ Tomrin hob die Brauen und tätschelte dem Jungdrachen die lange Schnauze. „Sag jetzt nicht, dass du irgendwelche magischen Versuche an ihm durchgeführt hast .“
    „Ich ?“ Hanissa schüttelte so heftig den Kopf, dass ihre wilde rote Haarmähne nach allen Seiten flog. „Oh nein. Das war ich nicht .“
    „Sondern ?“ , hakte Tomrin nach, während er wieder aufstand. „Eins steht fest: Das ist Zauberwerk !“
    Hanissa sah betreten zu Boden. „Kennst du Magister Eulalius A. Kronzimons, den Lehrer für Verwandlungsmagie ?“ , fragte sie ein wenig kleinlaut.
    „Ich kenne überhaupt keine Zauberer “ , antwortete Tomrin. Er konnte den Blick kaum von dem kleinen Drachen abwenden, auf dessen goldenem Schuppenkleid sich das Licht der Sonne spiegelte. Fleck selbst wirkte, als genieße er die Aufmerksamkeit in vollen Zügen.
    „Er lehrt, wie man mit magischen Mitteln Personen und Gegenstände verändert .“ Hanissa schluckte. „Und als ich Fleck gestern Abend mit nach Hause genommen habe, ist er uns auf dem Campus begegnet .“
    Glukk nickte. Das Mädchen wohnte auf dem Gelände der Magischen Universität, weil ihre Mutter Corinda dort Köchin war. So viel hatte selbst er inzwischen aufgeschnappt.
    „Magister Kronzimons war so von Fleck begeistert, dass er uns bat, ihn in sein Studierzimmer zu begleiten “ , fuhr Hanissa fort.
    „Um unseren Drachen in einen Pokal zu verwandeln “ , bemerkte Tomrin trocken.
    Wieder schüttelte Hanissa den Kopf. „Nein, um ihn zu untersuchen. Er sagte, er erkenne an Fleck Zeichen von Restmagie und wolle mal nachschauen, ob er nicht etwas für ihn tun könne .“
    Ah, daher wehte der Wind! Glukk erinnerte sich: Vor ein paar Wochen noch war Fleck ein junger Flugdrache der Stadtgarde gewesen. Ein misslungener Wachstumszauber hatte ihn in ein Monster verwandelt. Als sogenannter Nachtfresser hatte er die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Tomrin, Hanissa und Sando war es mithilfe eines Gegenzaubertranks gelungen, die Verwandlung rückgängig zu machen. Aus Dankbarkeit hatte Baron Berun, der Herrscher Bondingors, ihnen den Drachen geschenkt. Nur leider hatte der Gegenzauber nicht so ganz geklappt.
    „Und du hast gedacht … “ Tomrin hielt inne, als wolle er seiner Freundin die Gelegenheit geben, die Geschichte selbst zu Ende zu erzählen.
    „Na,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher